»Der skandalöse Liebesbrief des Marquis«
Sasha Cottman
Historisch
364 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
spannend, gefüllt mit der Angst vor öffentlicher Demütigung
Millie
die exotische fremde Lady mit dem Nasenring
Lucy
die erste und einzige Freundin, die sie in London finden kann
Alex
der unverschämt attraktive Bruder von Lucy mit dem Beinamen “Alexander der Große”
Millie, die sich mutig dem Unvermeidlichen stellt, sich ihre eigenen Gefühle einsteht und ihren Intellekt mit Scharfsinn zu benutzen weiß.
Alex, den seine plötzlich erwachte Leidenschaft aus seiner Selbstzufriedenheit weckt.
Die Szene, als er ihr das erste Mal begegnet und dabei völlig aus der Rolle fällt.
Schon allein den Titel fand ich sehr vielversprechend. Er sorgte dafür das sich das Buch aus vielen bei KU zur Verfügung stehenden Titeln des selben Genres herauspickte. Die Geschichte ist nicht nur schön, sondern regt auch zum Nachdenken an.
Die Perspektive (Dritte Person, Vergangenheit) ist die distanzierteste und mir damit die unliebste, hat mich in diesem Fall aber daran gehindert, mitzuleiden, zu hoffen und zu bangen.
Die in Indien geborene Millie wird mit 21 Jahren mitten in die fremde Welt des Londoner Tons geworfen und erfährt kalte Ablehnung, da sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht und ihre offene Art nahe an der Unschicklichkeit vorbeischrammt. Zu ihrem Glück findet sie in Lucy eine gleichgesinnte Freundin. Doch Lucys Bruder, brüskiert sie vor aller Augen. Warum nur hat er es nötig ausgerechnet sie bloß zu stellen? Millie will nur noch zurück nach Indien, egal zu welchem Preis.
Um drei Uhr nachmittags, am achten Tag nach ihrer Ankunft in England, traf Miss Millicent Ashton eine Entscheidung.
Sie wollte nach Hause zurückkehren.
Die gehässigen Bemerkungen hatten begonnen, sobald sie und ihre Mutter Lady Elmores geräumigen Salon betraten.
«So sieht also ein indischer Elefant aus», flüsterte ein blondes Fräulein beim Fenster. Sie beugte sich zu einem anderen Mädchen, das kicherte.
«Ich frage mich, ob man umsonst auf ihr reiten darf.»
Millie wusste, dass die grausamen Verspottungen direkt gegen sie gerichtet waren.
In den anderen Häusern, die sie bisher besucht hatten, hatte sie es geschafft, die Kunst zu perfektionieren, ihren Mantel auszuziehen und sich gleichzeitig hinzusetzen. Mit etwas Glück konnte sie sich normalerweise in die Ecke einer Couch setzen und sich teilweise hinter den Röcken ihrer Mutter verstecken.
Leider hatte Lady Elmore sie diesmal direkt an der Tür des Salons begrüßt, und Millie hatte die Demütigung erfahren, von ihrer Mutter mitten im Raum vorgestellt zu werden, wo natürlich jeder sehen konnte, wie kräftig sie gebaut war.
Während die beiden älteren Frauen sich darüber unterhielten, wie kalt das Wetter in England im Vergleich zu Indien war, begann das Flüstern.
Das kaum verborgene Amüsement der kichernden Fräuleins brachte ihnen beiden einen eisigen Blick von Millies Mutter ein, die ihre Tochter zu einer Couch führte, um sich neben die Gastgeberin zu setzen.
Mitleid mit Millie, die die ganze Gehässigkeit einer geschlossenen Gesellschaft zu spüren bekommt.
Zu Tränen gerührt hat mich die Liebesgeschichte ihrer Eltern.
Die Geschichte hat mich entzückt, zumal sie an Spannung gewinnt, je weiter sie fortschreitet und dem Leser Einblick in die Hintergründe gewährt.
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»Eine verbotene Liebe für die Lady«
Sasha Cottman
Historisch
375 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
voller Pläne, die scheitern
David Radley
Halbbruder des Herzogs von Strathmore
Clarice
Tochter des Earls of Langham
David, der um seine große Liebe kämpft, sowie Lucy, die sich schon im vorhergehenden Band in mein Herz geschlichen hat 🙂
Wie Clarice am Seeufer kämpft 🙂 und die Liebesszenen am Schluss.
Zu Beginn fand ich die Liebesgeschichte etwas flach.
Ich liebe den leichten lockeren Schreibstil, der es einem ermöglicht, einfach in die Welt der höheren Gesellschaft einzutauchen.
Schon seit vielen Jahren betet David Clarice von der Ferne an, ohne sich auch nur die kleinste Chance auszurechnen, sie heiraten zu können. Doch als er das Glück seines frisch vermählten Bruders miterlebt, wird ihm klar, dass es sich lohnt, um sie zu kämpfen. Seine ganze Familie unterstützt ihn, doch genügt das, um das Herz der Lady zu gewinnen? Wird sich Clarice gegen ihren Vater stellen?
Seine Liebeserklärung brannte tief in ihrer Seele.
«Mr. Radley», antwortete sie und versuchte, ruhig zu bleiben.
Er trat vor, und das Licht des über ihm hängenden Kronleuchters spiegelte sich in seinen Augen. Die blauen und grünen Farbtöne verwandelten sich für einen Moment in einen schillernden Smaragd, und sie musste blinzeln.
Er verbeugte sich tief.
Zum ersten Mal in den vielen Jahren, seit sie ihn kannte, war Clarice ratlos, was sie tun oder sagen sollte. So nah bei ihm fühlte sie sich ausgesprochen unwohl.
Wie sollte eine junge Frau darauf reagieren, wenn ein langjähriger Freund ihr plötzlich unerwartet und leidenschaftlich erklärte, dass er sie liebte?
Du verdrehst mir völlig den Kopf.
Lucy räusperte sich. «Wie sind die Vorbereitungen für das Abendessen, David? Hast du die letzte Stunde damit verbracht, Silber zu polieren? Ich habe gehört, die Bediensteten im Erdgeschoss haben angefangen, sich zu beschweren.»
Er warf seiner Schwester einen Seitenblick zu und knurrte. Clarice erkannte ein Grinsen auf seinen Lippen.
Lucy kicherte. «Du bist so ein leichtes Ziel, es ist fast unsportlich.»
Unverständnis über Clarices Zurückhaltung am Anfang. Ein Lächeln für den Earl of Longmore.
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»Liebeslektionen für den Viscount«
Sasha Cottman
Historisch
324 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
kämpferisch
Lord Reid Follett
Verführer verheirateter Frauen des Ton
Lavinia Jones
Gesangslehrerin, Witwe und Mutter eines kleinen Sohnes
Reid, der seine Pflicht als Anführer der Freundestruppe sehr ernst nimmt.
Lavinia, die so tapfer versucht, ihr Herz zu schützen.
Das Setting in der Musikbranche. Mir hat es unwahrscheinlich Spaß gemacht, die erwähnten Musikstücke anzuhören und mir vorzustellen, wie die Protas des Buches dort singen.
Ich konnte Reid nur allzu gut nach empfinden, wie er sich fühlte, als er seinen Konkurrenten singen hörte. Ein Countertenor – unerreichbare Höhen!
Ich liebe den leichten lockeren Schreibstil, der es einem ermöglicht, einfach in die Welt der höheren Gesellschaft einzutauchen.
Bisher hatte Reid keine Probleme, jede Nacht eine andere Frau in sein Bett zu entführen, doch als ein Trupp gutaussehender Italiener in den Ballsälen von London auftaucht, wendet sich das Blatt. Die Fremden verführen die unanständigen Ehefrauen des Ton mit ihrer Musik. Was bleibt Reid und seinen Freunden da übrig, als ebenfalls ein Quartett zu gründen und die Italiener auf ihrem eigenen Gebiet zu schlagen? Um mit dem italienischen Sänger mithalten zu können, muss Reid allerdings erst mal Gesangsunterricht nehmen. Dumm nur, dass ihm die attraktive Gesangslehrerin nichts durchgehen lässt.
»Du siehst aus, als wärest du bereit, einen Mord zu begehen«, sagte Owen.
»Wenn ich eine geladene Pistole finden könnte, würde ich genau das tun. Ich hatte Lord Keatings Frau für ein paar Bettspielchen vorgesehen. Sie hat mir alle richtigen Signale gegeben, sogar ein bisschen auf ihre ausgefallene Weise mit dem Fächer gespielt, nur um sicherzustellen, dass wir beide auf demselben Boot sind. Aber kaum hatte ich einen einzigen Schritt in ihre Richtung getan, da trat einer dieser verdammten Italiener vor und schnappte sie mir weg.«
Owen nickte. »Genau und ein Italiener hat mir Mrs. Timms direkt vor meiner Nase weggeschnappt. Ich ging, um ihr ein Glas Wein zu holen, aber als ich zurückkam, legte sie ihren Arm in seinen und flüsterte ihm süße Worte zu. Der Schurke hatte nicht einmal die guten Manieren, um verlegen zu schauen, was er getan hatte. Er warf mir nur ein selbstgefälliges Grinsen zu, als er sie wegführte. Dieser Bastard.«
Nachdem die besten Leckerbissen nicht länger zur Verfügung standen, stand Reid vor der hässlichen und ungewöhnlichen Aussicht, mit ungestillter Lust nach Hause zu gehen. Er schüttelte ungläubig den Kopf. Was war aus seinem goldenen Händchen geworden?
Eine unverheiratete junge Frau in einem blass cremefarbenen Kleid versuchte, ihr Komm-her! – Lächeln an ihm zu üben, aber Reid sah sie nur stirnrunzelnd an.
»Nicht, bevor du einen Ehemann hast, der dich eingeritten hat, Süße«, murmelte er leise.
»So viel dazu, dass wir Kriegshelden sind«, grummelte Owen.
Reid trank den letzten Schluck Brandy und schnaubte angewidert. Dreimal in dieser Woche waren seine Bemühungen, die untreuen Ehefrauen des Ton zu umwerben, an den Neuankömmlingen in der Gesellschaft gescheitert. Es wurde langsam zu einer unliebsamen Gewohnheit.
»Wer sind diese Burschen, und warum sind sie plötzlich in unsere Jagdgründe eingedrungen? Das ist einfach nicht in Ordnung. Ich bin mir sicher, dass die Verführung unserer Frauen gegen irgendeinen internationalen Vertrag oder so verstößt«, schnaubte er.
Owen hob eine Braue.
»Es ist genug, einen Mann dazu zu bringen, sich eine Ehefrau zu besorgen. Wenn ich eine hätte, müsste ich diese Art von Angriffen nicht abwehren, nur um was im Bett zu haben«, fügte Reid hinzu.
Beim Ausdruck tiefsten Entsetzens, der auf Owens Gesicht erschien, musste Reid lachen. Er klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. »Werde nicht ohnmächtig, mein Lieber. Das war nur ein Scherz.«
»Ich glaube, mein Herz hat gerade ein oder zwei Schläge lang ausgesetzt. Ich brauche noch einen Brandy, und zwar schnell«, sagte Owen.
»Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Aber im Ernst, wir müssen etwas gegen diese Situation unternehmen, bevor wir gezwungen sind, solche drastischen Maßnahmen in Betracht zu ziehen. Das Ganze droht außer Kontrolle zu geraten.«
Der Himmel bewahre einen Mann davor, auf das Vergnügen privater Tändeleien mit einer anderen Frau jede Nacht zu verzichten, um im Gegenzug für den Rest seiner Tage dieselbe Frau unter sich zu haben.
Ehefrauen machten mehr Mühe, als sie wert waren, wenn man sich die Matronen des Ton genauer ansah. Ein Mann müsste entweder verrückt oder wahnsinnig verliebt sein, um es mit einer aufzunehmen. Reid war sicher, zur vernünftigen Sorte Mann zu gehören.
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»Ein Lord mit verruchten Absichten«
Sasha Cottman
Historisch
311 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
Pass auf, du verspielst dein Glück!
Lord Owen Morrison
Wüstling
Lady Amelia Perry
?
Lady Amelia, die unerschrocken für ihr Glück kämpft.
Dass es Amelia gelungen ist, Owens Interesse auf sich zu lenken. Sie hat ihn in einem Netz gefangen, bevor er ahnte, dass es sich dabei um ihr Netz der Jungfräulichkeit handelte.
Ich war erstaunt, dass »kompromittieren« in diesem Buch sehr viel weiter gefasst ist, als ein gestohlener Kuss in einer finsteren Ecke oder auch nur die Begleitung eines nicht verwandten Mannes. Auf jeden Fall war ich stolz auf Amelia, dass sie den Mut hatte, Owen in die Wüste zu schicken, obwohl ihr Herz schmerzte.
angenehm zu lesen
Lady Amelia ist empört, als sie ihr Vater mit dem Sohn seines langjährigen Freundes verlobt, nur damit ihre Mitgift dessen Familie vor dem Ruin rettet. Wild entschlossen ihrem Vater zu beweisen, dass Lord Morrison, der stadtbekannte Wüstling, keineswegs als Ehemann für sie geeignet ist, reist sie nach London, um ihn auf frischer Tat zu ertappen. Sie gibt sich als verlassene Ehefrau aus und lässt Morrison in ihr Netz laufen. Dumm nur, dass der notorische Herzensbrecher auch in ihr Gefühle hervorruft, die sie keinesfalls haben will.
Niemand hatte je zuvor die Kühnheit besessen, Owen eine Geliebte zu stehlen – gar nicht direkt vor seiner Nase. Es spielte keine Rolle, dass er sich später am Abend mit Georgina getroffen hatte und mit ihr nach Hause gegangen war. Eine Beleidigung war immer noch eine Beleidigung. Er war zielstrebig in seiner Entschlossenheit, sich zu rächen.
Es war ihm egal, ob er dafür den ganzen Sommer brauchte – er würde Antonio zu Fall bringen.
Sexuelle Entbehrungen behagten keinem der Noble Lords und ganz besonders nicht Owen. Er war es gewohnt, sich die Frauen aussuchen zu können, und war stolz darauf, jeden Abend eine andere Dame ins Bett zu kriegen. Er verzichtete nie freiwillig auf Sex. Mit Georgina war er dem Erfolg so nahe gewesen, nur um dann mitzuerleben, wie es für ihn mit Qualen endete. Ich brauche eine Frau unter mir, und zwar bald, oder ich werde verrückt.
Mit diesem Gedanken im Kopf hob er den Geigenkasten auf seinen Schoß und öffnete ihn. Sein Blick fiel auf das kostbare Instrument, das darin auf einem Stück roter Seide ruhte. Es war ein großartiges Kunstwerk.
Er fuhr mit dem Finger über das tiefrote Ahornholz des Geigenhalses. Der Lack verlieh seiner Schönheit einen samtigen Glanz. Die Perfektion der Geige stand in scharfem Kontrast zu den Kerben und Schnitten, die Owens Hände aufwiesen. Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen.
»Meine Liebe, ich habe dich vernachlässigt. Verzeih mir«, flüsterte er und nahm Geige und Bogen aus dem Koffer.
Es war ihm egal, wer ihn mit seiner Geige sprechen hörte. Es war zu lange her, seit er das letzte Mal gespielt hatte. Er tadelte sich, in seinem vergnügungssüchtigen Lebensstil gefangen gewesen zu sein, statt dem Einzigen, was ihm wirklich Freude bereitete, seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Diese Geige war die Liebe seines Lebens, da konnte keine Frau jemals mithalten.
Er schmiegte die Geige unter sein Kinn und schloss die Augen. Es tat gut, sie wieder zu halten – das Geigenharz zu riechen. Eins sein mit der Musik.
»Ich verspreche, dass ich dich nicht noch einmal enttäuschen werde, meine Liebe«, flüsterte Owen.
Er setzte den Bogen auf die Saiten und begann zu spielen. Die sanften Klänge von Vivaldi erfüllten die Luft.
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