Sara Holland

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»Everless 1 - Zeit der Liebe« von Sara Holland

Titel:

»Zeit der Liebe«

Autor:

Sara Holland

Genre:

Hexen

Seitenanzahl:

376 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

mysteriös, geheimnisvoll und voller Spannung

Charaktere:

Jules

Tochter eines in Ungnade gefallenen Schmieds

Roan

Sohn des Landesfürsten, mit dem sie in Kindertagen immer gespielt hat

Liam

der ältere Sohn des Landesfürsten, der Jules und ihren Vater vertrieben hat.

Meine Lieblingscharaktere:

Jules, die mutig und stark nach der Wahrheit forscht, weil sie nichts mehr zu verlieren hat.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie undurchschaubar die ganze Geschichte ist. Erst nach und nach enthüllen sich die Geheimnisse und werfen dabei neue Fragen auf, die man unbedingt beantwortet wissen will. So kann man gar nicht anders, als ein Kapitel nach dem anderen dranzuhängen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich war wütend, weil die Reichen den Armen die Lebenszeit wegnehmen und sie dann verschwenden. Am Schlimmsten daran ist, dass es im wirklichen Leben auch ein wenig so ist. Die Armen schuften sich zu Tode, um am Leben zu bleiben, während diejenigen in Wohlstand länger und angenehmer leben.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Zeit ist Geld

Mit ihren erdrückenden Zeit-Schulden bleibt Jules gar nichts anderes übrig, als ihren Vater zu belügen und nach Everless zurückzukehren, um dort so viele Zeittaler zu verdienen, damit sich ihr Vater nicht die letzte Lebenszeit abzapfen lassen muss. Als die Söhne des Fürsten in ihr die Tochter des verstoßenen Schmieds erkennen, wird es gefährlich für sie. Und dass sie ihr Herz an den jüngeren Fürstensohn gehängt hat, könnte ihr allzuschnell zum Verhängnis werden, denn er wird demnächst heiraten.

Zitat aus dem Buch:

Er lacht leise. Ich wünschte, ich könnte mich dem Klang entgegenlehnen und mich darin einhüllen wie in eine Decke. »Schuldig im Sinne der Anklage«, sagt er. »Aber auch wir Gerlings haben Gefühle, weißt du?«
»Manchmal kommt es mir nicht so vor«, entgegne ich.
Als Roan seufzt, rinnt der Laut durch die Wand zu mir herunter wie ein kleiner Wasserfall. »Ich weiß«, gesteht er dann. »Es war so viel einfacher, als wir noch Kinder waren. Da gab es keine gebrochenen Herzen oder so etwas Schreckliches wie Tod.«
Nein, denke ich. Das alles gibt es erst, seit Liam uns von Everless vertrieben hat. Doch das behalte ich für mich.
»Du klingst nach einem netten Mädchen. Wer auch immer dir das Herz gebrochen hat, ist ein Dummkopf.« Ich schließe die Augen – wenn er die Wahrheit wüsste, dann würde er das nicht sagen. »Kann ich etwas tun, damit es dir besser geht?«
Ein Lächeln zupft an meinen Mundwinkeln. Roans Stimme ist wie eine heilende Salbe. »Reden Sie einfach weiter mit mir«, flüstere ich zurück. »Was meinen Sie damit, dass es einfacher war, als wir noch Kinder waren?« Ich muss wissen, ob er mich vergessen hat.
»Hmm.« Ich sehe Roans Gesicht genau vor mir, das verschmitzte Lächeln, während er sich an seine wilde Kindheit erinnert. Unsere Kindheit. »Tja, damals erschien einem das Leben noch wie ein Spiel. Ich bin den ganzen Tag mit den Kindern der Dienstboten durch den Palast getobt. Ich habe nie – ich blicke nicht auf sie herab, wie mein Bruder und meine Eltern es tun.«
»Meine … Cousine hat mir erzählt, dass er sie immer getriezt hat.« Ich wähle meine Worte mit Bedacht. »Liam, meine ich. Hexe hat er sie genannt.« Ich höre die Bitterkeit in meiner Stimme.
»Daran habe ich keinen Zweifel.« Wieder seufzt er. »Nach dem Brand haben unsere Eltern uns verboten, weiter mit den Dienstbotenkindern zu spielen.«
Mein Herz zieht sich ängstlich zusammen, doch ich hake nach: »Dem Brand?«
Er zögert. »Ich glaube, wir haben ›Fang den Wochentaler‹ gespielt, oder nein, ›Füchsin und Schlange‹, als plötzlich die alte Esse in Flammen aufgegangen ist.«
Mehr sagt er nicht, doch bei seinen Worten regt sich etwas in meinem Gedächtnis. »›Füchsin und Schlange‹?«, flüstere ich.
»Ach.« Er lacht. »Bloß ein Spiel, das eines der Mädchen erfunden hatte. Ein Kind spielt die Füchsin und ein anderes die Schlange. Und die Füchsin muss die Schlange jagen.«
Eine Gänsehaut überzieht meine Arme. Ich war dieses Mädchen.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Everless 2 - Zeit der Wahrheit« von Sara Holland

Titel:

»Zeit der Wahrheit«

Autor:

Sara Holland

Genre:

Hexen

Seitenanzahl:

342 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

immer knapp neben dem Abgrund

Charaktere:

Jules

 die Alchemistin, genannt die Schlange

Caro

die Zauberin, genannt die Füchsin

Liam

der älteste Sohn des Fürsten von Everless

Meine Lieblingscharaktere:

Liam, der Jules zur Seite steht, obwohl sie ihn immer wieder zurückstößt.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szene der Flucht aus dem Ballsaal, als Jules den Dolch zückt, um Liam zu retten.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Diesmal war ich enttäuscht. Von der Liebesgeschichte zwischen Liam und Jules hatte ich mir sehr viel mehr erwartet, nachdem sie im ersten Band lediglich angerissen wurde. Aber sie spielt auch im zweiten Band eine Nebenrolle.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Trotz vieler ausgeführter Gedankengänge, kam ich in diesem Band der Hauptperson nicht richtig nah. Sie ist oft voller Zorn und Wut, aus dem Nichts heraus, stets einen Zug vom Untergang entfernt. Dabei behandelt sie diejenigen, die ihr zur Seite stehen oft unfreundlich, was ich nicht nachvollziehen konnte.

Meine Bewertung:

Erinnere dich!

Nachdem Jules erkannt hat, wer sie ist, sind die Fronten geklärt und ihre Aufgabe liegt klar vor ihr. Sie muss die Zauberin töten. Doch während Caro sich an ihr ganzes Leben erinnert, muss Jules um jeden kleinen Erinnerungshappen kämpfen. Ohne Zweifel braucht sie das Wissen, über das sie einst verfügt hat, um die Zauberin zu besiegen, nur wie soll sie es sich erschließen? Zumal ein unverschämt hohes Kopfgeld nicht nur die Soldaten anspornt, sie zu fangen.

Zitat aus dem Buch:

»Es tut mir leid«, flüstere ich unwillkürlich. Eine heisere Bitte um Gnade, um ihr Verständnis.
»Warum? Ich weiß, dass du ein schweres Leben hattest, Jules. Ich verstehe, warum du meine Mutter gehasst hast, oder die Gerlings. Aber ich habe dir nie etwas getan. Und Roan hat dir immer nur geholfen.« Ihre Stimme zittert, doch ihre Hand mit dem Dolch bleibt ruhig. »Ich habe dir vertraut.«
»Ina«, wiederhole ich und hebe verzweifelt die Hände. »Ina, ich habe –«
Ich will ihr versichern, dass ich Roan nicht getötet habe. Doch bevor ich den Satz beenden kann, sehe ich wieder Ammas Gesicht vor mir. Wie sie mich im Stall umarmt hat, nur um wenige Stunden später auf dem Boden der niedergebrannten Fleischerei zu liegen, in ihrem eigenen Blut.
Ich habe Amma dazu gebracht, mir zu vertrauen. Sie hat mir geglaubt. Und trotzdem wurde sie mir genommen.
Ina tritt auf mich zu, und die Kälte, die sie ausstrahlt, ist beinahe mit Händen greifbar. Tränen steigen mir in die Augen. »Ich war immer freundlich zu dir, und als Dank dafür hast du mein Leben zerstört. Caro hat mich immer gewarnt, die Menschen würden meine Gutherzigkeit ausnutzen. Ich hätte auf sie hören sollen.« Einen letzten Schritt von mir entfernt, bleibt sie stehen. Ihre Finger umklammern so fest den Griff ihres Dolches, dass es wirkt, als wäre die Klinge ein Teil von ihr: eine einzige nadelspitze Kralle.
Eine Träne rinnt mir über die Wange, dann noch eine, doch ich wische sie nicht weg. Ich habe weder Roan noch ihre Mutter, die Königin, getötet – ich bin nicht das Monster, für das sie mich hält, doch das macht ihre Worte kein bisschen weniger wahr. Die beiden mussten meinetwegen sterben. Und nun ist Ina allein mit Caro. Caro, die vermutlich in diesem Moment auf dem Weg hinauf hierher ins Turmzimmer ist.

Das Buch bei Amazon:

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