»Irischer Flieder«
Tanya Carpenter
Liebe
410 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
dramatisch
Celia
junge Frau mit einem Hirntumor
Theresa
Zwillingsschwester von Celia
Brandon
Erbe eines Whisky-Familienunternehmens
Das Ticken der Uhr klang ohrenbetäubend.
Celia, weil sie den Mut hat, im Angesicht des Todes zu leben.
Theresa, weil sie für das kämpft, was sie sich ersehnt und dabei die Größe besitzt, ihren Stolz herunterzuschlucken.
Die Tiefsinnigkeit des Romans
Obwohl die Autorin die unpersönlichste Perspektive für ihr Buch gewählt hat, fühlte ich mich den Figuren sehr nah. Ich habe mit ihnen gekämpft und gelitten.
Als Celia erfährt, dass sie einen inoperablen Hirntumor hat und ihr nur noch wenig Zeit bleibt, beschließt sie, sich einen langgehegten Traum zu erfüllen. Sie geht nach Irland und durchstreift als Rucksacktourist die grüne Insel. Dabei trifft sie auf Brandon, zu dem sie sich gleich hingezogen fühlt. Doch darf sie die jung aufblühende Liebe zulassen, wenn es doch keine Zukunft für sie geben kann?
Durch Celias Adern jagte ein pures Eis. In diesem Moment dachte sie einfach nicht mehr nach. Jeder Gedanke an die Gefahr, in die sie sich begab, rückte völlig in den Hintergrund. Sie wusste nur eins, er durfte nicht hinunterfallen.
Mit wenigen Sätzen war sie bei ihm und hielt ihn fest. Dass er sie dabei mit sich in den Abgrund reißen konnte, verdrängte sie entschieden.
Doch kaum hatte sie Brandon erreicht, fing er sich plötzlich wieder und zog sie gelassen in seine Arme. Da wurde ihr bewusst, dass er ihr den strauchelnden Mann in Not nur vorgespielt hatte, um sie auf die Klippen zu locken.
„Du Schuft!“, schimpfte sie und boxte ihm auf die Schulter, was sein Lächeln nicht dämpfen konnte. „Du hast mich zu Tode erschreckt.“
„Aber ich weiß jetzt, dass du mich jederzeit retten würdest. Sogar auf die Gefahr hin, dein eigenes Leben zu riskieren. Sag mir, wenn das keine Liebe ist, was dann?“
Erschrocken sog sie die Luft ein. Liebe war ein mächtiges Wort, das sie ebenso erschreckte, wie ihr Herz zum Rasen brachte. Zu einer Antwort kam sie nicht mehr, schon spürte sie seine weichen Lippen auf ihren und versank in diesem ersten Kuss, der all ihre Erwartungen in den Schatten stellte. Es war in jeder Hinsicht atemberaubend. Die Kraft der sie umtosenden Naturgewalten, das laute Rauschen des Meeres unter ihnen, Brandons Nähe und Wärme, die sie umfingen und selbst dem eisigen Wind hier auf der Klippe trotzten. Seine starken, festen Muskeln unter ihren Händen, sogar der Takt ihrer Herzen, die im Gleichklang schlugen. Die Zeit verlor jede Bedeutung, und Celia hatte überhaupt keine Angst mehr. Sie hätte ihn ewig küssen können.
Bestimmt habe ich ein ganzes Schälchen voller Tränen geweint. Das Buch geht einem tief unter die Haut.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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»L.A.-Vampires – Nephilim«
Tanya Carpenter
Vampire
374 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
spannend, geheimnisvoll
Beth
eine Krankenschwester
Kyle
ein Todesengel
Proud
Kyles Cousin
Auf der Station war alles still.
Beth, die von einem Mauerblümchen in eine selbstbewusste Frau mutiert.
Kyle, der durch seine zurückhaltende Art und sein Bemühen, das Richtige zu tun begeistert.
Proud der gefährliche Schöne, der in seiner finsteren Selbstverliebtheit die besten oder auch schlechtesten Seiten aus Beth herauskitzelt.
Die Konkurrenz zwischen Kyle und Proud, die gerade dadurch an Schärfe gewinnt, weil sich die beiden so nahe stehen.
angenehm zu lesen
Als Krankenschwester auf einer Sterbestation zu arbeiten ist schon hart, zu einem Horrortrip wird es aber, als sie bei einer Nachtschicht auf einen Vampir trifft, der das Blut eines Patienten trinken will. Der Vampir jagt ihr nach und sie glaubt, ihre letzte Stunde habe geschlagen, doch er bedroht sie nur zu schweigen und lässt sie gehen. Dennoch ist danach alles anders. Bald schon entdeckt sie, dass sie aufgrund ihrer Herkunft immer die Gejagte der Vampire sein wird. Zu allem Überfluss verliebt sie sich auch noch in einen von ihnen.
Beth war nur noch zwei Schritte von der Tür entfernt, als sich der junge Mann über den bewusstlosen Körper beugte. Er hatte kurzes braunes Haar, ein markantes Gesicht und sanfte Augen. Deren Farbe konnte sie im Dunkel des Zimmers nicht erkennen, wohl aber die Zuneigung darin. Er lächelte und nickte seinem Vater beruhigend zu.
Beth rechnete damit, dass er ihn auf die Stirn küsste, doch stattdessen drehte er den Kopf des Sterbenden zur Seite, streichelte über seine Wange und die freigelegte Kehle. Die Geste erschien ihr so sonderbar, dass sie irritiert innehielt und die Stirn runzelte.
Das Gesicht des Besuchers veränderte sich plötzlich auf unheimliche Weise. Die Adern an seinen Wangen und um seine Augen traten hervor, seine Züge verhärteten sich und sein Blick bekam ein wildes Flackern – wie ein Raubtier, Sekunden bevor es sich auf seine Beute stürzt. Plötzlich bleckte der Fremde die Zähne und entblößte scharfe Fänge. Beth entfuhr ein Schrei, ruckartig wandte der Mann ihr den Kopf zu.
Das Glühen seiner Iris und die hungrige Gier darin ließen ihr den Atem stocken.
Ohne nachzudenken, machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte den Flur entlang.
Ein tolles Buch, das ich nur jedem empfehlen kann, der neben Abenteuer auch gerne Liebe und Erotik geboten bekommen will.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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»L.A.-Vampires – Azrae«
Tanya Carpenter
Vampire
428 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
spannend, unheilsschwanger
Beth
eine Krankenschwester
Kyle
ein Todesengel
Proud
Kyles Cousin
Um sie herum herrschte ein Murmeln von tiefen, sonoren Stimmen.
Proud, der so hartnäckig an seinen Zielen festhält
Das Beth zunehmend Prouds Charme verfällt.
angenehm zu lesen
Kyle ist zum Schnitter geworden und kann Beth nicht länger beschützen, also muss Proud diese Rolle übernehmen, doch Beth versucht ihn auf Abstand zu halten und macht es ihm damit nicht leicht.
Mit Beths Erwachen ist ein Prozess in Gang gesetzt worden, der sich nicht mehr stoppen lässt. Alles scheint bereits vorherbestimmt zu sein, doch keiner der eifrig hin und herwuselnden Engel hat eine Ahnung davon, was eigentlich gespielt wird. Jeder verfolgt seine eigenen Absichten, doch mir scheint, dass sie alle nur genau das tun, was in der verschwundenen Schrift aufgeschrieben wurde. Die Frage ist nur: Wessen Willen erfüllen sie?
Beth drehte sich zur Seite und weinte lautlos in ihr Kissen. Brennende Tränen um den Mann, den sie liebte und verloren hatte. Sie wollte Proud nicht von den Träumen erzählen. Nicht, weil sie Hohn oder Häme fürchtete, sondern seinen Trost – und womöglich dieselbe Geborgenheit, die sie sich von Kyle so sehr wünschte.
Eine Fortsetzung voller Spannung und Geheimnisse, die unbedingt Lust macht, auch den Folgeband zu lesen.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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