»Arrion«
Tanja Rast
Geister & Dämonen
320 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
spannend, geheimnisvoll
Neve
die Geistsängerin
Arrion
ein Geist
Arrion ist ein Charakter zum Verlieben, sein Selbstbewusst-sein, seine Loyalität, seine Unerschrockenheit, und der neckische Ton, mit dem er Neve begegnet, muss den Leser für ihn einnehmen.
An Neves Charakter gefällt mir, dass sie so ihr hartes Los als Geistsängerin klaglos annimmt und sich den schwierigen Umständen stellt, ohne sich in Selbstmitleid zu vergraben.
Die Beschreibung der Landschaftsbilder, die mir noch lange Zeit danach vor Augen standen.
Es gibt ein paar Sachverhalte, die zu oft wiederholt werden. Hier würde eine einmalige Erwähnung reichen. Doch das verzeiht man dem Buch gerne, weil die Geschichte so schön ist.
Neve ist Geistsängerin. Sie spürt das Leid der Toten, die es nicht geschafft haben, in die nächste Welt weiterzuziehen, und hilft ihnen mit ihrem Gesang loszulassen. Eine schmerzvolle Berufung, denn sie fühlt das Leid, das die Geister daran hindert, die Welt der Lebenden zu verlassen.
Dann begegnet sie Arrion und sein Schmerz übertrifft alles, was sie bisher gespürt hat. Doch ihr Wille, dem Geist zu helfen, trifft auf erbitterten Widerstand bei der Stadtbevölkerung und der Geist selbst will sich auch nicht helfen lassen. Stattdessen wandelt er sich von einem mitleiderregenden Hauch Nebel zu dem Ritter, der er früher einmal war. Ein Frauenheld sondergleichen.
Jetzt hat sie einen geisterhaften Ritter am Hals, und der lässt sich nicht mehr vertreiben. Er begleitet sie auf ihrer Wanderschaft durch die Reiche jener Welt, wo sie ihren Dienst versehen muss. So unangenehm sie ihn auch finden will, langsam entwickelt sie doch Gefühle für ihn. Eine Liebe über die Grenzen des Todes hinweg, nur leider gibt es da ein kleines Problem …
»Die rabenschwarze Lockenmähne triefte. In eigenwilligen Kringeln und Strähnen fiel das lange Haar auf seinen Rücken und auch in sein Gesicht. Wassertropfen glitzerten in seinem Haar, auf seiner nackten, sonnengebräunten Haut.
Sonnenlicht ließ die Feuchtigkeit funkeln, verwan-delte den Gischtnebel in eine leuchtende weiße Wolke. Arrion sah überirdisch aus. Dazu kam, dass er wie Arrion aussah.«
Das Buch ist spannend bis zum Schluss. Man bibbert und zittert mit Neve mit und weiß doch, dass es keine Lösung gibt. Meisterhaft sind auch die zarten Veränderungen in der Beziehung der beiden zueinander beschrieben.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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