»Lily’s Job – Driving him crazy«
Marleen Reichenberg
334 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
humorvoll, spannend, unterhaltsam
Lily
Taxifahrerin
Will
Unternehmer
Lily mit ihrer offenen ehrlichen Art.
Will, der so aufmerksam und feinfühlig ist.
Die verbalen Tauschabschläge zwischen den beiden, dazu die Story an sich und der sorgfältig darauf abgestimmte Hintergrund. Zu lesen, wie Will den Glauben an die Liebe langsam zurückgewinnt, hat mir sehr gefallen.
Mit dem letzten Satz ist es der Autorin noch gelungen, mir die Tränen in die Augen zu treiben. 🙂
Ein Lesevergnügen!
Auf der Fahrt nach Spanien wird über Will ein 4-wöchiges Fahrverbot verhängt. Jetzt sitzt er mit seinem Wagen in Frankreich fest und braucht dringend einen Fahrer bis zur Landesgrenze. Von Taxifahrerin Lily jedoch hält er weniger als nichts. Einer kaugummikauenden, aufreizend gekleideten Frau will er den teuren Firmenwagen nicht anvertrauen. Mangels Alternative muss er jedoch mit ihr vorliebnehmen, die lange Fahrt beginnt. Bald schon muss er einsehen, dass er sich in der jungen Frau geirrt hat.
Sie warf einen Blick auf den BMW-Fahrer, der mit ihrem Bruder zusammenstand, und fragte sich, wie er es schaffte, trotz der hochsommerlich anmutenden Temperaturen korrekt mit Anzug, Hemd und Krawatte bekleidet zu sein und keinen einzigen Schweißtropfen auf seiner Stirn stehen zu haben. Vermutlich hatte er, während er auf sie beide wartete, die Klimaanlage seines Geländewagens auf Eiskalt gestellt. Bei so einem Angeber-Schlitten funktionieren Heizung und Kühlung sogar im Stehen, dachte Lily neidisch. Von dem möchte ich auf der Autobahn nicht gejagt werden. Die glänzend schwarze Metalliclackierung sowie die breite, kraftvoll wirkende Kühlerhaube mit den schräg gestellten Scheinwerfern signalisierten Unnahbarkeit, Entschlossenheit und Härte. Genau wie der Besitzer.
Die unbewegte Miene des Mannes, seine eisig dreinblickenden Augen und die Lippen, die er zu einem schmalen Strich zusammengepresst hatte, verrieten ihr, dass er alles andere als erfreut darüber war, mit seinem Wagen nun auf einen wildfremden Chauffeur angewiesen zu sein.
Sie hoffte, Fabian und er würden die letzten Formalitäten rasch geklärt haben, sodass sie baldmöglichst wieder nach Hause fahren, zurück in ihr Bett kriechen und den fehlenden Schlaf nachholen konnte. Bei dem Gedanken an Schlaf reagierte ihr Körper prompt, und ein unbezähmbarer Drang zum Gähnen überkam sie. Sie warf ihren Kopf in den Nacken, kniff die Augen zu und gähnte mit weit aufgerissenem Mund. Als sie die Augen wieder öffnete, begegnete ihr Blick dem des BMW-Fahrers, der sie von oben bis unten musterte, während Fabian auf ihn einredete. Ups, sie musste gerade ausgesehen haben, als ob sie einen Elefanten verschlingen wollte! Lily fühlte sich unter dem strengen, beinahe verächtlich wirkenden Blick des Fremden unbehaglich. Rasch schlug sie die Hand vor den Mund und unterdrückte das Verlangen, ihm einfach die Zungeherauszustrecken .
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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