Minerva Spencer

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»Melodie zweier Herzen« von Minerva Spencer

Titel:

»Melodie zweier Herzen«

Autor:

Minerva Spencer

Genre:

Historisch

Seitenanzahl:

437 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

kämpferisch

Charaktere:

Portia Stefani

Eine begnadete Pianistin und Musiklehrerin

Stacy Harrington

ein Albino und deshalb geächtet

Meine Lieblingscharaktere:

Portia, die sich nicht unterkriegen lässt.
Stacy, der nichts von seiner Attraktivität ahnt.

Das hat mir besonders gefallen:

Portias für ihre Zeit wohl sehr ungewöhnliche Leidenschaft, sowie die erotischen Wortwechsel zwischen Portia und Stacy.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich wollte die Protagonisten schütteln: Jetzt redet doch endlich miteinander!«, dennoch konnte ich verstehen, dass sie eben das nicht taten. Portias Schmerz über die nicht erwiderte Liebe, kam für mich sehr authentisch rüber.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Sehr angenehm zu lesen. Die Autorin nimmt ihre Leser mit in das Erleben ihrer Protagonisten.

Meine Bewertung:

Liebe ohne Vertrauen?

Als der berühmte Pianist Stefani stirbt, hinterlässt er seiner Frau nichts als Schulden. In ihrer Verzweiflung gibt sie sich für ihren Mann aus und reist nach Whitehorn Manor, um die angebotene Stelle als Musiklehrer für Eustace Harrington anzutreten. Sie rechnet mit einem sofortigen Rausschmiss, doch der Hausherr lässt sich von ihrem Talent beeindrucken und gibt ihr einen Probemonat. Dumm nur, dass sie den bildschönen Albinomann so attraktiv findet und bald ihr Herz an ihn verliert.

Zitat aus dem Buch:

»Wenn Sie doch so hochqualifiziert sind, warum haben Sie sich dann nicht mit ihrem eigenen Namen beworben, anstatt zu einer Lüge zu greifen?«
Dass er von einer Lüge sprach, wirkte wie ein Funken auf trockenem Zunder.
Portia öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch die schrille Stimme der Vernunft hielt sie davon ab. Sei demütig, Portia! Du musst zu Kreuze kriechen! Gerade gestern noch hast du dir geschworen, nicht mehr impulsiv zu handeln und – Portia schob die Stimme beiseite. Was hatte sie schon zu verlieren, wenn sie sagte, was sie dachte? Es war doch offensichtlich, dass der Mann nicht vorhatte, sie einzustellen.
»Dann sagen Sie mir, Mr Harrington, hätten Sie erwogen, diese Position einer Frau zu geben?«
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Darum geht es hier doch wohl nicht, oder?«
Dieser Mann spielte mit ihr und labte sich an ihrer Demütigung und Furcht. Sie sprang auf die Füße, und er erhob sich ebenfalls.
»Sie gehen, Signora Stefani?«
»Warum sollte ich bleiben? Sie haben Ihre Meinung über weibliche Musiker deutlich zum Ausdruck gebracht.«
»Ach ja? Ich dachte, wir hätten von Ihrem Betrug gesprochen, nicht von Ihren musikalischen Fähigkeiten.«
Portia knirschte mit den Zähnen, es ärgerte sie, dass sie ihm recht geben musste. Schon wieder.
Er deutete auf ihren Stuhl. »Bitte, warum nehmen Sie nicht wieder Platz? Ich habe weder Mühe noch Kosten gescheut, um Sie herzubringen. Finden Sie nicht, dass Sie mir da die Höflichkeit erweisen könnten, mir einige Minuten Ihrer Zeit zu widmen und mir eine Erklärung anzubieten?«
Was er sagte, war nur gerecht, auch wenn es sie wütend machte und dieser Umstand ihren unberechtigten Ärger nicht abzumildern vermochte.
»Und was werden Sie tun, wenn ich mich weigere, Mr Harrington? Werden Sie den örtlichen Magistrat anrufen?«
Er seufzte. »Ich bin der örtliche Magistrat, Signora Stefani.«
Portia lachte kurz auf und sank auf ihren Stuhl. »Fragen Sie, was Sie wollen.«

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Süße Lügen und unbändige Lust« von Minerva Spencer

Titel:

»Süße Lügen und unbändige Lust«

Autor:

Minerva Spencer

Genre:

Historisch

Seitenanzahl:

496 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

humorvoll und dramatisch

Charaktere:

Hugo Buckingham

Bordellbesitzer

Miss Martha Pringle

Tochter eines alternden Vikars

Meine Lieblingscharaktere:

Hugo, der erst langsam entdeckt, zu welchen Gefühlen er fähig ist.

Martha, die sich nicht beirren lässt und ihren eigenen Gefühlen traut.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie Martha eins und eins zusammenzählt und dann beherzt handelt, um zu retten, was sie liebt.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Eine ganze Bandbreite voll. Von Lachen, über sich winden vor Peinlichkeit, bis zum Bibbern vor Spannung war alles dabei. Ein Buch, das wirklich alles bietet, was sich das Leserherz nur wünschen mag.

Kritik:

Weder der Titel noch das Cover werden dem Buch in irgendeiner Weise gerecht. Die Geschichte ist sehr viel tiefschichtiger, als beide erahnen lassen. Außerdem war Martha auf der Insel stets ärmlich gekleidet und Hugo wird als Mann beschrieben, der zwar Ausstrahlung besitzt, aber nicht klassisch schön ist, wie der Mann auf dem Cover.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Köstlich, mit einem ganz exquisiten Humor, der sich in den einfachsten Sätzen versteckt und das Lesen zu einem wahren Genuss macht.

Meine Bewertung:

Der Callboy und die Jungfrau

Hugo arbeitet in einem Bordell, dessen Mit-Eigentümer er ist. Doch dann hintergeht ihn seine Geschäftspartnerin und lässt ihn unschuldig nach New South Wales verschiffen. Als das Schiff bei einer Meuterei aufs Riff läuft, wird er von den Bewohnern einer kargen schottischen Insel gerettet. Die prüde Tochter des Vikars kümmert sich um die verletzten Strafgefangenen und weckt in ihm Gefühle, die er nie zuvor verspürte. Er sollte sich von ihr fernhalten, aber kann er das?

Zitat aus dem Buch:

Er weigerte sich, von den Pringles zu stehlen, die ihn durchgefüttert und beherbergt hatten. Und außerdem hatte er den starken Verdacht, dass Miss Pringle seine Anwesenheit in ihrem Haus sogar im Schlaf bemerken würde.
Hugo war ein Experte darin, Verlangen und Lust auszumachen, und eine Jungfrau konnte er auf hundert Fuß Entfernung erkennen. Die arme Martha Pringle wurde im Moment von Gedanken gepeinigt, die sie sich niemals hätte ausmalen können – nicht, ohne sofort in Flammen aufzugehen.
Ja, Miss Spießerin Pringle wollte ihn – zumindest aber ihr Körper. Hugo wusste, dass diese Empfindung in ihrem ehemals sicheren und vorhersehbaren Leben erhebliche Verwüstungen anrichteten.
Er selbst hatte leider nicht die Ausrede, noch Jungfrau zu sein, um die Reaktionen seines Körpers auf die junge Frau zu erklären. Er fühlte sich – verblüffenderweise und definitiv unwillentlich – heftig von der prüden Tochter des Vikars angezogen.
Noch nie zuvor hatte er eine so starke körperliche Anziehung zu jemand anderem gespürt. Warum nun ausgerechnet Martha Pringle – die ständig tadelnde, verklemmte, spröde Vikarstochter – es ihm derart angetan hatte, verstand er beim besten Willen nicht.
Sein Körper machte sich nichts daraus, dass sein Kopf deswegen missmutig und beleidigt war. Tatsächlich konnte man sogar sagen, dass sein Körper ob ihrer unschuldigen Verklemmtheit frohlockte.
Jedes Mal, wenn ihr Blick auf seine Lenden fiel – was immer passierte, wenn sie ihn sah –, verzogen sich ihre sündigen, tugendhaften Lippen – und er wurde hart.
Jedes Mal, wenn er sie zum Erröten, Keuchen oder Stirnrunzeln brachte, wurde er hart.
Kurz gesagt, alles, was sie tat oder sagte, ließ ihn hart werden.
Und Hugo wusste nicht, warum. Vielleicht lag es daran, dass er ihre Missbilligung ihm gegenüber förmlich mit ihrem Verlangen kämpfen sehen konnte? So tugendhaft sie auch sein mochte, sie konnte nicht umhin, ihn zu wollen – auch, wenn sie sicher nicht wusste, was genau sie da wollte. Aus irgendeinem Grund stärkte das seinen Glauben an die menschliche Natur.
Es machte ihm große Freude, sich vorzustellen, wie sie nachts in ihrem Bett lag und dem Verlangen zwischen ihren Schenkeln nachgab, während sie versuchte, nicht an ihn zu denken.
Hugo war ein schlechter Mensch, weil er an solche Dinge dachte und er war noch einmal schlechter, weil er so viel Gefallen daran fand. Aber so schlecht er auch sein mochte, er widerstand dennoch den Wünschen seines Körpers, die Vikarstochter zu verführen.
Er verdrängte die jungfräuliche Versuchung aus seinen Gedanken und richtete sie wieder darauf, einen Weg in die Kirche zu finden.
Damit er sie bestehlen konnte.
„O Gott“, murmelte er und schüttelte seinen Kopf. Er würde in der Hölle enden. Auf der anderen Seite: Hatte das jemals in Frage gestanden?

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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