»Skandal in Samt und Seide«
Loretta Chase
Historisch
345 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
ein spannendes Spiel der Manipulation
Marcelline Noirot
Betreiberin einer Damenschneiderei
Duke of Cleveland
gutaussehender Lebemann
Marcelline, die sich ihres »schwarzen Herzens« so wenig schämt und dabei doch edelmütig ist.
Die Selbstbeherrschung von Marcelline und ihre Zielstrebigkeit.
Ein Buch, bei dem ich mal wieder nicht aufhören konnte zu lesen und mir die Nachtstunden um die Ohren gehauen habe.
Marcelline betreibt mit ihren zwei jüngeren Schwestern ein Damenbekleidungsgeschäft. Doch es ist schwer, sich gegen die bereits bestehenden Londoner Schneidereien durchzusetzen und so fasst sie einen kühnen Plan. Sie reist nach Paris um den im Ausland befindlichen Duke of Cleverland, der demnächst heiraten wird, für ihre Schneiderkunst zu begeistern. Wenn seine Braut und die ganze Festgesellschaft ihre Kleider erst bei ihr bestellen, ist der erste Schritt geschafft. Die Duchesse wird dann weitere zahlungskräftige Damen anlocken …
Der Plan ist gut, sie hat nur eines nicht dabei bedacht: dass sie sich in den gutaussehenden Duke verlieben könnte. Das erschwert die Angelegenheit unnötig. Sie muss zwar die Aufmerksamkeit des Duke erregen, aber wenn ihr Name mit dem Duke in Verbindung gebracht wird, wird nie eine der adligen Damen ihren Fuß auch nur über die Schwelle ihres Geschäftes setzen. Ein heikler Balanceakt.
„Ihre Mädchen“, sagte er. „Sie … Sie sind eine Menschenfreundin?“ Er lachte.
Wie gern hätte sie etwas nach ihm geworfen!
Einen Stuhl. Oder gar sich selbst.
Aber dieser Wunsch entsprang lediglich ihrem oberflächlichen Noirot-Herzen. Er war ein Bild von einem Mann. Wenn er sich nur regte, wurde ihr der Mund trocken. Wie ungerecht, dass sie ihn sich nicht einfach nehmen konnte. Im Bett, in einer Kutsche oder an eine Wand gelehnt – was machte es schon, dass er unnütz und arrogant war und blind durch die Welt tappte. Wenn sie ihn nur benutzen und abservieren könnte, so wie die Männer es stets mit Frauen taten.
Das jedoch konnte sie nicht. Zudem hatte sie ihn bereits benutzt, wenn auch nicht auf diese, sondern auf weit interessantere Weise. Sie hatte erreicht, was sie wollte.
Lucies Schmerz hat mich zu Tränen gerührt.
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»Sinnliche Küsse eines Earls«
Loretta Chase
Historisch
314 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
heiter, spannend
Sophy Noirot
die schreibbegabte Schneiderin
Harry
der Earl of Longmore
Sophy, mit ihrem Mut, Dinge anzugehen, die unmöglich erscheinen.
Sophies Fantasie, mit der sie das Unmögliche erreichen will.
amüsierte Spannung
angenehm zu lesen
Sophy ist die mittlere der drei Noirot-Schwestern und äußerst geschäftstüchtig. Man sagt, sie könne selbst einem Beduinen Sand verkaufen, doch die Hochzeit ihrer Schwester mit dem Duke of Clevedon scheint das Schneidergeschäft der Noirots in den Ruin zu treiben. Zu allem Unglück muss ihre beste Kundin, die Schwester des Earls of Longmore einen verarmten spielsüchtigen Lord heiraten, der sie kompromittiert hat. Von ihr werden dann keine Aufträge mehr kommen und sie wird auch nicht mehr weitere blaublütige Damen in die Maison Noirot ziehen. Unter diesen Umständen steht es außer Frage, dass Sophie die Hochzeit verhindern muss. Mit Hilfe des Earls inszeniert sie eine großangelegte Kampagne, bei der sie sich bald wünscht, der Earl wäre weniger gutaussehend und willig, ihre Spiele mitzuspielen. Ist sie etwa in ihre eigene ausgelegte Falle getreten?
Der Earl of Longmore betrat das Frühstückszimmer mit einer Zeitung unter dem Arm.
Sophys Puls beschleunigte sich, ohne dass sie es verhindern konnte.
Sie bewunderte sein tiefschwarzes Haar und seine blitzenden dunklen Augen. Seine Nase war edel geschnitten, und obwohl sie ob seiner vielen sinnlosen Prügeleien schon ein Dutzend Mal hätte gebrochen sein müssen, behielt sie ihre gerade, arrogante Form. Der Mund des Earls wirkte hart und zynisch.
Dieser Mann war die Ausgeburt maskuliner Schönheit.
Wenn er doch nur mehr Verstand besäße.
Nein, besser nicht. Ein kluger Mann war lästig. Außerdem hatte sie gar keine Zeit für diesen oder irgendeinen anderen Mann. Sie musste ihr Geschäft vor dem drohenden Untergang bewahren.
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»Eine raffiniert eingefädelte Verführung«
Loretta Chase
Historisch
370 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
spielerisch
Leonie Noirot
die kühl kalkulierende Geschäftsfrau
Lord ov Lisburne
ein Lebemann mit schurkischem Einschlag
Swanton, der verstreute Dichter
Das Gespräch zwischen Sophie und Gladys in dem sie die Verbitterung der jungen Dame bricht.
Leider haben mir die Hauptpersonen diesmal nicht so sehr gefallen. Mit einer zahlenliebenden Protagonistin ist eben nicht ganz so viel herzumachen wie bspw mit Sophie und ihrem Schreibtalent. Doch die Szene, in der Lisborn sie die Zahlen ihrer Rechnung vorlesen lässt ist echt süß, ebenso wie die Szene in der er ihr das Blatt Papier, das Lineal und die gespitzten Bleistifte geometrisch perfekt arrangiert, damit sie Ordnung in ihre Gedanken bringen kann Damit beweist er, dass ihm tatsächlich das Geschäftsmäßige an ihr gefällt.
angenehm zu lesen
Cousine Gladys ist die Tochter eines Feldwebels und der Schrecken aller Männer. Doch Leonie Noirot, die Inhaberin eines Damengeschäftes wettet mit Lisborn, dass Gladys innerhalb von zwei Wochen 6 Verehrer haben wird und einen Heiratsantrag erhält, sofern sie ihre Kleider zukünftig vom Damengeschäft Noirot bezieht. Im Gewinnfall fordert Leonie das Boticelli-Gemälde mit dem schlafenden Kriegsgott Mars und der nachdenklichen Göttin Venus das sie so sehr in seinen Bann geschlagen hat. Verliert sie, muss sie Lord Lisborn zwei Wochen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.
Zusammen mit ihren Schwestern wäre die Wette sehr viel einfacher zu bewältigen gewesen, doch diesmal ist Leonie auf sich allein gestellt. Wird sie aus der Feldwebel-Tochter in der gegebenen Zeit eine begehrenswerte Dame machen können?
„Wir wissen immer noch nicht genau, was geschehen ist. Einen Tag, bevor das Buch in den Läden stehen sollte, kamen wir in London an. Wir haben eine kleine Feier veranstaltet, und Swanton hat die boshaften Kritiken gelassen hingenommen – er hat ohnehin keine besonders hohe Meinung von sich, und daher war er nicht so niedergeschmettert, wie ein anderer an seiner Stelle es wahrscheinlich gewesen wäre. Wir haben bei White’s Witze über die Sache gemacht. Dann, wenige Tage darauf, mussten wir plötzlich weitere Ausgaben drucken lassen, und zwar schnellstens, weil scharenweise junge Damen in die Buchläden einfielen. Die Händler meinten, so etwas hätten sie nicht mehr erlebt, seit Harriette Wilson ihre Memoiren veröffentlicht habe.“
Harriette Wilson war eine berüchtigte Kurtisane gewesen. Zehn Jahre zuvor hatten Männer dafür bezahlt, um nicht in ihren Memoiren aufzutauchen.
„Offenbar hat Lord Swanton eine Saite in den Herzen der jungen Frauen zum Klingen gebracht“, entgegnete Leonie.
„Und das verwirrt ihn ebenso, wie es die Kritiker verblüfft.“ Lord Lisburne schaute aus dem Kutschenfenster.
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»Gezähmt im Bett der Lady«
Loretta Chase
Historisch
385 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
erotisch, spannend
Marquess of Dain
ein berüchtigter Schurke
Jessica Trent
die ihren Bruder aus dem schlechten Einfluss des Marquess retten will
Jessica, die so unerschrocken ist.
Dain, dessen Stolz einige Federn lassen muss.
Wie die Anziehungskraft zwischen den beiden Protagonisten beschrieben wird.
Atemlose Spannung: Und was passiert jetzt?
angenehm zu lesen
Jessica reist nach Paris, um ihren Bruder zu retten, der in die Kreise des berüchtigten Marquess of Dain geraten ist und unaufhaltsam seinem Untergang aus Alkohol und Spielschulden entgegen schlittert. Doch der Marquess erweist sich als harter Gegner und da hilft es kein bisschen, dass sie ihn außerordentlich attraktiv findet. Bald hält ganz Paris die Luft an und verfolgt den öffentlich ausgefochtenen Kampf der beiden, Wettgeld wechselt den Besitzer. Wird der Marquess der schönen Lady erliegen? Oder umgekehrt sie ihm?
Dain raffte seinen Verstand zusammen. „Waren Sie nicht an der Reihe, etwas zu sagen, Miss Trent?“, fragte er spöttisch. „Wollten Sie nicht eine Bemerkung über das Wetter machen? Ich glaube, das betrachtet man gemeinhin als richtigen – oder besser sicheren – Weg, eine Unterhaltung zu beginnen.“
„Ihre Augen“, sagte sie, und ihr Blick blieb ganz ruhig und fest, „sind tiefschwarz. Rein verstandesmäßig weiß ich, es kann nur ein sehr dunkles Braun sein. Aber die Illusion ist … überwältigend.“
Es fühlte sich an, als habe er einen Stich in die Gegend seines Zwerchfells bekommen oder in den Bauch, das konnte er nicht genau sagen.
Seine Fassung geriet nicht ins Wanken. Er hatte Selbstbeherrschung auf die harte Tour gelernt.
„Die Unterhaltung hat sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit der persönlichen Ebene zugewandt“, erwiderte er gedehnt. „Sie sind von meinen Augen fasziniert.“
„Ich kann nichts dagegen tun“, sagte sie. „Sie sind außergewöhnlich. So völlig schwarz. Aber ich möchte Sie nicht in Verlegenheit bringen.“
Mit einem leisen Lächeln drehte sie sich wieder zu dem Schaukasten um.
Dain war sich nicht sicher, was genau mit ihr nicht stimmte, aber er zweifelte nicht daran, dass es etwas war. Er war Lord Beelzebub, oder etwa nicht? Sie müsste in Ohnmacht sinken oder sich wenigstens in Entsetzen von ihm wenden. Doch sie hatte ihn kühn angeschaut, und einen Moment lang hatte es so ausgesehen, als flirte sie mit ihm.
Er entschied sich zu gehen. Er konnte ebenso gut vor der Tür mit seiner Unentschiedenheit ringen.
niedergeschmettert, wie ein anderer an seiner Stelle es wahrscheinlich gewesen wäre. Wir haben bei White’s Witze über die Sache gemacht. Dann, wenige Tage darauf, mussten wir plötzlich weitere Ausgaben drucken lassen, und zwar schnellstens, weil scharenweise junge Damen in die Buchläden einfielen. Die Händler meinten, so etwas hätten sie nicht mehr erlebt, seit Harriette Wilson ihre Memoiren veröffentlicht habe.“
Harriette Wilson war eine berüchtigte Kurtisane gewesen. Zehn Jahre zuvor hatten Männer dafür bezahlt, um nicht in ihren Memoiren aufzutauchen.
„Offenbar hat Lord Swanton eine Saite in den Herzen der jungen Frauen zum Klingen gebracht“, entgegnete Leonie.
„Und das verwirrt ihn ebenso, wie es die Kritiker verblüfft.“ Lord Lisburne schaute aus dem Kutschenfenster.
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»Die wilde Braut des Duke«
Loretta Chase
Historisch
469 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
spannend
Olympia
die flüchtige Braut
Ripely
der Freund des Bräutigams
Ripley mit seiner inneren Zerissenheit
die thematischen Liebesspiele des Duke
der Mut der flüchtigen Braut, sich das zu holen, was sie haben will.
die erste Begegnung auf dem Debüt-Ball von Olympia
Spannung, je tiefer man in die Geschichte eintaucht, umso mehr.
In diesem Buch wird man in eine frühere Welt entführt, in der die Menschen noch hochgestochen und umständlich gesprochen haben
Jessica reist nach Paris, um ihren Bruder zu retten, der in die Kreise des berüchtigten Marquess of Dain geraten ist und unaufhaltsam seinem Untergang aus Alkohol und Spielschulden entgegen schlittert. Doch der Marquess erweist sich als harter Gegner und da hilft es kein bisschen, dass sie ihn außerordentlich attraktiv findet. Bald hält ganz Paris die Luft an und verfolgt den öffentlich ausgefochtenen Kampf der beiden, Wettgeld wechselt den Besitzer. Wird der Marquess der schönen Lady erliegen? Oder umgekehrt sie ihm?
Dain raffte seinen Verstand zusammen. „Waren Sie nicht an der Reihe, etwas zu sagen, Miss Trent?“, fragte er spöttisch. „Wollten Sie nicht eine Bemerkung über das Wetter machen? Ich glaube, das betrachtet man gemeinhin als richtigen – oder besser sicheren – Weg, eine Unterhaltung zu beginnen.“
„Ihre Augen“, sagte sie, und ihr Blick blieb ganz ruhig und fest, „sind tiefschwarz. Rein verstandesmäßig weiß ich, es kann nur ein sehr dunkles Braun sein. Aber die Illusion ist … überwältigend.“
Es fühlte sich an, als habe er einen Stich in die Gegend seines Zwerchfells bekommen oder in den Bauch, das konnte er nicht genau sagen.
Seine Fassung geriet nicht ins Wanken. Er hatte Selbstbeherrschung auf die harte Tour gelernt.
„Die Unterhaltung hat sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit der persönlichen Ebene zugewandt“, erwiderte er gedehnt. „Sie sind von meinen Augen fasziniert.“
„Ich kann nichts dagegen tun“, sagte sie. „Sie sind außergewöhnlich. So völlig schwarz. Aber ich möchte Sie nicht in Verlegenheit bringen.“
Mit einem leisen Lächeln drehte sie sich wieder zu dem Schaukasten um.
Dain war sich nicht sicher, was genau mit ihr nicht stimmte, aber er zweifelte nicht daran, dass es etwas war. Er war Lord Beelzebub, oder etwa nicht? Sie müsste in Ohnmacht sinken oder sich wenigstens in Entsetzen von ihm wenden. Doch sie hatte ihn kühn angeschaut, und einen Moment lang hatte es so ausgesehen, als flirte sie mit ihm.
Er entschied sich zu gehen. Er konnte ebenso gut vor der Tür mit seiner Unentschiedenheit ringen.
niedergeschmettert, wie ein anderer an seiner Stelle es wahrscheinlich gewesen wäre. Wir haben bei White’s Witze über die Sache gemacht. Dann, wenige Tage darauf, mussten wir plötzlich weitere Ausgaben drucken lassen, und zwar schnellstens, weil scharenweise junge Damen in die Buchläden einfielen. Die Händler meinten, so etwas hätten sie nicht mehr erlebt, seit Harriette Wilson ihre Memoiren veröffentlicht habe.“
Harriette Wilson war eine berüchtigte Kurtisane gewesen. Zehn Jahre zuvor hatten Männer dafür bezahlt, um nicht in ihren Memoiren aufzutauchen.
„Offenbar hat Lord Swanton eine Saite in den Herzen der jungen Frauen zum Klingen gebracht“, entgegnete Leonie.
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»Gestohlene Küsse des Gentleman«
Loretta Chase
Historisch
512 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
mit einem intelligenten humorvollen Zwinkern
Mirabel Oldridge
die alte Jungfer, die das väterliche Gut führt
Alistair Carsington
unbedeutender dritter Sohn eines Lords
Alistair, der so sehr ein Gentleman ist, dass er jeden in den Wahnsinn treibt.
Die Wortspiele und der verborgene Humor in der Gestaltung der Szenen sowie dem Verlauf des Geschehens.
Ich habe seitenweise vor mich hingekichert und war einfach nur entzückt.
bewundernswert gekonnt!
Er ist der dritte Sohn eines Lords und und aufgrund seines ausgeprägten Modebewusstseins teuer zu unterhalten, deshalb stellt ihm sein Vater ein Ultimatum: Entweder er lernt es, sich selbst seinen Lebensunterhalt zu verdienen oder er muss eine reiche Erbin heiraten. Alistair entscheidet sich für ersteres und reist aufs Land um die Anwohner für den Bau eines geplanten Kanals zu gewinnen. Dumm nur, dass seine erbittertste Gegnerin seinen exzellenten Modegeschmack mit ihrem schlechten Kleiderstil derart beleidigt, dass er in ihrer Gegenwart nicht mehr klar denken kann.
Das Kleid war ein abschreckendes Beispiel dafür, wie sich beste Seide und gutes Schneiderhandwerk vortrefflich verschwenden ließen.
Zu alledem kam noch ihre Frisur hinzu, über welche besser geschwiegen werden sollte. Doch Alistair konnte seinen entsetzten Blick kaum davon abwenden.
Ihre Zofe hatte einen strengen – und krummen – Scheitel mitten durch die rotgoldene Lockenpracht gegraben, das Haar zu beiden Seiten platt geglättet – dem Anschein nach mit einem heißen Kleidereisen –, es dann straff aus der Stirn gekämmt, am Hinterkopf geflochten und gedreht und zu einer Schnecke aufgesteckt. Ein Diadem aus Silbergeflecht – an einer Seite leicht eingedellt – war die Krönung all dessen.
Erst gegen Ende des Abendessens gelang es Alistair, allmählich zu seinem inneren Gleichgewicht zurückzufinden. In Gedanken änderte er den Ausschnitt des grauen Kleides ab und schnitt die langen Ärmel so weit zurück, dass sie sich zu anmutigen Puffärmelchen raffen ließen, die gerade noch die Schultern bedeckten. Sehr zu seinem Missmut musste er seine vielversprechenden Bemühungen jedoch unterbrechen, da Lady Tolbert wissen wollte, ob er schon in Chatsworth gewesen sei.
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»Ein ungestümer Herzensbrecher«
Loretta Chase
Historisch
447 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
abenteuerlich, humorvoll, stürmisch
Daphne
intelligente, wissbegierige englische Witwe in Ägypten
Rupert Carsington
rebellischer vierter Sohn des Earls of Hargate
Carsington, der so selbstverliebt aber auch gerecht ist
Wenn Carsington versucht, Daphne von ihren negativen Gefühlen abzulenken, dazu die wirklich köstliche Anfangsszene im Kerker.
Schmunzeln, vor allen in der Anfangsszene im Kerker, dazu habe ich mich köstlich über Daphnes Reaktion auf die Umbenennung ihres Dieners amüsiert.
schön zu lesen
Sprachengenie Daphne kennt nur eine Leidenschaft: die Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen! Unter dem Namen ihres Bruders betreibt sie ihre Studien. Doch dann wird ihr Bruder entführt. Ohne männlichen Schutz kann sie ihn nicht befreien und so kauft sie Unruhestifter Carsington aus dem Kerker frei und verpflichtet ihn, sie bei ihrer Suche zu begleiten. Der Befreite ist ein attraktiver aber scheinbar geistig minderbemittelter Hüne, der allein durch seine pure Größe Eindruck schindet.
„Doch, meine Cousine, deren Steckenpferd diese komische Bilderschrift ist.“
„Hieroglyphen“, sagte Mrs. Pembroke. „Deren Entzifferung … egal. Ihnen ihre Bedeutung zu erklären wäre zweifellos vergebliche Mühe.“
Köstlich war das Seidenrascheln ihrer Röcke, als sie sich brüsk abwandte.
Beechey eilte ihr hinterher. „Madam, verzeihen Sie vielmals, dass ich Sie an einem so unerfreulichen Ort aufhalte. Doch muss ich Sie bitten, zu bedenken …“
„Dieser Mann“, unterbrach sie ihn leise, doch unmissverständlich, „ist ein Idiot.“
„Ja, Madam, aber jemand anderen haben wir nicht.“
„Ich mag wohl dumm sein“, mischte Rupert sich ein, „aber dafür bin ich unwiderstehlich.“
„Ach, du liebe Güte, eingebildet ist er auch noch“, murmelte sie.
„Ein dummer Flegel“, fuhr er fort, „der aber wunderbar leicht zu handhaben ist.“
Sie schwieg und wandte sich dann wieder an Beechey. „Und Sie sind ganz sicher, dass Sie niemand anderen haben?“
„Absolut. Nicht zwischen hier und Phiale.“
Philae musste ganz schön weit weg sein, dachte Rupert, wenn die Dame sogar in den Kerkern von Kairo um Hilfe ersuchte. „Und bärig stark bin ich auch“, fügte er munter hinzu. „Ich könnte Sie leicht mit einer Hand hochheben und Ihre Dienerin mit der anderen noch dazu.“
„Er hat ein sonniges Gemüt, Madam“, meinte Beechey hörbar verzweifelt. „Das muss man ihm lassen. Ist es nicht beeindruckend, wie ihn selbst an diesem furchtbaren Ort nicht der Mut verlässt?“
Folgsam begann Rupert wacker und vergnügt zu pfeifen.
„Er weiß es offensichtlich nicht besser“, meinte sie.
„Unter den gegebenen Umständen kann Furchtlosigkeit von großem Vorteil sein“, sagte Beechey. „Bei den Türken verschafft das Respekt.“
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