Kerstin Gier

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»Die Braut sagt leider nein« von Kerstin Gier

Titel:

»Die Braut sagt leider nein«

Autor:

Kerstin Gier

Genre:

Liebe

Seitenanzahl:

203  Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Wach auf, Elisabeth!

Charaktere:

Elisabeth Jensen

Sozialpädagogin, zukünftige Braut

Alexander Baum

Architekt, zukünftiger Bräutigam

Der erste Satz:

Die meisten Hochzeiten regen nicht zur Nachahmung an, sagt meine Freundin Hanna, und die meisten Ehen auch nicht.

Meine Lieblingscharaktere:

Elisabeth, die endlich den Mut hat, sich der Wirklichkeit zu stellen.
»James Bond«, der freundliche Beamte.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie unbürokratisch »James Bond« der verunsicherten Elisabeth geholfen hat.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich fand es erschreckend, wie wenig wahre Liebe in dem Buch vorkam. Die Gründe der Männer, aus denen heraus sie sich an ihre Freundinnen binden wollten, waren stets nur materiell.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Der Schreibstil ist recht trocken.

Meine Bewertung:

Willst du wirklich?

Elisabeth ist glücklich. Bald wird sie heiraten, und zwar ihren Alex den schönsten und besten Mann der Welt. Aber dann muss Alex nach München zu einer Großbaustelle und sie soll alles allein regeln. Die Hochzeit planen, den Bau des Hauses überwachen und sich mit den Behörden herumschlagen. Bald kommen ihr Zweifel an ihrem Traummann und sie beschließt den Ablauf ihrer Hochzeit etwas zu variieren.

Zitat aus dem Buch:

Horst sah grimmigen Blicks auf seine Armbanduhr, als Alex das Gartentor aufschob.
»Guten Abend«, sagten wir.
Horsts Miene verfinsterte sich noch mehr. Es war, als wäre der Winter kurzfristig wieder über den Garten hereingebrochen.
»Ihr seid zu spät«, sagte Horst anstelle eines Grußes. »Jetzt wird Calvin ins Bett gebracht, und ihr habt keine Gelegenheit, ihn kennen zu lernen.«
»Es ist genau sieben Uhr«, entgegnete Alex. »Ich wusste nicht, dass wir früher kommen sollten.«
»Das hättet ihr euch aber denken können«, sagte Horst und presste die Lippen aufeinander. »Dass kleine Kinder nicht so lange aufbleiben, müsst doch sogar ihr wissen. Ihr könnt wohl kaum erwarten, dass Calvin euretwegen länger aufbleibt.«
Alex hatte plötzlich eine kleine, steile Falte zwischen den Augenbrauen, die ich noch nie zuvor an ihm bemerkt hatte.
»Wir wussten nicht, dass Kevin uns erwartet«, sagte er mit kühlerer Stimme.
»Calvin«, verbesserten Sylvia, Carola und Horst im Chor, und ich überreichte Sylvia schnell den Blumenstrauß, den ich am Morgen für sie gekauft hatte. Es war ein besonders schöner Strauß mit Vergissmeinnicht, rosa Bellis und dicken weißen Ranunkeln, ich hätte ihn am liebsten selber behalten. Sylvia gefiel er auch sehr gut. Sie bedankte sich mehrmals und stellte uns dann Tochter Carola und Schwiegersohn Tommy in den Baumwolloveralls vor. Beide schüttelten uns die Hand, ohne zu lächeln. Ich machte ebenfalls ein ernstes Gesicht.
»Und das ist unser kleiner Mann«, flötete Sylvia und zeigte auf ihren Enkel, von dem augenblicklich nur der dicke Kopf und eine unverhältnismäßig große Hand zu sehen waren. Der Rest war Gott sei Dank unter flauschigem Frottee versteckt. »Gibst du dem Onkel Alexander ein Händchen, Calvin?«
Calvin tat das nicht, aber unter Sylvias drängendem Blick griff Alex seinerseits nach der schlaffen Patschhand und bewegte sie auf und ab. Zu einem freundlichen Wort konnte er sich nicht durchringen, nicht einmal zu einem Lächeln.
»Dem Onkel tut es Leid, dass er zu spät gekommen ist und dich nicht kennen lernen kann«, sagte Sylvia an seiner Stelle. »So was Süßes hat er da verpasst, so was Niedliches, was? Ein pfiffiges Kerlchen, unser kleiner Calvin. Sag, dass du nicht böse bist, sonst ist der Onkel Alexander am Ende noch traurig.«
Calvin ließ den Kopf auf die Seite sinken und lächelte. Dabei legte sich seine Wange in zwei dicke Falten. Ich musste schnell weggucken.
»Ja, nachtragend ist er jedenfalls nicht«, meinte Horst und sah nicht mehr ganz so griesgrämig aus.
Carola überreichte das zentnerschwere Frotteebündel ihrem Gatten.
»Wir sind auch nicht nachtragend«, erklärte sie und lächelte nun doch. »Leute ohne Kinder wirken oft so rücksichtslos und egoistisch. Aber in Wirklichkeit ist das nur Gedankenlosigkeit.«
Ich verspürte große Lust, ihr die Schirmmütze über die Ohren zu stülpen. Die Falte auf Alex’ Stirn vertiefte sich.
»Ich habe meine Kinder nicht zur Gedankenlosigkeit erzogen«, sagte Horst. Es klang bekümmert.
»Du hast uns überhaupt nicht erzogen«, erwiderte Alex. »Du hast uns dressiert.«
Alle starrten ihn erschrocken an, ich eingeschlossen. Am meisten erschrocken war allerdings Horst. Nach ein paar Sekunden des Schweigens entschloss er sich, die Bemerkung überhört zu haben. Darüber waren alle sehr froh.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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