»Zum schwarzen Mond«
Nicole Schuhmacher
Vampire
360 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
nüchtern, im Sinne von »nicht schwülstig«, geradlinig, geheimnisvoll und voller unerwarteter Ereignisse
Lisa
ein Freudenmädchen
Henry
ein Vampir und Anwalt, spezialisiert auf Vamierrechte
Graf Carasescu
ein adeliger Vampir
Lisa in ihrer schnörkellosen Geradlinigkeit und natürlich der geheimnisvolle Graf Carasescu.
Dass die Perspektive konsequent bei Lisa gehalten wird. Somit erfährt der Leser nicht alles und muss selbst rätseln, warum dies oder jenes passiert. Vor allem auch, weil die Protagonistin nicht ewig lange darüber spekuliert, warum jemand etwas tut oder getan hat und lässt somit dem Leser sehr viel Spielraum zur Interpretation, was mir gut gefallen hat. »Zum schwarzen Mond« ist ein Buch, über das man nachdenken kann.
Humorvoll, fesselnd.
Lisa arbeitet bereits neun Jahre im Vampir-Puff »zum schwarzen Mond«, als sie dem faszinierenden Henry begegnet. Seine schüchterne Art bezaubert sie auf der Stelle. Für lange Gefühlsduselei hat eine Hure allerdings keine Zeit. Vor allen Dingen nicht, wenn sie den Vampirgrafen besänftigen soll, der normalerweise nur ihre Chefin aufsucht. Die jedoch ist gerade außer Haus und der Graf lässt sie eiskalt ablaufen. Das wird Ärger geben.
»Wie groß ist das Bedürfnis, Euch bei mir zu entschuldigen, eigentlich genau?«, frage ich interessehalber und nehme eine der Karten an mich.
Das Stück heißt ›Die Fledermaus‹. Wie passend.
»Da ich dies als Annahme meiner Einladung deute, werde ich unten auf Euch warten«, teilt Seine Grafschaft mir mit.
Super. Keine Antwort ist auch … keine … oder so.
»Ich würde es begrüßen, wenn Ihr Euch dem Anlass entsprechend etwas … herrichten könntet«, fügt er hinzu.
»Es wäre von Vorteil, wenn wir die Oper vor Tageseinbruch erreichen würden«, setzt er unserer kurzen Unterhaltung noch die Krone auf und verschwindet.
»Wenn wir die Oper noch vor Tageseinbruch erreichen würden«, äffe ich ihn mit verfremdeter Stimme wie ein kleines Kind nach und schneide Grimassen.
Blödfisch! Ich werde mir so viel Zeit lassen, wie ich benötige, um mich ausgehfertig zu machen. Und wenn wir erst zum dritten Akt da auflaufen. Vielleicht habe ich ja auch Glück und er erstickt bis dahin an seiner Aufgeblasenheit.
Dann fällt mir ein, dass es ihm gar nicht möglich ist, zu ersticken. Na ja, man kann eben nicht alles haben.
Das Buch lässt einige Fragen offen und regt damit zum Nachdenken an.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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