»Engelsfeder – Electi«
Nina Frost
Himmel & Hölle
341 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
spannend, geheimnisvoll
Ella
Psychologiestudentin
Carter
der attraktive Barbesucher
Carter, der weiß was er will und zu seinen Gefühlen steht.
Dass die Autorin sehr behutsam vorgeht, so dass es einige Zeit dauert, bevor Ella das Geheimnis um Carter lüftet. Doch damit fangen die Schwierigkeiten erst richtig an.
Das Buch zeichnet sich durch einen angenehmen Schreibstil aus, der es einem leicht macht, sich mit den Protagonisten zu identifizieren. Gestört haben mich da nur einige Schönheitsfehler, wie überflüssige Erklärungen zur Motivation der Protagonisten, die sich schon aus deren Worten ergeben. Oder Sätze, in denen nach dem Komma einer wörtlichen Rede kein Verb des Sprechens kommt, sondern eine Erklärung für den Leser. (Z.B. »Das sieht immer widerlicher aus, Ella«, demütigte mich Phoebe.) Nichtsdestotrotz war die Geschichte spannend genug, um über solche Schnitzer hinweglesen zu können.
… weil du Angst hast, verletzt zu werden, provozierst du genau das, was du so dringend vermeiden wolltest: Du wirst verletzt!
Ella konzentriert sich ganz auf ihr Psychologiestudium, Männer interessieren sie nicht bis sie Carter trifft, der ihr Gefühlsleben ordentlich aus der Bahn wirft. Doch Carter ist nicht menschlich, das wird ihr bald klar. Ganz allmählich entdeckt sie die Welt, aus der er stammt, und welche Rolle sie darin zu spielen hat.
Ich inspizierte die Gruppe weiter und dann, auf einmal, blieb mein Blick an einem von ihnen hängen.
Wow, war alles, was ich in diesem Moment denken konnte. Er lehnte seitlich an der Wand neben dem Durchgang zum Mainfloor und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Seine kurzen Haare, die an der Stirn etwas länger und an den Seiten ausrasiert waren, schimmerten golden. Die Beine waren an den Knöcheln überkreuzt. Seine blaue Jeans, das schlichte weiße T-Shirt, das an den Oberarmen spannte, und die halb geschnürten Boots, bei denen die Zunge vorne über dem Schuh hing, gaben ihm einen lässigen Look. Und genau so wirkte er auch, während er zur Tanzfläche blickte. Entspannt und cool. Die anderen, mit denen er hier war, interessierten mich nicht. Ich hatte nur Augen für ihn – und mir gefiel, was ich sah –, während mein Hirn den Spitznamen Mr. Wow formte.
Obwohl ich ihn nicht zu hundert Prozent begutachten konnte, fühlte ich mich direkt von ihm angezogen. Er hatte etwas an sich, was mich meinen Blick nicht abwenden ließ. Mein Mund wurde trocken und mein Herz schlug einen Takt schneller. Was war nur mit mir los? Der Kerl brachte mich ja komplett aus der Fassung! Sonst reagierte ich auch nicht so extrem! Gleichzeitig hoffte ich, dass Phoebe nicht an ihm interessiert war. Gegen sie hätte ich keine Chance.
In die Welt der Engel einzutauchen, hat mir richtig Spaß gemacht, auch wenn ich die Entscheidungen der Protagonistin nicht immer nachvollziehen konnte.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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