Mary E. Pearson

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Rezension in Bearbeitung

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»Die Chroniken der Verbliebenen 1 - Der Kuss der Lüge« von Mary E. Pearson

Titel:

»Der Kuss der Lüge«

Autor:

Mary E. Pearson

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

561 Seiten

Erzählperspektive:

verschiedene Ich-Erzähler, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

auf der Suche nach dem eigenen Schicksal

Charaktere:

Lia

erstgeborene Tochter des Königs von Morrighan

der Attentäter

Assassin der Barbaren (aus Venda)

der Prinz

verschmähter Bräutigam aus Dalbreck

Der erste Satz:

Heute war der Tag, an dem tausend Träume sterben mussten und ein einziger geboren wurde.

Meine Lieblingscharaktere:

Lia, die den Mut hat, ihren eigenen Weg zu gehen, egal wie viele Schwierigkeiten sie dafür aus dem Weg räumen muss.
Rafe, der zwischen seiner Liebe zu seinem Land und seinen Gefühlen für Lia hin- und hergerissen wird.
Berdi, die solch ein großes Herz hat, keinem die Hilfe verwehrt und niemanden hungern lässt.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Weisheit der alten Dihara und ihr Feingefühl im Umgang mit Lia.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich war sehr neugierig, wer denn nun der Prinz und wer der Attentäter ist. Und um es gleich mal vorweg zu nehmen: Ich lag falsch 🙂

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Die Autorin erzählt auf mehreren Ebenen. Einmal das Jetzt-Geschehen und am Anfang eines neuen Kapitels immer Auszüge aus alten Überlieferungen.

Meine Bewertung:

Kann sie vor ihrem Schicksal davonlaufen?

Lia flieht vor einer arrangierten Ehe aus dem väterlichen Palast. Nach einer abenteuerlich langen und entbehrungsreichen Reise arbeitet sie in einem kleinen Dorf als Schankmädchen, bis ihr zwei junge Männer begegnen, die sie faszinieren. Dabei ahnt sie nicht, dass der eine, der von ihr verschmähte Prinz ist und der andere ein Attentäter, der auf sie angesetzt wurde.

Zitat aus dem Buch:

Ich glitt von dem Felsen zu Boden, schlang die Arme um die Knie und starrte auf den Fluss. Ich hatte kein Interesse mehr an kalten oder heißen Bädern. Ich wollte mich nur noch in ein Bett verkriechen, in dem ich bis in alle Ewigkeit schlafen und so tun konnte, als hätte der heutige Tag niemals stattgefunden. Ich dachte daran aufzustehen, zur Hütte zurückzukehren und auf die Matratze zu sinken. Aber stattdessen blieb mein Blick auf den Fluss geheftet, während ich an Rafe dachte, an sein Gesicht, seine Augen, seine Wärme, seine Verachtung, seine abscheulichen Mutmaßungen.
Ich hatte gedacht, dass er anders wäre. Alles an ihm schien anders, jedes Gefühl, das er in mir geweckt hatte. Ich hatte gedacht, dass da eine besondere Verbundenheit zwischen uns wäre. Ich lag offensichtlich furchtbar falsch damit.
Während das Tageslicht wich, trübte sich die funkelnde Färbung des Flusses in ein Schattengrau. Ich wusste, dass es Zeit war zu gehen, damit Pauline sich keine Sorgen machen und mich suchen würde; aber meine Beine waren zu müde, um mich zu tragen. Ich hörte ein Geräusch, ein leises Schlurfen. Ich drehte den Kopf Richtung Pfad, weil ich dachte, dass Pauline mich bereits gefunden hatte, aber es war nicht sie. Es war Rafe.
Ich schloss die Augen und holte tief und schmerzhaft Luft. Bitte geh. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ich öffnete die Augen. Er stand immer noch da, eine Flasche in der Hand, einen kleinen Korb in der anderen. Er stand groß und reglos da und so wunderbar und irritierend vollkommen. Ich sah ihn ausdruckslos an, um meine Gefühle nicht zu verraten. Geh.
Er trat einen Schritt näher. Ich schüttelte den Kopf, und er blieb stehen. »Du hattest recht, Lia«, sagte er ruhig.
Ich blieb stumm.
»Als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, hast du mich einen ungehobelten Flegel genannt.« Er trat von einem Fuß auf den anderen, hielt inne, um mit hilfloser, besorgter Miene zu Boden zu sehen. Dann blickte er wieder auf. »Ich bin alles, was du mich heißen möchtest, und mehr. Auch ein dummer Hornochse. Das vielleicht ganz besonders.« Er kam näher.
Ich schüttelte wieder den Kopf, weil ich wollte, dass er stehen blieb. Er tat es nicht. Ich stand auf und schnitt eine Grimasse, als ich den Knöchel belastete. »Rafe«, sagte ich leise. »Geh einfach. Es war alles ein großer Fehler …«
»Bitte. Lass mich das sagen, solange ich noch den Mut dazu habe.« Die Sorgenfalte zwischen seinen Augen vertiefte sich. »Mein Leben ist kompliziert, Lia. So viele Dinge, die ich dir nicht erklären kann. Dinge, die du nicht mal wissen willst. Aber es gibt etwas, das du nie von mir behaupten kannst.« Er stellte Flasche und Korb auf einem Grasfleck ab. »Was du nie von mir behaupten kannst, ist, dass du auf mich abstoßend wirkst.«
Ich schluckte. Er überbrückte den Raum, der noch zwischen uns war, mit einem Schritt, und ich musste den Kopf heben, um ihm in die Augen zu sehen. Er schaute zu mir herunter. »Weil ich seit dem Tag, an dem ich dich getroffen habe, jeden Abend mit dem Gedanken an dich schlafen gehe und jeden Morgen mit dem Gedanken an dich aufwache.« Er trat noch näher und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände; seine Berührung war so sanft, dass ich sie kaum spürte. »Wenn ich nicht bei dir bin, frage ich mich, wo du bist. Ich frage mich, was du tust. Ich denke daran, dass ich dich berühren will. Ich will deine Haut fühlen, dein Haar, jede dunkle Strähne durch meine Finger gleiten lassen. Ich will dich halten, deine Hände, dein Kinn.« Sein Gesicht kam näher, und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. »Ich will dich festhalten und nie wieder loslassen«, flüsterte er.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Die Chroniken der Verbliebenen 1 - Der Kuss der Lüge« von Mary E. Pearson

Titel:

»Das Herz des Verräters«

Autor:

Mary E. Pearson

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

529 Seiten

Erzählperspektive:

verschiedene Ich-Erzähler, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

pass auf, was du sagst!

Charaktere:

Lia

verschleppte Prinzessin von Morrighan

Kaden

Attentäter von Venda

Rafe

Prinz von Dalbreck

Der erste Satz:

Eine einzige, rasche Tat. Ich hatte gedacht, dass das genügen würde. Ein Messer in die Eingeweide. Dann einmal drehen.

Meine Lieblingscharaktere:

Diesmal verrate ich euch lieber, wen ich ganz besonders hasse: den Komizar! Mich hat es vor Ekel geschüttelt, als er auf Lias Wunde küsst, die er selbst verursacht hat

Das hat mir besonders gefallen:

Wie Lia die Herzen der Bewohner von Venda für sich gewinnt. Über das Geschenk der Clans habe ich mich total gefreut.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich war in atemloser Spannung dabei. Oftmals habe ich die Hände gerauft, weil Lia mal wieder ihren Mund nicht halten konnte und provozierte, obwohl sie nicht in der Position dazu war.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Gefangene haben keine Macht

Lia wird in den Palast von Venda verschleppt und muss in jedem Augenblick um ihr Leben fürchten. Verrat, wohin sie nur sieht und doch stellt sich ihr Feind, der Attentäter, ein ums andere mal schützend vor sie. Doch wie lange kann sie im Feindesland überleben? Keine Frage, sie muss fliehen, nur wie?

Zitat aus dem Buch:

Sein vorwurfsvoller Ton entfachte die Glut meiner Wut zu einem Feuer. »Vorstellung? So nennst du das? Du hast mich angelogen. Dein Leben ist kompliziert. Das hast du zu mir gesagt. Kompliziert?«
»Was gräbst du jetzt wieder aus? Den letzten Abend in Terravin?«
»Du tust ja gerade so, als wäre das zehn Jahre her! Du hast eine interessante Art, mit Worten umzugehen. Dein Leben ist nicht kompliziert. Du bist der verdammte Kronprinz von Dalbreck! Das nennst du eine Komplikation? Dabei hast du immer nur über Melonenanbau und Pferdehaltung geredet und den Tod deiner Eltern. Du hast mir schamlos ins Gesicht gelogen, du seist Landarbeiter!«
»Und du hast behauptet, du wärst ein Schankmädchen!«
»Das war ich auch! Ich habe bedient und Geschirr gespült! Hast du auch nur einmal in deinem Leben eine Melone gepflanzt oder geerntet? Trotzdem hast du Lügen über Lügen erzählt, und nie kam es dir in den Sinn, mir die Wahrheit zu sagen.«
»Welche Wahl hatte ich denn? Ich habe gehört, dass du mich hinter meinem Rücken ein ›prinzliches Vatersöhnchen‹ genannt hast! Und dass du nie Respekt für mich aufbringen könntest!«
Mir blieb der Mund offen stehen. »Du hast mir nachspioniert?« Ich schüttelte ungläubig den Kopf, wirbelte herum und durchquerte den Raum, dann drehte ich mich wieder zu ihm um. »Dein falsches Spiel kennt keine Grenzen, oder?«
Er machte drohend einen Schritt auf mich zu. »Vielleicht hätte ich nicht das Gefühl gehabt, ich müsste verbergen, wer ich bin, wenn ein gewisses Schankmädchen mir gleich von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte.«
Sobald er einen wütenden Schritt vorwärts machte, tat ich es ihm gleich. »Vielleicht wären wir überhaupt nicht hier, wenn ein aufgeblasener Prinz sich die Mühe gemacht hätte, mich vor der Hochzeit besuchen zu kommen, worum ich ihn gebeten hatte!«
»Ist das so? Nun, vielleicht wäre ich ja sogar gekommen, wenn man mich mit diplomatischem Fingerspitzengefühl gebeten hätte, anstatt mich königlich biestig einzubestellen!«
Ich bebte vor Zorn. »Vielleicht hatte ich ja einfach nur viel zu viel Angst, um angemessene Worte zu finden für Euren Hochwohlgeborenen Arroganten Armleuchter!«
Wir beide standen keuchend vor Wut da; keiner von uns war dem anderen je so gegenübergetreten. Der Königssohn und die Königstochter zweier Reiche, die einander nur unter Vorbehalt vertraut hatten.
Plötzlich widerten mich meine eigenen Worte an. Ich hasste jedes einzelne davon und hätte es gern zurückgenommen. Ich spürte, wie sich das Blut in meinen Füßen sammelte. »Ich hatte Angst, Rafe«, flüsterte ich. »Ich habe dich gebeten zu kommen, weil ich noch nie zuvor in meinem Leben solche Angst hatte.«
Ich sah, wie auch sein Zornesrausch verebbte. Er schluckte und zog mich sanft in seine Arme, dann strichen seine Lippen zart über meine Stirn. »Es tut mir leid, Lia«, flüsterte er. »Es tut mir so leid.«
Ich war mir nicht sicher, ob ihm seine zornigen Worte leidtaten oder dass er vor all diesen Monaten nicht gekommen war, als er meine Nachricht erhalten hatte. Vielleicht beides. Sein Daumen fuhr über meine Wirbelsäule. Alles, was ich wollte, war, mir einzuprägen, wie sein Körper sich an meinen drückte, und jedes Wort zu vergessen, das wir eben gesagt hatten.
Er nahm meine Hand und küsste langsam meine Fingerknöchel, einen nach dem anderen, wie er es auch schon in Terravin getan hatte. Aber nun dachte ich: Das ist Prinz Jaxon Tyrus Rafferty, der meine Hand küsst, und mir ging auf, dass es nicht die geringste Rolle spielte. Er war immer noch der Mann, in den ich mich verliebt hatte, ob er nun Kronprinz oder Landarbeiter war. Er war Rafe, und ich war Lia, und das war alles, was zählte. Ich musste mich nicht neu in ihn verlieben. Ich hatte nie verlernt, ihn zu lieben.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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