Sarah J. Maas

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»Das Reich der sieben Höfe 1 - Dornen und Rosen« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Das Reich der sieben Höfe 1 – Dornen und Rosen«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

Elfen & Feen

Seitenanzahl:

465 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

bedrohlich, brutal, voller Hilflosigkeit

Charaktere:

Feyre

Mensch, 19-jährige Jägerin, die ihre Familie ernährt

Tamlin

High-Fae, High Lord des Frühlingshofes

Lucien

Botschafter des High Lords vom Frühlingshof

Meine Lieblingscharaktere:

Tamlin, der versucht, anders zu sein als die anderen menschenverachtenden Fae.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass im Laufe des Buches immer deutlicher wird, wie viel Liebe Feyre in ihrem Herzen spürt und dass Tamlin in der Lage ist, diese Liebe und Loyalität zu erkennen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe Rotz und Wasser geheult, als Tamlin versucht, dem fremden Fae das Leben zu retten und Feyre ihm dabei hilft. Im zweiten Teil des Buches wird es dann sehr düster. Hier zelebriert die Autorin die hilflose Wut der Unterdrückten und Gequälten.

Kritik:

Zu Beginn braucht die Geschichte einige Zeit, bis sie sich warmläuft, aber dann wird es spannend.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Sehr angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Ein Leben für ein Leben

Auf der Jagd begegnet Feyre einem riesigen Wolf, der dieselbe Hirschkuh ins Visier genommen hat, wie sie. Nun gilt es: Er oder sie. Feyre tötet den Wolf. Eine Tat, die sie teuer bezahlen soll, denn der Wolf war ein Fae. Sie muss ihr Leben für seines geben und für immer im Land der Fae bleiben. Dunkle Wolken ziehen jedoch längst über dieses Land, Unheil, das sich früher oder später auch über die Welt der Sterbenden ergießen wird. Wie soll ein schwacher Mensch es nur aufhalten?

Zitat aus dem Buch:

Ich schnappte mir ein zweites Messer vom Tisch. Etwas anderes blieb mir nicht übrig, bis ich an meinen Köcher herankam. »Raus hier!«, fuhr ich den Fae an und streckte ihm beide Messer entgegen. Kein Eisen in Sicht, das ich als Waffe hätte benutzen können, es sei denn, ich bewarf ihn mit den Armbändern meiner Schwestern. »Raus hier, und komm ja nicht wieder.« Meine Worte waren scharf, obwohl mir die Knie zitterten und ich die Messer kaum noch festhalten konnte. Ein Nagel, ich würde sogar einen verdammten Eisennagel nehmen, wenn ich einen hätte.
Als Antwort brüllte er mich an, dass die ganze Hütte bebte. Die Teller und Tassen im Schrank klapperten, als gäbe es kein Morgen mehr. Doch in diesem Moment bot er mir seinen Hals als Ziel dar. Ich war zwar eine schlechte Messerwerferin, aber ich versuchte es trotzdem.
Mit einer schnellen Bewegung – so schnell, dass ich es kaum sehen konnte – schlug er mit einer Tatze nach dem Messer und fegte es noch in der Luft beiseite, ehe er mit seinen Reißzähnen nach meinem Gesicht schnappte.
Ich machte einen Satz rückwärts und wäre dabei beinahe über meinen knienden Vater gestolpert. Der Fae hätte mich töten können – doch der Angriff war nur eine Warnung gewesen. Nesta und Elain beteten weinend zu irgendwelchen längst vergessenen Göttern, in der Hoffnung, dass sie sich noch irgendwo in der Gegend herumtrieben.
»WER HAT IHN GETÖTET?« Das Wesen stapfte auf uns zu. Es stützte eine Tatze auf den Tisch, der unter seinem Gewicht ächzte. Seine Krallen bohrten sich knirschend eine nach der anderen in das Holz.
Ich traute mich erneut einen Schritt vor, während das Biest seine Schnauze über den Tisch streckte und in unsere Richtung schnupperte. Seine Augen waren grün, mit goldenen Flecken gesprenkelt. Keine Tieraugen, weder der Form noch der Farbe nach. Meine Stimme war überraschend ruhig, als ich die Herausforderung annahm: »Wen getötet?«
Sein Knurren ließ jedes Raubtier, das ich je erlebt hatte, wie ein Schmusekätzchen wirken. »Den Wolf«, sagte er. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Das Brüllen war vorbei, der Zorn blieb. Zorn, versetzt mit einer Spur von Trauer.
Elains Heulen schraubte sich zu einem schrillen Kreischen empor. Ich hob das Kinn. »Einen Wolf?«
»Einen großen Wolf mit grauem Fell«, gab er knurrend zurück. Würde er merken, wenn ich ihn anlog? Fae konnten nicht lügen, das wusste jedes Kind. Aber vielleicht konnten sie die Lüge auf den Zungen der Menschen riechen? Wir hatten keine Chance, durch Kampf aus dieser Lage herauszukommen, es musste doch noch eine andere Möglichkeit geben.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Das Reich der sieben Höfe 2 - Flammen und Finsternis« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Das Reich der sieben Höfe 2 – Flammen und Finsternis«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

Elfen & Feen

Seitenanzahl:

697 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

bedrohlich, brutal, voller Hilflosigkeit

Charaktere:

Feyre

neuerschaffene High-Fae

Tamlin

High-Fae, High Lord des Frühlingshofes

Rhysand

HighLord des Hofes der Nacht

Meine Lieblingscharaktere:

Rhysand, der so unendlich viel Geduld und Verständnis für Feyre aufbringt.

Das hat mir besonders gefallen:

Der innere Kreis rund um Rhysand.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe mir gewünscht, dass Rhys und Feyre endlich zusammenfinden. Ich war schockiert über das, was sie ihm an den Kopf geworfen hat, als er sich ihr geöffnet hat. Ihren Zorn konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich ärgerte mich, dass sie meinte, sie könne über Rhys zu Gericht sitzen und seine Taten bewerten.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Armentrout benutzt so wunderschön klingende Namen. »Buch des Atems«, »Knochenschnitzer«, »den Wind teilen«, die »Nacht der fallenden Sterne«, »Stadt des Sternenlichts«, »Hof der Albträume«. Schon allein deshalb lohnt sich das Buch 🙂

Meine Bewertung:

Erdrückende Liebe

Eigentlich müsste Feyre zufrieden sein. Sie hat die Schreckenszeit unter dem Berg überstanden und ist glücklich mit ihrem Tamlin vereint. Doch die Folter wirkt nach, beschert ihr die schlimmsten Albträume und verwandelt den Highlord des Frühlingshofes in einen überbehütenden Mann. Bald bleibt ihr keine Luft mehr zum Atmen. Rhysand und der Hof der Nacht scheint ihr einziger Zufluchtsort zu sein, so sehr sie den dunklen Lord auch ablehnt.

Zitat aus dem Buch:

»Mach, dass du wegkommst«, knurrte Tamlin und stapfte auf uns zu. Spitze Krallen funkelten an seinen Fingerknöcheln.
Wieder schnalzte Rhys mit der Zunge. »Tja, das geht leider nicht. Ich muss doch die Vereinbarung mit unserer lieben Feyre einlösen.«
Unter meinen Füßen tat sich der Boden auf. Nein … nein. Nicht jetzt.
»Du weißt doch, was passiert, wenn du diese Vereinbarung zu brechen versuchst.« Rhys hatte sich direkt an Tamlin gewandt und lachte jetzt kichernd, weil immer noch Gäste über ihre eigenen Füße stolperten in dem Bemühen, schnellstmöglich von hier wegzukommen. Er drehte sich zu mir um. »Ich habe dir drei Monate Zeit gelassen. Du könntest dich wenigstens freuen, mich wiederzusehen.«
Ich zitterte viel zu sehr, als dass ich etwas hätte erwidern können. In Rhys’ Augen trat ein Ausdruck von Verachtung.
Als er sich wieder an Tamlin wandte, war dieser Ausdruck verschwunden. »Ich nehme sie jetzt mit.«
»Wag es ja nicht«, fauchte Tamlin. Unter dem Baldachin hinter ihm war es leer. Ianthe war verschwunden und mit ihr fast das ganze Gefolge des Frühlingshofs.
»Hab ich euch etwa unterbrochen? Ich dachte, es wäre vorbei.« Rhys schenkte mir ein tückisches Lächeln. Durch das Band zwischen uns – was für eine Magie das auch immer sein mochte – wusste er genau, dass meine Antwort »Nein« gelautet hätte. »Zumindest Feyre schien das zu glauben.«
Tamlin knurrte. »Lass uns die Zeremonie zu Ende bringen.«
»Ohne deine Hohepriesterin?«, sagte Rhys höhnisch.
Erstaunt warf Tamlin einen Blick über die Schulter auf den verwaisten Altar. Als er sich wieder zu uns umdrehte, verschwanden die spitzen Krallen allmählich in seiner Hand. »Rhysand …«
»Ich bin nicht zum Feilschen aufgelegt«, sagte Rhys, »obwohl ich vermutlich sogar noch einen Vorteil für mich herausholen könnte.« Ich zuckte zusammen, als er sanft meinen Ellbogen ergriff. »Gehen wir.«
Ich rührte mich nicht.
»Tamlin«, hauchte ich.
Tamlin machte einen Schritt auf mich zu. Sein goldenes Gesicht war aschfahl geworden, aber er schaute nicht mich an. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Rhysand. »Nenne mir deinen Preis.«
»Gib dir keine Mühe«, grinste Rhys und hakte sich bei mir unter. Jede Stelle meines Körpers, die er berührte, erfüllte mich mit Abscheu.
Er würde mich an den Hof der Nacht bringen, an jenen Ort, der Amarantha angeblich zu ihrem Reich unter dem Berg inspiriert hatte, ein Ort voll Grausamkeit, Folter und Tod …
»Tamlin, bitte.«
»Oh, jetzt mach doch nicht so ein Drama daraus«, sagte Rhysand und zog mich näher an sich.
Aber Tamlin rührte sich nicht. Und die Krallen blieben eingezogen. Nichts war zu sehen, nur glatte Haut. Er fixierte Rhysand und fletschte die Zähne. »Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst …«
»Ich weiß, ich weiß.« Rhysand winkte ab. »In einer Woche bringe ich sie wieder.«
Nein. Nein! So etwas durfte Tamlin doch nicht sagen. Das bedeutete ja, dass … dass er mich gehen ließ! Selbst Lucien starrte Tamlin schockiert und mit offenem Mund an.
Rhys löste seinen Arm aus meinem und umfasste meine Taille. Dann drückte er mich an sich und flüsterte mir ins Ohr: »Halt dich fest.«
Dunkelheit brauste auf, ein Wind riss mich hierhin und dorthin, der Boden sackte unter meinen Füßen weg, die Welt um mich herum verschwand. Nur Rhys blieb, wo er war, und ich hasste ihn, als ich mich an ihn klammerte, hasste ihn aus tiefstem Herzen.

Das Buch bei Amazon:

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»Das Reich der sieben Höfe 3 - Sterne und Schwerter« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Das Reich der sieben Höfe 3 – Sterne und Schwerter«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

Elfen & Feen

Seitenanzahl:

737 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

voll unterdrückter Wut

Charaktere:

Feyre

HighLady vom Hof der Nacht

Rhysand

HighLord des Hofes der Nacht

Lucien

Fürstensohn vom Herbsthof

Meine Lieblingscharaktere:

Rhysand, dessen Liebe den anderen Raum gibt, sich zu entfalten.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Überraschung, dass sich Verbündete als Verräter herausstellten und Verräter als Verbündete. Die Dramatik der letzten Schlacht war überwältigend.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe Rotz und Wasser geheult.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Mitreißend! Wobei man bei den vielen Personen, die zusammen in einer Szene agieren, immer aufpassen musste, wer denn nun gerade wo ist und was macht. So muss man schon ein gewisses Maß an Konzentration aufbringen, wenn man nichts verpassen will.

Meine Bewertung:

Auf der Suche nach neuen Bündnissen

Die Bedrohung durch Hypern kommt immer näher. Und nun, da Tamlin sich mit dem Feind verbündet hat, um Feyre zurückzubekommen, ist alles noch viel schlimmer geworden. So geht Feyre ein gefährliches Doppelspiel ein und kehrt an Tamlins Hof zurück, um die Pläne des Feindes auszuspionieren. Bald weiß niemand mehr, wer Freund und wer Feind ist.

Zitat aus dem Buch:

Ohne ein Wort zu sagen, wusch Elain sein Gesicht, kämmte sein Haar und seinen Bart und richtete seine Kleidung. Sie hatte irgendwo Blumen gepflückt und legte sie ihm auf den Kopf und die Brust.
Schweigend schauten wir ihn an.
»Ich liebe dich«, sagte Elain mit zitternder Stimme.
Nesta schwieg und der Ausdruck auf ihrem Gesicht verriet nichts. In ihren Augen lagen Schatten. Ich hatte ihnen nicht erzählt, dass ich alles miterlebt hatte.
»Sollen wir … ein Gebet sprechen?«, fragte Elain flüsternd.
So etwas gab es nicht in der Welt der Sterblichen. Meine Schwestern kannten keine Gebete. Aber hier in Prythian …
»Die Mutter halte dich«, flüsterte ich. Diese Worte hatte ich seit den Tagen unter dem Berg nicht mehr gehört. »Tritt durch das Tor in das ewige Land, wo Milch und Honig fließen.« Flammen züngelten an meinen Fingerspitzen. Ich legte all meine Magie und all meine Liebe in dieses Feuer. »Fürchte kein Übel. Keinen Schmerz.« Meine Lippen zitterten. »Gehe ein in die Ewigkeit.«
Tränen flossen Elain über die bleichen Wangen, und mit sanften Händen richtete sie eine zarte weiße Blüte auf der Brust unseres Vaters, die herabgerutscht war. Dann stellte sie sich neben mich und nickte mir zu.
Nestas Gesicht zeigte keinerlei Regung, als ich mit meinem Feuer den Leichnam unseres Vaters entzündete. Und innerhalb einer Sekunde wehte ein Wind seine Asche davon.
Wir starrten noch lange den verbrannten Fleck auf der Erde an, während die Sonne über uns ihre Bahn zog.

Das Buch bei Amazon:

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»Das Reich der sieben Höfe 4 - Frost und Mondlicht« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Das Reich der sieben Höfe 4 – Frost und Mondlicht«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

Elfen & Feen

Seitenanzahl:

292 Seiten

Erzählperspektive:

Rhysand und Feyre berichten in Ich-Perspektive, die anderen in dritter Person Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Ins Leben zurücktasten nach dem Kampf. Besinnung nach dem großen Krieg.

Charaktere:

Feyre

HighLady vom Hof der Nacht

Rhysand

HighLord des Hofes der Nacht

Cassian

Oberster der Armee

Azriel

Geheimspion

Meine Lieblingscharaktere:

Rhysand, der so dankbar ist für das, was ihm geschenkt wurde.

Azriel, der Elain gegenüber so aufmerksam und zurückhaltend ist.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szene mit der Weberin, die jenen besonderen Vlaid erschaffen hat. Dazu der Vorausblick auf den fünften Band, in dem es dann um Cassian und Nesta gehen soll.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Geschichte endlich anfängt.

Kritik:

Das Buch hat kein Thema, es ist ein einziges langwieriges Nachspiel des vorhergehenden Bandes. Die Autorin erzählt, wie die einzelnen Personen mit dem Krieg fertig werden und was sie danach tun. Es ist keine wirkliche Geschichte, nur eben ein Nachklang.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Taste dich ins Leben zurück!

An keinem der Kämpfer ist die große Schlacht gegen Hybern spurlos verbeigegangen. Während der innere Kreis um Rhysand versucht wieder zu sich zu finden, wachsen die Unruhen im Land. Nach dem Fall der Mauer schielt so mancher Fae ins Land der Menschen und überlegt, ob er sich dort nicht etwas holen kann, was ihm nicht zusteht.

Zitat aus dem Buch:

»Ich habe eine Frage zu dem Wandbehang mit den Insignien«, antwortete ich. »Dieser schwarze Stoff – was ist das?«
»Das werde ich mindestens einmal in der Stunde gefragt«, erwiderte die Weberin mit dem gleichen Lächeln, das sich noch immer nicht in ihren Augen widerspiegelte.
Es war mir ein bisschen peinlich. »Oh, das tut mir leid, dass ich Euch auch damit störe.« In dem Moment kam Elain hinzu, mit einer flauschigen rosa Decke in der einen und einer violetten in der anderen Hand.
Die Weberin tat meine Entschuldigung mit einer Geste ab. »Bei einem so ungewöhnlichen Stoff ist mit Fragen zu rechnen.« Sie ließ die Hand über den Holzrahmen des Webstuhls gleiten. »Ich nenne ihn Void. Er absorbiert das Licht und erzeugt das völlige Fehlen von Farbe.«
»Das ist Euer Werk?«, fragte Elain und warf einen Blick zurück auf den Wandbehang.
Die Frau nickte ernst. »Eins meiner neuesten Experimente. Ich wollte sehen, wie man webend die Dunkelheit erschaffen kann, und ob sie dann weiter und tiefer dringt, als es anderen Webern bisher gelungen ist.«
Da ich mich selbst im Void befunden hatte, ging mir dieser Stoff, den sie webte, unerträglich nah. »Warum?«
Ihr Blick aus grauen Augen wandte sich wieder mir zu. »Mein Mann ist im Krieg gefallen.«
Die freimütigen, offenen Worte hallten in mir nach.
Es kostete mich Mühe, ihrem Blick nicht auszuweichen, als sie fortfuhr: »Einen Tag nach der Todesnachricht habe ich damit begonnen, die Leere zu erzeugen.«
Rhys hatte die Einwohner der Stadt nicht gebeten, in seine Armeen einzutreten. Als sie bemerkte, wie verwirrt ich war, fügte die Weberin leise hinzu: »Er fand es richtig, den Kämpfenden zu helfen. Dann ist er mit anderen Freiwilligen aufgebrochen und in eine Legion vom Sommerhof eingetreten, auf die sie gestoßen sind, während sie nach Süden marschierten. Mein Mann ist in der Schlacht von Adriata gestorben.«
»Das tut mir leid«, sagte ich leise und Elain wiederholte sanft meine Worte.
Die Weberin hielt den Blick starr auf den Wandbehang gerichtet. »Ich dachte, wir würden noch tausend Jahre mehr miteinander haben.« Sie setzte den Webstuhl wieder in Gang. »In den dreihundert Jahren unserer Ehe wurde uns kein Kind beschert.« Trotz ihrer Worte bewegte sie auf wunderschöne Art unbeugsam die Finger. »Nicht einmal auf diese Weise ist mir etwas von ihm geblieben. Er ist fort und ich bin es nicht. Aus diesem Gefühl ist Void entstanden.«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, während ihre Worte in mein Bewusstsein drangen und sie mit ihrer Arbeit fortfuhr.
Es hätte mich treffen können.
Es hätte Rhys treffen können.
Dieser außergewöhnliche Stoff – der in einem Zustand der Trauer erschaffen und verwoben worden war, den ich kurz empfunden hatte und nie wieder erleben wollte – verkörperte einen Verlust, von dem ich mir nicht vorstellen konnte, dass man jemals darüber hinwegkam.
»Jedes Mal, wenn ich es jemandem erkläre, der nach Void fragt, hoffe ich, dass es leichter wird«, sagte die Künstlerin. Wenn die Kunden sich so oft erkundigten, wie sie eben angedeutet hatte … ich hätte das nicht ertragen.
»Warum hängt Ihr es dann nicht ab?«, fragte Elain, der ihr Mitgefühl ins Gesicht geschrieben stand.
»Weil ich es nicht behalten will.« Das Schiffchen flog über den Webstuhl, als hätte es ein Eigenleben.
Obwohl sie äußerlich ruhig war und die Fassung wahrte, strahlte ihre Qual geradezu in den Raum hinein. Ich als Daemati könnte ihren Kummer vielleicht mit ein paar wenigen Berührungen lindern, sodass sie weniger leiden musste. Ich hatte das noch nie für jemanden getan, aber …
Aber ich konnte es nicht, wollte es nicht. Damit würde ich eine gewisse Grenze überschreiten, auch wenn es mit den besten Absichten geschah.
Außerdem hatte sie aus ihrem Verlust und ihrer unendlichen Traurigkeit etwas geschaffen. Das durfte ich ihr nicht nehmen, selbst wenn sie mich darum bäte.
»Und der Silberfaden?«, fragte Elain. »Wie habt Ihr den genannt?«
Als die Weberin erneut den Webstuhl anhielt, bebten die farbigen Stränge. Sie sah meiner Schwester in die Augen und versuchte diesmal erst gar nicht zu lächeln. »Ich nenne ihn Hoffnung.«

Das Buch bei Amazon:

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»Celaenas Geschichte 01« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Celaenas Geschichte 01«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

78 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Hol dir deine Selbstbestimmung zurück!

Charaktere:

Celaena Sardothien

Assassinin

Sam Cortland

Assassin, Kollege von Celaena

Captain Rolfe

Piratenlord

Der erste Satz:

Celaena Sardothien saß im Unterschlupf der Assassinen im Versammlungsraum und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.

Meine Lieblingscharaktere:

Celaena, die sich ihren Sinn für Gerechtigkeit erhalten hat.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass sich Sam und Celaena einig sind, dass sie Sklavenhandel nicht unterstützen wollen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe gezittert und gebibbert, ob Celaenas Plan wohl aufgehen wird.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

genial geschrieben, mitreißend, trotz der dritten Person Perspektive

Meine Bewertung:

Rächer der Schwachen

Celaena Sardothien, die meistgefürchtete Assassinin der Welt, reist im Auftrag der Gilde der Assassinen auf einer entlegenen Tropeninsel, um eine Schuld bei dem berüchtigten Piratenlord einzutreiben. Als sie aber begreift, dass die Schuld nicht in Geld, sondern in Sklaven beglichen werden soll, ändert sie kurzerhand ihren Auftrag – und riskiert alles …

Zitat aus dem Buch:

Celaena trat an den hölzernen Schreibtisch, griff mit den schwarzen Handschuhen nach einem Blatt Papier und begann zu lesen. Ein Wetterbericht. Wie öde.
»Was tust du da?«
Celaena nahm das nächste Blatt. »Wenn es Seiner Piratheit nicht zuzumuten ist, für uns aufzuräumen, sehe ich nicht ein, warum ich nicht einen Blick darauf werfen soll.«
»Er kann jede Sekunde hier sein«, zischte Sam. Celaena hob eine aufgerollte Landkarte hoch, studierte die Pünktchen und Markierungen entlang der Küstenlinie ihres Kontinents. Unter der Karte funkelte etwas Kleines, Rundes. Sie ließ es in die Tasche gleiten, bevor Sam es bemerken konnte.
»Ach, sei still«, sagte sie und öffnete das Schränkchen an der Wand neben dem Schreibtisch. »Die Dielen knarren so laut, dass wir ihn schon eine Meile vorher hören.« Das Schränkchen war vollgestopft mit zusammengerollten Papieren, Schreibfedern, Münzen und sehr altem, sehr teuer aussehendem Brandy. Celaena nahm eine Flasche heraus und schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit im Sonnenlicht, das durch das winzige runde Fenster hereinfiel. »Drink gefällig?«
»Nein.« Sam drehte sich auf seinem Stuhl halb in Richtung Tür. »Stell das zurück. Sofort.«
Celaena hob den Kopf, schwenkte den Brandy noch einmal und stellte die Flasche ab. Sam seufzte. Unter ihrer Maske grinste Celaena.
»Wenn das hier sein persönliches Hauptquartier ist«, sagte sie, »kann er kein besonders guter Anführer sein.« Sam schrie beinahe auf, als Celaena sich in den riesigen Sessel hinter dem Schreibtisch fallen ließ, die Geschäftsbücher des Piraten aufschlug und darin zu blättern begann. Seine Handschrift war verkrampft und fast unleserlich, seine Unterschrift lediglich ein paar Kringel und Zacken.
Sie suchte eigentlich nichts Bestimmtes. Ihre Brauen hoben sich ein wenig beim Anblick eines parfümierten lila Briefbogens, der von einer gewissen »Jacqueline« unterschrieben war. Sie lehnte sich zurück, legte die Füße auf den Tisch und begann zu lesen.
»Muss das sein, Celaena!«
Sie runzelte die Stirn, aber das konnte Sam ja nicht sehen. Die Maske und der Umhang waren eine unerlässliche Vorsichtsmaßnahme. So war es erheblich einfacher, unerkannt zu bleiben. Arobynns Assassinen hatten allesamt schwören müssen, das Geheimnis ihrer Identität für sich zu behalten – unter Androhung endloser Folter bis hin zum Tod.
Celaena schnaubte, obwohl es dadurch unter ihrer sowieso schon unerträglichen Maske nur noch heißer wurde. Das Einzige, was die Welt über Celaena Sardothien, Adarlans Assassinin, wusste, war, dass sie eine Frau war. Und dabei sollte es auch bleiben. Wie sonst könnte sie die Prachtstraßen von Rifthold entlangschlendern oder sich auf große Partys schmuggeln, indem sie sich für eine fremde Adlige ausgab? Einerseits wünschte sie sich zwar, Rolfe könnte ihr schönes Gesicht bewundern, andererseits wusste sie, dass sie in der Verkleidung ziemlich beeindruckend wirkte, zumal die Maske ihre Stimme zu einem dumpfen Krächzen verfälschte.
»Geh zurück an deinen Platz.« Sam griff nach einem Schwert, das nicht da war. Die Wachen am Wirtshauseingang hatten ihnen die Waffen abgenommen. Natürlich hatte keiner von ihnen gemerkt, dass Sam und Celaena selbst Waffen waren. Sie konnten Rolfe genauso leicht mit bloßen Händen töten wie mit einer Klinge.
»Sonst gehst du auf mich los?« Celaena warf den Liebesbrief auf den Tisch. »Irgendwie glaube ich nicht, dass das einen günstigen Eindruck auf unsere neuen Bekanntschaften machen würde.« Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah aus dem Fenster auf das türkisgrüne Meer zwischen den verwahrlosten Gebäuden von Skull’s Bay.
Sam war sprungbereit. »Setz dich einfach wieder auf deinen Platz.«
Celaena verdrehte die Augen, auch wenn er es nicht sehen konnte. »Ich habe die letzten zehn Tage auf See verbracht. Warum sollte ich auf dem unbequemen Stuhl da sitzen, wenn der hier viel mehr meinem Geschmack entspricht?«
Sam knurrte. Ehe er etwas sagen konnte, ging die Tür auf.
Sam erstarrte und Celaena nickte zur Begrüßung, als Captain Rolfe, der Piratenlord, sein Hauptquartier betrat.

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»Celaenas Geschichte 02« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Celaenas Geschichte 02«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

123 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

düster

Charaktere:

Celaena Sardothien

Assassinin

Yrene Towers

Schankdirne

Der erste Satz:

Seit die fremde junge Frau vor zwei Tagen im Gasthof »zum weißen Schwein« angekommen war, hatte sie mit kaum jemandem gesprochen außer mit Nolan, dem ein kurzer Blick auf ihre edle nachtschwarze Kleidung genügt hatte, um ihr eilfertig eine Unterkunft anzubieten.

Meine Lieblingscharaktere:

Celaena, die ihr Wissen weitergibt, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass Celaena auf das Zupfen in ihrem Herzen hört und es beantwortet. Ich vermute, dass wir Yrene später bei Throne of Glass noch einmal begegnen werden.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich fand es echt mutig von Celaena, so viel Vertrauen in Yrene zu setzen, dass sie nicht eingreift und das Mädchen auf diese Weise tatsächlich zu ihrer inneren Stärke findet. So viel Weisheit hätte ich Celaena zu diesem Zeitpunkt gar nicht zugetraut.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Wehr dich!

Verprügelt und gedemütigt begibt sich Celaena wie befohlen auf den Weg in die Wüste zu den schweigenden Assassinen. Unterwegs baut sie ihren Frust bei Prügeleien ab, bis sie auf eine junge wehrlose Frau trifft und beschließt, ihr aus ihrer Opferrolle herauszuhelfen.

Zitat aus dem Buch:

»Ich hab euch doch gesagt, ihr sollt warten bis nach …«, fing sie an, brach jedoch ab, als vier Gestalten aus dem Nebel traten.
Erwachsene Männer. Die Söldner von vorhin.
Augenblicklich hastete Yrene zurück zum Gasthof, aber die Söldner waren schnell – schneller als sie.
Einer blockierte die Tür, während ein anderer sie fest von hinten packte und an seinen bulligen Körper drückte. »Wenn du schreist, schlitze ich dir die Kehle auf«, flüsterte er ihr ins Ohr. Sein Atem war heiß und stank nach Bier. »Ich hab gesehen, wie du heute Abend ein paar saftige Trinkgelder bekommen hast. Wo sind sie?«
Yrene wusste nicht, was sie als Nächstes gemacht hätte: gekämpft oder geweint oder gefleht oder doch versucht zu schreien. Doch diese Entscheidung blieb ihr erspart.
Der Mann, der am weitesten von ihr entfernt stand, wurde mit einem erstickten Schrei in den Nebel gerissen.
Der Söldner, der sie festhielt, wirbelte mitsamt ihr herum. Da war das Rascheln von Kleidung, gefolgt von einem dumpfen Schlag. Dann Stille.
»Ven?«, rief der Mann, der die Tür blockierte.
Nichts.
Der dritte Söldner, der zwischen Yrene und dem Nebel stand, zog sein Kurzschwert. Bevor Yrene vor Überraschung oder als Warnung aufschreien konnte, griffen schwarze Hände aus dem Nebel und packten ihn. Nicht von vorn, sondern von der Seite, als wären sie gerade aus dem Nichts aufgetaucht.
Der Mann, der Yrene festhielt, warf sie zu Boden und zückte das Schwert, das er auf den Rücken geschnallt trug, eine breite, bedrohlich aussehende Klinge. Doch sein Kumpan schrie nicht einmal. Wieder Stille.
»Komm raus, du verdammter Feigling«, brüllte er. »Tritt uns gegenüber wie ein richtiger Mann.«
Ein leises, weiches Lachen.
Yrene gefror das Blut in den Adern. Sie kannte dieses Lachen, kannte die dazugehörige kühle, kultivierte Stimme. Silba, sei mit ihr.
»Genauso wie ihr richtigen Männer ein wehrloses Mädchen in einer dunklen Gasse eingekesselt habt?«
Mit diesen Worten trat die Unbekannte aus dem Nebel. Sie hielt in jeder Hand einen langen Dolch. Und von beiden Klingen tropfte Blut auf den Boden.

Das Buch bei Amazon:

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»Celaenas Geschichte 03« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Celaenas Geschichte 03«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

108 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Demut ist nichts für junge Leute.

Charaktere:

Celaena Sardothien

die abgestrafte Assassinin

Ansel

Celaenas Zimmer-Mitbewohnerin

Der Meister der schweigenden Assassinen

Der erste Satz:

Von der Welt war nichts mehr übrig außer Sand und Wind.

Meine Lieblingscharaktere:

Celaena, die sich freut, zum ersten Mal in ihrem Leben eine Freundin gefunden zu haben.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Weisheit des Meisters der schweigenden Assassinen. Er ist eine beeindruckende Gestalt.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich war völlig überrumpelt vom Schluss. Mit einem Verrat hatte ich nicht gerechnet.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Wenn die Wüste dich lehrt ...

Celaenas Assassin-Meister schickt sie zur Strafe für die Befreiung der Sklaven in die Wüste. Sie soll bei den schweigenden Assassinen der roten Wüste Gehorsam lernen. Ohne Empfehlungsschreiben braucht sie gar nicht erst wieder zurückzukommen. Doch der dortige Meister trainiert nur, wen er für würdig hält. Was kann Celaena tun, um ihm positiv ins Auge zu fallen?

Zitat aus dem Buch:

»Danke, dass Ihr mich empfangt, Meister der Schweigenden Assassinen«, sagte Celaena und fluchte insgeheim über ihre steifen Worte.
Sie legte die Hand aufs Herz und sank auf beide Knie. »Ich bin Celaena Sardothien, Protegé von Arobynn Hamel, dem König der Assassinen des Nordens.« Sie fand es angebracht, »des Nordens« hinzuzufügen; der Stumme Meister würde nicht sehr erfreut sein, wenn er hörte, dass Arobynn sich König aller Assassinen nannte. Ob ihn ihre Worte jedoch überraschten oder nicht, sein Gesicht verriet nichts. Celaena spürte nur, dass manche der im Schatten stehenden Menschen unruhig von einem Fuß auf den anderen traten.
»Mein Meister schickt mich und lässt Euch höflich bitten, mich zu trainieren«, sagte sie widerstrebend. Sie zu trainieren! Sie senkte den Kopf, damit der Meister nicht sah, wie sehr ihr diese Worte gegen den Strich gingen. »Ich stehe Euch zu Diensten.« In einer demütigen Geste streckte sie ihm die offenen Handflächen entgegen.
Nichts.
Ein Brennen, das schlimmer war als die Wüstenhitze, brachte ihre Wangen zum Glühen. Sie ließ den Kopf gesenkt und die Arme noch immer ausgestreckt. Stoff raschelte, dann kaum hörbare Schritte. Schließlich blieben zwei nackte braune Füße vor ihr stehen.
Jemand hob ihr Kinn. Celaena blickte direkt in die meergrünen Augen des Meisters und wagte sich nicht zu rühren. Der Meister konnte sie mit einer einzigen Bewegung am Hals packen. Das war ein Test – ein Vertrauenstest, begriff sie.
Sie zwang sich, ruhig zu bleiben und in sein Gesicht zu blicken, um nicht darüber nachzudenken, wie verletzlich sie gerade war. Am Ansatz seines dunklen, kurz geschorenen Haars rannen Schweißtropfen entlang. Es war unmöglich zu sagen, aus welchem Königreich er stammte; seine haselnussbraune Haut deutete auf Eyllwe, während seine schönen mandelförmigen Augen an eines der Länder des entlegenen südlichen Kontinents denken ließen. So oder so – wie war er hierhergeraten?
Celaena musste sich zusammennehmen, als er mit seinen langen Fingern die losen Strähnen ihres geflochtenen Haares zurückschob und die immer noch sichtbaren blauen Flecke um ihre Augen und Wangen und der schmale Schorfbogen an ihrem Wangenknochen zum Vorschein kamen. Hatte Arobynn ihr Eintreffen angekündigt? Hatte er mitgeteilt, unter welchen Umständen sie weggeschickt worden war? Der Stumme Meister wirkte überhaupt nicht überrascht über ihre Ankunft.
Doch als er sich die Spuren der Blutergüsse auf der anderen Seite ihres Gesichts ansah, verengten sich seine Augen zu Schlitzen und sein Mund wurde zu einer schmalen Linie. Dabei hatte sie noch Glück gehabt – Arobynn war geschickt genug gewesen, keine bleibenden Schäden in ihrem Gesicht zu hinterlassen. Ob Sam wohl auch wieder auf den Beinen war? Beim Gedanken an ihn hatte sie eine Sekunde lang ein schlechtes Gewissen. Nach ihrer Tracht Prügel war sie ohnmächtig geworden, bevor Arobynn sich ihrem Mitstreiter zuwenden konnte, und in den folgenden drei Tagen war sie ihm im Unterschlupf der Assassinen nicht über den Weg gelaufen. Seit jener Nacht hatte sich ein Schleier aus ohnmächtiger Wut, Traurigkeit und bleierner Müdigkeit über sie gelegt, sogar während ihrer Reise hierher, als wäre sie gar nicht richtig wach, sondern würde träumen.
Ihr hämmerndes Herz hatte sich gerade beruhigt, als der Meister ihr Gesicht losließ und zurücktrat. Sehr zur Erleichterung ihrer schmerzenden Knie bedeutete er ihr aufzustehen.

Das Buch bei Amazon:

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»Celaenas Geschichte 04« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Celaenas Geschichte 04«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

113 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Bleib wachsam!

Charaktere:

Celaena Sardothien

Assassinin

Sam Cortland

Assassin

Der erste Satz:

In der großen Eingangshalle der Assassinenvilla war es still, als Celaena Sardothien mit einem Brief in der Hand über den Marmorboden schritt.

Meine Lieblingscharaktere:

Sam, der den Mut hat, sich zu seinen Gefühlen zu bekennen.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szene von Celaenas Rettung. Das war wirklich dramatisch.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich koche vor Wut, weil Celaena so böse hereingelegt wurde. Wer so etwas tut, zeugt von seinem absolut bösartigen Charakter.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

spannend geschrieben

Meine Bewertung:

Tod der Sklaverei!

Als der König der Assassinen Celaena einen riskanten Sonderauftrag anbietet, durch den die Sklaverei bekämpft werden soll, nimmt sie ohne zu Zögern an. Der gefährliche Auftrag führt sie hoch auf die Dächer und tief hinunter in die Katakomben der Stadt. Und was sie dort findet, gefällt ihr ganz und gar nicht …

Zitat aus dem Buch:

Sie konnte Sam hinter sich wahrnehmen, spürte, dass sein Blick ausschließlich auf die goldenen Samtvorhänge vor der Bühne gerichtet war. Sie sollte etwas zu ihm sagen – sich entschuldigen oder bedanken oder einfach … eine nette Bemerkung machen. Sie spürte, wie er sich anspannte, als hätte er dasselbe Bedürfnis. Irgendwo im Theater ertönte ein Gong. Die Zuschauer sollten ihre Plätze einnehmen.
Jetzt oder nie. Sie verstand gar nicht, warum ihr Herz so hämmerte, aber ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, drehte sie sich einfach auf ihrem Stuhl nach hinten, warf einen Blick auf Sams Kleidung und sagte: »Du siehst gut aus.«
Seine Brauen hoben sich und sie drehte sich schnell wieder nach vorn, den Blick auf den Vorhang gerichtet. Er sah mehr als gut aus, aber … Nun, wenigstens hatte sie einmal etwas Nettes gesagt. Sie hatte versucht, nett zu sein. Trotzdem fühlte sie sich nicht wirklich besser.
Sie faltete die Hände im Schoß und betrachtete ihr blutrotes Kleid. Es war nicht annähernd so tief ausgeschnitten wie das von Lysandra, doch mit den schmalen Ärmeln, die kaum die Schultern bedeckten, fühlte sie sich Sams Blicken besonders ausgesetzt. Sie trug ihre Haare gelockt und über eine Schulter gelegt, aber sicher nicht, um die Narbe an ihrem Hals zu verdecken.

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»Celaenas Geschichte 05« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Celaenas Geschichte 05«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

123 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

grausam

Charaktere:

Celaena Sardothien

Assassinin

Sam Cortland

Assassin

Arobyn Hamel

König der Assassinen

Der erste Satz:

Celaena Sardothien kauerte in einem Gefängniswagen in der Ecke und beobachtete das Spiel von schatten und Licht an der Wand.

Meine Lieblingscharaktere:

Sam, der unendlich tapfer ist und dessen Liebe all die Jahre der Zurückweisung durch Celaena überstanden hat.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass Sam sich nicht dazu verführen ließ, Celaena zu misstrauen. Und der Auftritt des weißen Hirsches, der Celaena die letzte Hoffnung, die sie bereits verloren hat, zurückgibt.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich war fassungslos über die Grausamkeit Arobyns. Erstaunlich, dass sich Celaena ihren aufrechten Charakter unter der Vorherrschaft dieses Mannes hatte erhalten können. Und ich koche vor Wut darüber, dass Aerobyn auf alles spuckt, was Celaena wichtig ist, aber gleichzeitig behauptet, sie zu lieben. Alles, was er liebt, ist seine Macht und sein Einfluss.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

spannend zu lesen

Meine Bewertung:

Nur von Luft und Liebe lebt es sich schlecht

In der Liebe von Sam blüht Celaena auf, doch noch haben die beiden den endgültigen Schritt in die Freiheit nicht geschafft. Ihre Einnahmen bleiben aus, das Geld reicht hinten und vorne nicht. So sehen sie sich gezwungen, einen letzten, äußerst riskanten Auftrag anzunehmen, der ihnen genügend Geld einbringen wird, um einen Neuanfang in einer anderen Stadt zu wagen. Doch niemand legt sich ungestraft mit dem Herrn der Unterwelt an.

Zitat aus dem Buch:

Der Mond erhellte den Nebel, der über den laubbedeckten Boden waberte, und die Bäume warfen lange, gespenstisch wirkende Schatten.
Im dornigen Unterholz stand ein weißer Hirsch und sah die Leibgardisten an.
Celaena verschlug es den Atem.
Sie krampfte die Finger um die Gitterstäbe des kleinen Fensters. Sein hoch aufragendes Geweih schien im Mondlicht zu glühen, als trüge er eine Krone aus Elfenbein.
»Bei allen Göttern«, flüsterte einer der Soldaten.
Der Hirsch drehte den riesigen Kopf ein wenig – zum Wagen, zu dem kleinen Fenster.
Der Herr des Nordens.
Damit die Menschen aus Terrasen jederzeit den Weg nach Hause finden können, hatte sie einmal zu Ansel gesagt, als sie in der Wüste unter freiem Himmel übernachtet und das Sternbild des Hirschs betrachtet hatten. Damit sie, egal wo sie sind, in den Himmel hinaufschauen können und wissen, dass Terrasen immer bei ihnen ist.
Vor der Schnauze des Hirschs bildeten sich kleine weiße Wolken, die in die kalte Nachtluft aufstiegen.
Celaena nickte ihm zu, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen. Das Sternbild hatte sie so viele Jahre begleitet.
Damit die Menschen aus Terrasen jederzeit den Weg nach Hause finden können …
Da ging ein Riss durch die Stille – und er wurde immer breiter, während die unergründlichen Augen des Hirschs auf sie geheftet blieben.
Er gehörte zu einer längst zerstörten Welt, zu einem Königreich, das in Schutt und Asche lag, und eigentlich sollte er gar nicht hier sein – nicht so tief auf adarlanischem Gebiet oder so weit weg von zu Hause. Wie war er den Jägern entkommen, die vor neun Jahren auf Befehl des Königs sämtliche heiligen weißen Hirsche von Terrasen abgeschlachtet hatten?
Und doch war er hier und leuchtete wie ein Leitstern im Mondlicht.
Er war hier.
Und sie auch.
Sie fühlte die Wärme der Tränen, bevor sie merkte, dass sie weinte.
Dann das unverkennbare Ächzen von Bogensehnen, die gespannt wurden.
Der Hirsch, der Herr des Nordens, ihr Leitstern, rührte sich nicht.
»Lauf weg!« Der heisere Schrei, den sie ausgestoßen hatte, zerriss die Stille.
Der Hirsch sah sie unverwandt an.
Sie hämmerte an die Wagenwand. »Lauf weg, mach schon!«
Da drehte sich der Hirsch um und jagte davon, ein Blitz aus weißem Licht, der zwischen den Bäumen hindurchschoss.
Das Geräusch sich lösender Bogensehnen, das Sirren von Pfeilen – die alle ihr Ziel verfehlten.
Die Soldanten fluchten und der Wagen schaukelte, als einer von ihnen vor Enttäuschung dagegentrat. Celaena wich vom Fenster zurück, immer weiter zurück, bis sie gegen die andere Wand prallte und auf die Knie sank.

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»Throne of Glass 01 - Die Erwählte« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Throne of Glass – Die Erwählte«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

496 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Kämpfe um dein Leben!

Charaktere:

Celaena Sardothien

verurteilte Assassinin

Dorian Havilliard

Kronprinz von Adarlan

Chaol Westfall

Captain der königlichen Garde

Der erste Satz:

Nach einem Jahr Sklavenarbeit in den Salzminen von Endovier hatte Celaena Sardothien sich daran gewöhnt, dass sie überallhin mit Waffengewalt und in Ketten gebracht wurde.

Meine Lieblingscharaktere:

Celaena, die selbstbewusst und stolz ihren Weg geht.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Leichtigkeit, die Celaena im Umgang mit Dorian erlebt. Das setzt einen markanten Gegenakzent zu all den dunklen, bedrohlichen Tönen, die das Buch ansonsten ausmachen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Mir tat Celaena so unendlich leid. Sie hat Grässliches durchlebt und man will vor Wut über so viel Grausamkeit und boshafter Ungerechtigkeit aus der Haut springen. Ich bewundere sie dafür, dass sie trotzdem immer sie selbst geblieben ist und weder ihre Moralvorstellungen, noch ihren Glauben an Liebe und Freundschaft aufgegeben hat.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

spannend und mitreißend geschrieben

Meine Bewertung:

Kampf um die Freiheit

Celaena Sardothien ist jung, schön und zum Tode verurteilt. Doch dann taucht Chaol Westfall, Captain der Leibgarde, auf und bietet ihr eine einzige Chance zum Überleben. Kronprinz Dorian hat sie dazu ausersehen, einen tödlichen Wettkampf zu bestreiten: Wenn es ihr gelingt, für ihn 23 kampferprobte Männer zu besiegen, wird sie ihre Freiheit wiedererlangen. Beim gemeinsamen Training mit Captain Westfall findet sie immer mehr Gefallen an dem jungen, geheimnisvollen Mann. Und auch der Kronprinz lässt sie nicht kalt. Zeit, über ihre Gefühle nachzudenken, bleibt ihr allerdings nicht. Denn etwas abgrundtief Böses lauert im Dunkeln des Schlosses – und es ist da, um zu töten.

Zitat aus dem Buch:

Chaol stand im Türrahmen und sah zu. »Warum, falls die Frage gestattet ist, seid Ihr so müde?«
Sie stürzte ein Glas Granatapfelsaft hinunter und wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Ich habe bis vier Uhr morgens gelesen«, sagte sie. »Ich habe Eurem Prinzchen einen Brief geschrieben und um die Erlaubnis gebeten, mir Bücher aus der Bibliothek zu leihen. Er hat meinem Wunsch entsprochen und mir sieben Bände aus seiner persönlichen Bibliothek schicken lassen, die ich jetzt lesen muss.«
Chaol schüttelte ungläubig den Kopf. »Es steht Euch nicht zu, dem Kronprinzen zu schreiben.«
Sie bedachte ihn mit einem gezierten Lächeln und biss in den Schinken. »Er hätte den Brief ja ignorieren können. Außerdem bin ich sein Champion. Nicht jeder fühlt sich genötigt, so gemein zu mir zu sein wie Ihr.«
»Ihr seid eine Assassinin.«
»Seid Ihr höflicher, wenn ich behaupte, ich wäre eine Juwelendiebin?« Sie winkte ab. »Spart Euch die Antwort.« Sie schaufelte Haferbrei in sich hinein, fand ihn fade und gab vier gehäufte Löffel braunen Zucker in die graue Masse.
Ob die anderen Kandidaten vielleicht doch würdige Gegner waren? Bevor Celaena anfing, sich darüber Sorgen zu machen, fiel ihr Blick auf Chaols schwarze Kleidung. »Tragt Ihr niemals etwas Normales?«
»Beeilt Euch«, sagte er nur. Der Wettkampf wartete.
Plötzlich war sie nicht mehr hungrig und schob die Schüssel mit dem Haferbrei von sich weg. »Ich sollte mich besser anziehen.« Sie drehte sich um, um nach Philippa zu rufen, hielt aber inne. »Mit was für Aktivitäten darf ich wohl heute beim Turnier rechnen? Nur damit ich mich entsprechend kleiden kann.«
»Ich weiß es nicht – wir erfahren die Einzelheiten erst dort.« Der Captain stand auf und trommelte auf dem Griff seines Schwerts herum, bevor er nach einer Dienerin rief, während Celaena in ihr Schlafzimmer ging. »Zieht ihr Hosen und ein Hemd an – etwas Weites, keine Rüschen und nichts weit Ausgeschnittenes, und bringt einen Umhang«, wies Chaol das Mädchen an. Die Dienerin verschwand im Ankleideraum. Celaena folgte ihr, zog sich ungezwungen bis auf die Unterwäsche aus und freute sich diebisch, dass Chaols Wangen sich röteten, bevor er sich wegdrehte.
Als Celaena dem Captain ein paar Minuten später in den Vorraum folgte, sah sie missmutig an sich herunter. »Ich sehe lächerlich aus! Diese Hose ist völlig albern und das Hemd scheußlich.«
»Hört auf zu jammern. Eure Kleider interessieren absolut niemanden.« Er riss die Tür zum Flur auf, die Wachen draußen nahmen sofort Haltung an. »Außerdem könnt Ihr sie in der Kaserne ausziehen. Sicher werden sich alle wahnsinnig freuen, Euch in Unterwäsche zu sehen.« Sie fluchte leise, wickelte sich fest in den grünen Samtumhang und trottete hinter ihm her.

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»Throne of Glass 02 - Kriegerin im Schatten« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Throne of Glass – Kriegerin im Schatten«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

523 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

bedrohlich

Charaktere:

Celaena Sardothien

verurteilte Assassinin

Dorian Havilliard

Kronprinz von Adarlan

Chaol Westfall

Captain der königlichen Garde

Der erste Satz:

Die im Sturmwind klappernden Fensterflügel waren das einzige Anzeichen für ihr Eindringen.

Meine Lieblingscharaktere:

Celaena, die trotz ihres berechtigten Hasses auf Adarlan, dem Prinzen und dem Captain der Palastwache genügend Offenheit entgegenbringt, um Gefühle für beide entwickeln zu können.

Das hat mir besonders gefallen:

Als Celaena Chaol beschützen will und all ihre Kräfte zum Vorschein kommen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich hätte Archer erwürgen können!

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

spannend und gruselig geschrieben

Meine Bewertung:

Verräter ernten Verachtung

Nichts will Celaena lieber, als den König tot sehen. Dennoch muss sie als sein Champion ausgerechnet jene Menschen töten, die ihrem ureigensten Ziel zuarbeiten und sich gegen den allseits gehassten König auflehnen. Wie soll sie das mit ihrem Gewissen vereinbaren? Selbst ihre Freundin Nehemia zweifelt immer mehr an dem, was sie in Celaena gesehen hat. Wenn Celaena weiter gegen ihre Überzeugung handelt, riskiert sie, ihre Freunde zu verlieren. Freunde, die sie braucht, um die geheimnisvolle Aufgaben lösen zu können, die ihr eine längst verstorbene Königin gegeben hat.

Zitat aus dem Buch:

Und als diese entsetzliche Wahrheit ausgesprochen war, löste sie ›Elenas Auge‹ von ihrem Hals und legte es in seine offene Hand. »Nimm diese Kette nie ab. Sie wird dich schützen.«
Totenbleich schüttelte Chaol den Kopf. »Celaena, ich kann nicht …«
»Es ist mir egal, ob du nach den Wyrdschlüsseln suchst, aber irgendjemand muss davon wissen. Jemand außer mir. Alle Beweise sind in der Gruft.«
Chaol griff mit der freien Hand nach ihrer. »Celaena …«
»Hör zu«, sagte sie noch einmal. »Wenn du den König nicht überredet hättest, mich wegzuschicken, hätten wir sie … zusammen aufspüren können. Aber jetzt …«
»Zwei Minuten«, rief der Schiffskapitän. Chaol starrte sie nur an, solche Trauer und Angst in den Augen, dass sie kein Wort mehr sagen konnte.
Und dann tat sie das Verwegenste, was sie jemals getan hatte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Die Worte, die ihn begreifen lassen würden, warum das Zurückkommen so wichtig für sie war und was dahintersteckte. Wenn er es erst einmal verstanden hatte, würde er sie auf ewig hassen.
»Was soll das bedeuten?«, fragte er.
Sie lächelte traurig. »Das wirst du herausfinden. Und dann …« Sie schüttelte den Kopf, wusste, dass sie es besser für sich behielt, sagte es aber trotzdem. »Dann denk bitte daran, dass es für mich keinen Unterschied gemacht hätte. Wenn es um dich ging, hat es für mich nie einen Unterschied gemacht. Ich hätte mich trotzdem für dich entschieden. Ich werde mich immer für dich entscheiden.«
»Bitte … bitte sag mir einfach, was das bedeutet.«
Aber dazu blieb keine Zeit, also schüttelte sie den Kopf und wich zurück.
Doch Chaol machte einen Schritt auf sie zu, einen einzigen Schritt, und sagte: »Ich liebe dich.«
Sie erstickte das Schluchzen, das in ihr aufstieg. »Tut mir leid«, erwiderte sie in der Hoffnung, dass er sich später an diese Worte erinnern würde – später, wenn er alles wusste.
Ihre Beine fanden die Kraft, sich zu bewegen. Sie holte tief Luft. Und mit einem letzten Blick auf Chaol ging sie den Landungssteg hinauf. Ohne Notiz von den anderen Passagieren zu nehmen, setzte sie ihre Tasche ab und trat an die Reling. Als sie in den Hafen hinuntersah, entdeckte sie, dass Chaol noch immer neben dem Landungssteg stand, als dieser nun eingeholt wurde.
»Leinen los!«, rief der Schiffskapitän. Die Seeleute wuselten durcheinander, Taue wurden losgebunden, durch die Luft geworfen und wieder festgezurrt. Das Schiff begann sich zu wiegen. Mit der gesunden Hand klammerte sie sich so fest an die Reling, dass es wehtat.
s Schiff kam in Fahrt. Und Chaol – der Mann, den sie so sehr hasste und liebte, dass sie ihn kaum ausblenden konnte – stand nur da und sah zu, wie sie sich entfernte.
Das Schiff wurde von der Strömung erfasst und die Stadt begann kleiner zu werden. Bald strich ihr der Meerwind über den Hals, doch keine Sekunde wandte sie den Blick von Chaol. Sie sah ihn an, bis das gläserne Schloss nur noch ein funkelnder Fleck in der Ferne war. Sie sah ihn an, bis sie nur noch vom glitzernden Meer umringt war. Sie sah ihn an, bis die Sonne hinter den Horizont sank und über ihrem Kopf die ersten Sterne auftauchten.
Erst als ihre Lider schwer wurden und sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, hörte sie auf, Chaol anzusehen.

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»Throne of Glass 03 - Erbin des Feuers« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Throne of Glass – Erbin des Feuers«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

647 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Finde deine Magie!

Charaktere:

Celaena Sardothien

verurteilte Assassinin

Rowan Whitethorn

Fae-Krieger

Mab

Fae-Königin

Der erste Satz:

Himmel, war es heiß in diesem dämlichen Königreich.

Meine Lieblingscharaktere:

Celaena, die nicht wahrhaben will, dass auf ihr die Hoffnung ihrer Welt liegt und die dennoch nicht vor ihrem Schicksal fliehen kann, weil eine höhere Macht sie unerbittlich weitertreibt.

Das hat mir besonders gefallen:

Als Rowan realisiert, dass er sich in Celaena getäuscht hat.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Mir tat Celaena leid, als Rowan ihr so deutlich seine Verachtung zeigt, zumal sie sich bereits in Selbstvorwürfen wälzt. Atemlos spannend wurde es, als der große Kampf auf sie zurollt und der Leser nur den Kopf schüttelt und bibbert, weil die Übermacht allzu groß ist.

Kritik:

Mich hat der ständige Perspektivwechsel gestört. Lieber hätte ich einen Strang zu Ende gelesen und dann den nächsten. So wurde man immer wieder aus dem Geschehen herausgerissen.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Ab diesem Band fächert sich die Geschichte in unterschiedliche Erzählstränge auf. Da ist natürlich der Hauptstrang rund um Celaena, aber da sie nun von Chaol und Dorian getrennt ist, läuft der Erzählstrang in Adarlan mit den beiden weiter, während ein weiterer mit Hexen und ihren Drachen eingeflochten wird.

Meine Bewertung:

Feuer, Wind und Eis

Den befohlenen Mord am Königspaar hat Celaena nicht ausgeführt. Sie ist auf der Suche nach Antworten zu den Wyrdschlüsseln und die soll ihr Fae-Königin Mab geben, die einst drei Schlüssel davon besaß. Also folgt Celaena dem Faekämpfer Rowan zu einer Festung, in der sie erstmals auf Mab trifft. Diese verspricht ihr Antwort auf ihre Fragen, sofern sie sich deren als würdig erweist und ihre magischen Fähigkeiten trainiert. Doch Rowan ist der denkbar schlechteste Lehrer, den sie je hatte.

Zitat aus dem Buch:

Die Hexen waren verstummt. Die Knechte am Gitter und die Trainer auf den Plattformen oben waren verstummt.
Manon schwenkte ihr Schwert. Titus stürzte los.
Sie musste sich wegrollen, um seinem Maul zu entgehen, war in der nächsten Sekunde wieder auf den Beinen und raste, so schnell sie konnte, zum Gitter. Ihr Knöchel tat weh und sie humpelte, schluckte aber ihren Schmerzensschrei hinunter. Titus wirbelte herum, schnell wie ein Bergbach im Frühling, und bevor sie am Gitter war, schlug er mit dem Schwanz zu.
Manon war so klug, sich wegzudrehen, um den Giftstacheln zu entgehen, bekam jedoch die obere Kante in die Seite und flog durch die Luft, wobei ihr Windspalter aus der Hand gerissen wurde. Sie landete vor der gegenüberliegenden Wand im Dreck, kam ins Schlittern und schrammte mit dem Gesicht über den Fels. Ihre Rippen schrien vor Schmerzen, als sie sich zum Sitzen hochrappelte und die Entfernung zwischen ihr und dem Schwert und Titus abschätzte.
Doch Titus zögerte, richtete die Augen auf etwas hinter ihr und über ihr, auf …
Umfang mich, Finsternis. Das Ködertier. Sie hatte es komplett vergessen. Es war so dicht hinter ihr angekettet, dass sie den Aasgeruch seines Atems riechen konnte.
Titus’ Blick war für das Ködertier ein Befehl, sich zurückzuhalten. Ihm Manon zu überlassen.
Manon riskierte einen Blick über die Schulter. Ihr Schwert lag im Schatten der Felswand, ganz nahe der Stelle, wo die Kette des Ködertiers verankert war. Vielleicht hätte sie es riskiert, es zu holen, wäre da nicht dieses Tier gewesen und hätte ihr in die Augen gestarrt, als wäre sie …
… keine Beute.
Titus knurrte das Ködertier erneut warnend an, so laut, dass es Manon durch Mark und Bein ging. Doch das Ködertier, klein wie es war, hielt den Blick mit etwas wie Wut und Entschlossenheit auf sie gerichtet. Mit Gefühlen, hätte man fast sagen können. Mit Hunger, aber nicht auf sie.
Nein, begriff sie, als das Ködertier seine schwarzen Augen dann auf Titus richtete und mit einem leisen Knurren antwortete. Das klang nicht im Mindesten unterwürfig, sondern wie eine Drohung – und eine Herausforderung. Das Ködertier wollte sich an Titus versuchen.
Es war ihr Verbündeter. Und sei es nur für diesen Moment.
Wieder fühlte Manon diesen unsichtbaren Sog, diese höhere Macht, die manche Schicksal nannten und manche das Erscheinen der Göttin mit den drei Gesichtern. Titus stieß sein letztes Drohbrüllen aus.
Manon sprang mit einer Drehung auf die Füße und rannte.
Bei jedem Schritt sah sie Sternchen und der Boden bebte, als Titus hinter ihr herraste, bereit, das Ködertier notfalls zu zerfetzen, um sie zu töten.
Manon riss ihr Schwert hoch und wirbelte herum, ließ es mit ihren letzten Kräften auf die dicke, verrostete Kette niedersausen.
›Windspalter‹ hieß ihr Schwert. Ab jetzt würde sie es ›Eisenspalter‹ nennen. Die Kette zerbrach in dem Moment, als Titus auf sie zusprang.
Titus hatte es nicht kommen sehen, und da war etwas wie Schrecken in seinen Augen, als das Ködertier auf ihn losging und sie sich über den Boden wälzten.
Titus war doppelt so groß und unverletzt, und Manon wartete nicht ab, wie der Zweikampf ausging, sondern rannte in Richtung Tunnel, wo die Knechte hektisch das Gitter hoben.

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»Throne of Glass 04 - Königin der Finsternis« von Sarah. J. Maas

Titel:

»Throne of Glass – Königin der Finsternis«

Autor:

Sarah J. Maas

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

780 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

?

Charaktere:

Aelin Galathynius

Königin von Terrasen

Rowan Whitethorn

Fae-Krieger

Dorian Havilliard

versklavter Prinz von Adarlan

Chaol Westfall

verstoßener Captain der königlichen Garde

Elide

adeliges versklavtes Mädchen aus Terrasen

Der erste Satz:

Himmel, war es heiß in diesem dämlichen Königreich.

Meine Lieblingscharaktere:

Celaena, die voller Weitsicht kämpft und auch im Angesicht der Übermacht nicht aufgibt.

Das hat mir besonders gefallen:

Als Celaena auf ihr Herz hört und ihre Feindin rettet. Und noch mehr, als sie erzählt, wieso sie es getan hat.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe gezittert und gebibbert vor Angst um Celaena und ihre Freunde.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

spannend geschrieben

Meine Bewertung:

Freiheit für die Magie!

Als Celaena Sardothien nach Rifthold zurückkehrt, kommt sie nicht als Assassinin, sondern als Aelin Galathynius, Königin von Terrasen. Und sie ist gekommen, um Rache zu nehmen. Nicht nur an ihrem alten Meister, der sie und Sam verraten hat. Auch der König wird sich für seine Verbrechen verantworten müssen. Doch hat sie ohne ihre Magie überhaupt eine Chance gegen all ihre Feinde?

Zitat aus dem Buch:

Schaudernd machte Elide einen weiteren Schritt in den großen Raum. Nur das Knirschen des Heus unter ihren viel zu kleinen Schuhen und das Klirren ihrer Ketten waren zu hören.
»Schwarmfü… führer …«
Ein Donnern hallte durch den Raum, so laut, dass es Boden und Wände erzittern ließ, ihr der Kopf dröhnte und sie aufschrie. Sie stolperte zurück und ihre Ketten verhedderten sich, als sie im Heu ausrutschte.
Harte, eisenbewehrte Hände gruben sich in ihre Schultern und hielten sie aufrecht.
»Wenn du keine Spionin bist, Elide Lochan«, schnurrte eine böse Stimme in ihrem Ohr, »warum bist du dann hier?«
Das Zittern in Elides Hand war nicht gespielt, als sie ihr den Brief hinhielt. Ansonsten wagte sie nicht, sich zu rühren.
Die Schwarmführerin ging um sie herum, umkreiste sie wie eine Beute. Ihr langer weißer Zopf hob sich krass von ihrem ledernen Flugharnisch ab.
Zum ersten Mal betrachtete sie die Schwarmführerin von Nahem: Augen wie gebranntes Gold, ein Gesicht, das so unfassbar schön war, dass es Elide die Sprache verschlug, ein schlanker, durchtrainierter Körper und fließende Bewegungen voller Anmut; jeder Atemzug verriet, dass die Schwarmführerin ohne Weiteres ihre Messerauswahl an ihr ausprobieren könnte. Nur ihr Äußeres war menschlich – in jeder anderen Hinsicht war sie unsterblich und raubtierhaft.
Zum Glück war die Schwarmführerin allein. Leider sprach nichts als Tod aus diesen goldenen Augen.
»D… das ist für Euch gek… gekommen.« Das Stammeln war vorgetäuscht. Wenn sie stotterte und stammelte, hatten die meisten es ziemlich eilig zu verschwinden. Aber sie bezweifelte, dass die Leute hier sich von einem Stottern davon abhalten lassen würden, ein wenig Spaß mit einer Tochter Terrasens zu haben. Falls Vernon sie ihnen auslieferte.
Die Schwarmführerin sah Elide an und nahm den Brief an sich.
»Es wundert mich, dass das Siegel nicht aufgebrochen ist. Allerdings, wenn du eine gute Spionin bist, weißt du auch, wie man den Brief liest, ohne das Siegel zu brechen.«
»Wenn ich eine gute Spionin wäre, könnte ich lesen«, stieß Elide hervor.
Vielleicht konnte sie mit ein wenig Wahrheit das Misstrauen der Hexe verringern. Die musterte sie und holte tief Luft, als versuche sie, eine Lüge zu wittern.
»Du kannst dich gut ausdrücken für eine Sterbliche und dein Onkel ist ein Lord. Und trotzdem kannst du nicht lesen?«
Elide nickte. Mehr als das Bein und noch mehr als die Sklavenarbeit ärgerte sie dieses elende Versagen. Ihre Kinderfrau, Finnula, hatte nicht lesen können – aber wenigstens hatte Finnula ihr beigebracht, wie man Dinge wahrnahm, wie man zuhörte und nachdachte. Während der langen Tage, in denen ihre Stickerei die einzige Ablenkung gewesen war, hatte Finnula sie gelehrt, auf kleine Details zu achten – auf jeden Stich – aber gleichzeitig nie das Gesamtbild aus den Augen zu verlieren.
Einst wird der Tag kommen, wenn ich nicht mehr da bin, Elide, und dann muss jede deiner Waffen geschliffen und einsatzbereit sein.
Sie hatten nicht damit gerechnet, dass Elide diejenige sein würde, die zuerst ging. Aber wenn es ihr gelang, diesen verfluchten Ort zu verlassen, würde sie nicht zurückschauen. Nicht einmal für Finnula. Und wenn sie ein neues Leben begann an einem neuen Ort … dann würde sie auch nie wieder nach Norden sehen, nach Terrasen, und sich fragen, was wäre, wenn.

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