Julie Kagawa

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»Talon 01 - Drachenzeit« von Julie Kagawa

Titel:

»Drachenzeit«

Autor:

Julie Kagawa

Genre:

Drachen

Seitenanzahl:

561 Seiten

Erzählperspektive:

mehrere Ich-Erzähler, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Schmecke die Freiheit!

Charaktere:

Ember

Drachenmädchen aus Talon

Riley

Drache, Einzelgänger

Garret

Soldat des Hl. Georg-Ordens

Der erste Satz:

»Ember, wann sind eure Eltern gestorben, und was hat ihren Tod verursacht?«

Meine Lieblingscharaktere:

Ember mit ihrer Lebensfreude und ihren Gefühlen für Garret.

Garret, der plötzlich in die Welt der Lebenden geworfen wird und gar nicht recht weiß, wie er damit umgehen soll.


Cobolt, der so unendlich cool ist, dabei voller Eifer für seine Mission.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass Garret sich nie sicher sein konnte, ob er in Ember die gesuchte Zielperson nun gefunden hatte oder ob er einem Irrtum aufsaß.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich bin vor Schreck fast gestorben, als Garret seine Waffe zog. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Davon abgesehen konnte ich Embers Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung vollsten nachvollziehen. 🙂

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Wenn die Freiheit ruft

Nach einer langen und strengen Schulzeit in der Isolation, darf das Drachenmädchen Ember zum ersten Mal unter Menschen. Nun muss sie beweisen, dass sie es versteht, sich als Mensch zu tarnen. Doch sie ahnt nicht, in welcher Gefahr sie schwebt, denn Garret, der »Soldat Tadellos« vom Orden des St. Georg ist losgeschickt worden, um sie zu enttarnen und umzubringen. Wird sie ihn von ihrer Menschlichkeit überzeugen können?
Und dann gibt es da noch diesen gefährlichen Einzelgänger, den sie eigentlich an Talon verraten müsste. Aber Ember hegt längst Zweifel an der Drachenorganisation, der sie entstammt.

Zitat aus dem Buch:

Da war jemand hinter uns. Ich hob genau in dem Moment den Kopf, als Colin seitlich gerammt wurde. Wieder flog er rückwärts, stolperte und landete kopfüber im Sand. Blinzelnd legte ich den Kopf in den Nacken und blickte in das Gesicht eines Jungen.
Mein Herz flatterte seltsam. Seit mehr als einem Monat verbrachte ich nun meine Zeit mit Lexi und lauschte ihren Vorträgen über Jungs, sah zu, wenn sie die »Schnittchen« herauspickte. Inzwischen waren mir die Schönheitsideale der Menschen vertraut, sogar so gut, dass ich Lexi auf süße Typen aufmerksam machen konnte, die auch ihre Zustimmung fanden. Trotzdem war mir schleierhaft, was daran so faszinierend sein sollte.
Aber vielleicht hatte die ganze Jungssucherei nun doch Spuren hinterlassen, jedenfalls war dieser Fremde – um es mit Lexis Lieblingsbegriff zu umschreiben – absolut umwerfend.
Er war ungefähr in meinem Alter, vielleicht etwas älter, und hatte kurze Haare, die wie helles Gold schimmerten. Dazu gebräunt, schlank und durchtrainiert, als würde er seine Zeit in der Sonne und im Fitnessstudio verbringen. Und diese Augen: das hellste Grau, das ich je gesehen hatte. Nicht wie Silber, eher … blaugrau. Metallisch. Jetzt durchbohrten sie mich mit einem strahlenden Blick, und mein Herz machte einen kleinen Satz, als er mir die Hand hinstreckte. »Bist du okay?«
Ich nickte. »Ja«, antwortete ich schwach. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass an meinen Fingern keine gruseligen Klauen hingen, legte ich meine Hand in seine, woraufhin er mich sanft hochzog. Wieder fixierten mich diese leuchtenden Augen, und diesmal reagierte mein Bauch. »Danke.«
»Was zum …?«
Colin war wieder auf den Beinen und stapfte mit seinen Freunden im Schlepptau auf uns zu. Jetzt hatten sie nichts Freundliches oder Charmantes mehr an sich. Aber dann tauchte noch ein Fremder auf, etwas größer als mein Retter und genauso muskulös. Er hatte kurze schwarze Haare und dunkelblaue Augen. Mit einem bedrohlichen Grinsen stellte er sich neben uns. Colin und die anderen waren bei seiner Ankunft zögernd stehen geblieben; jetzt waren sie ja nicht mehr drei zu eins in der Überzahl. Einen Moment lang starrten sich alle stumm an.
»Tja.« Der andere Fremde musterte mit hochgezogener Augenbraue die drei Idioten vor sich und fuhr dann mit vor Sarkasmus triefender Stimme fort: »Wieder einmal ein schönes Beispiel für Rückschritte der Evolution. Wie gut, dass wir gerade Lust auf einen Spaziergang hatten, was, Garret? Sonst hätten wir die Primatenshow verpasst.«
Der Hellhaarige namens Garret rührte sich nicht, grinste aber. »Und da heißt es immer, es gäbe keine Ritterlichkeit mehr.«
»Wer hat denn dich gefragt?« Colin hatte sich anscheinend von seinem Schreck erholt, allerdings nicht genug, um sich etwas Schlagfertigeres zu überlegen. Mit geschwellter Brust trat er vor, woraufhin Garret mich sofort hinter sich schob. »Das da ist mein Mädchen, Kleiner«, behauptete Colin und verzog wütend das Gesicht. So war er richtig hässlich. »Und das geht dich alles nichts an. Verpiss dich, bevor wir dich zu einem Fall für die Notaufnahme machen.«
»Ich bin nicht dein Mädchen!«, fauchte ich, bevor einer der Jungs antworten konnte. »Und wenn du mir mit diesem widerlichen Schlabbermaul noch einmal zu nahe kommst, landet mein Fuß da, wo die Sonne nicht hinkommt!«
Colins verwirrtes Blinzeln zeigte, dass er offenbar zu dumm war, um diese Drohung zu verstehen, aber der Junge mit den grauen Augen lachte leise. Es klang irgendwie … eingerostet. Ungeübt, so als würde er nicht oft lachen und als wäre es ihm völlig überraschend entschlüpft.
Sein Freund lachte ebenfalls. »Klingt so, als hätte sie keinen Bock mehr auf dich«, stellte er fest, während Colin sich weiter wütend aufplusterte. »Ist zumindest mein Eindruck. Was meinst du, Garret?«
Garrets Stimme wurde plötzlich eiskalt. Mit tödlicher Ruhe antwortete er: »Ich denke, sie sollten gehen. Sofort.«
Colin holte weit aus, und seine dicke Faust schoss auf seinen wesentlich kleineren Gegner zu. Während ich noch erschrocken zusammenzuckte, packte Garret irgendwie seinen Arm und verdrehte ihn so, dass Colin das Gleichgewicht verlor und rückwärts im Sand landete. Beim Aufprall entwich mit einem Keuchen die Luft aus seiner Lunge. Ich blinzelte überrascht, aber da brachen Colins Freunde bereits in Wutgeheul aus und stürzten sich in die Schlacht.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Talon 02 - Drachenherz« von Julie Kagawa

Titel:

»Drachenherz«

Autor:

Julie Kagawa

Genre:

Drachen

Seitenanzahl:

545 Seiten

Erzählperspektive:

mehrere Ich-Erzähler, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

zunehmend brenzlig

Charaktere:

Ember

Drachenmädchen aus Talon

Riley

Drache, Einzelgänger

Garret

Soldat des Hl. Georg-Ordens

Wes

der ungebrochen zu Cobalt hält, egal was dieser tut

Der erste Satz:

Vor mir saßen sechs schweigende Männer. Sie musterten mich mit Blicken, die alles zwischen abschätzend und misstrauisch waren, während wir auf die Verlesung der Anklage warteten.

Meine Lieblingscharaktere:

Ember mit ihrer Lebensfreude und ihren Gefühlen für Garret.

Garret, der plötzlich in die Welt der Lebenden geworfen wird und gar nicht recht weiß, wie er damit umgehen soll.


Cobolt, der so unendlich cool ist, dabei voller Eifer für seine Mission.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szene, in der Wes beweist, wie gut er Cobalt kennt und Ember davor warnt, was passieren wird, wenn sie stirbt.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe innerlich frohlockt, als sich beide Rivalen um Embers Herz zu ihren Gefühlen bekennen. Natürlich bringt das Ember in Bedrängnis, denn sie liebt beide. Der Mensch in ihr liebt Garret und der Drache eben Cobolt.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Spannend geschrieben. Oft weiß der Leser mehr als die Protagonisten und kann nur hilflos zusehen, wie diese in die Falle laufen.

Meine Bewertung:

Loyalität über alles

Ember fasst den halsbrecherischen Entschluss, Garret mitten aus dem Hauptquartier der Georgsritter zu befreien. Das kann ihr aber nur mithilfe des abtrünnigen Drachen Cobalt gelingen. Doch wird der sein Leben aufs Spiel setzen, um seinen Erzfeind – und Rivalen um Embers Herz! – zu retten? Und falls der Plan gelingt: Welche Chance hätten die drei ungleichen Gefährten, wenn der Talonorden und die Georgsritter sie jagen?

Zitat aus dem Buch:

Wenn die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwimmen
Wes drehte sich zu uns um. »Wenn sie wirklich dort sind, wimmelt es da inzwischen nur so von Drachentötern. Ihr würdet in eine tödliche Falle laufen.«
»Uns bleibt gar keine andere Wahl«, erwiderte ich. »Riley ist da drin, und er ist verletzt. Außerdem dachte ich immer, das wäre genau nach deinem Geschmack.« Ich warf ihm einen bösen Blick zu. »Immerhin ist es doch meine Schuld, dass er in Schwierigkeiten steckt, oder was wolltest du damit sagen?«
»Was aber noch lange nicht heißt, dass ich will, dass du in eine Falle tappst oder man dir das Hirn wegschießt«, blaffte Wes zurück. Einen Moment lang starrten wir uns wütend an, dann seufzte er tief und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. »Was denkst du denn, was Riley tut, wenn du umkommst?«, fuhr er etwas ruhiger fort. »Als es dich beim letzten Mal erwischt hat, ist er fast durchgedreht, und da warst du nur verletzt. Wenn dir jetzt wieder etwas passiert, wird er nie wieder der Alte sein. Riley ist das Herz dieser Untergrundbewegung, aber wenn du stirbst, kann es gut sein, dass die Bewegung mit dir zugrundegeht. Denn vielleicht hat er dann nicht mehr genug Willenskraft, um weiterzumachen.«
Ich blinzelte ihn schockiert an. Wieder stieß Wes einen Seufzer aus und rieb sich diesmal die Nasenwurzel. Sein Gesicht war ganz eingefallen vor Schmerz. »Ich will einfach nur, dass du dein Hirn einschaltest, Nestling. Dir einen Plan zurechtlegst, weil ihr sonst alle sterben werdet.«
»Mach dir keine Sorgen«, mischte Garret sich ein, kassierte aber nur einen müden Blick von Wes. »Ich kenne den Orden«, fuhr er fort. »Seine Strategien und seine Vorgehensweise. Wir gehen da nicht blind rein. Ich werde sie rausholen.«

Das Buch bei Amazon:

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»Talon 03 - Drachennacht« von Julie Kagawa

Titel:

»Drachennacht«

Autor:

Julie Kagawa

Genre:

Drachen

Seitenanzahl:

481 Seiten

Erzählperspektive:

mehrere Ich-Erzähler, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

gefährlich

Charaktere:

Ember

Drachenmädchen mit Ausbildung zur Viper

Cobalt

abtrünniger Drache

Garret

ehemaliger St. -Georgs Ritter

Der erste Satz:

Die Welt stand in Flammen. Das Feuer war überall, knisterte in seinen Ohren, erfüllte die Luft mit Hitze und Rauch.

Meine Lieblingscharaktere:

Jade, die so unheimlich cool ist. Die hätte ich gern mal in echt gesehen.
Garret, der so tapfer ist und alles wagt, um das Richtige zu erreichen.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szene im Tresor von Talon. Der Archivar war sehr beeindruckend.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe den Atem angehalten, weil sich die Protagonisten immer wieder in so gefährliche Situationen begeben mussten.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

spannend zu lesen

Meine Bewertung:

Wenn sich Feinde verbünden

Garret hat keine Hoffnung mehr, das Herz von Ember zu erobern und trennt sich von der Gruppe. In London will er dem Geheimnis des Ordens auf die Spur gehen. Warum finden sie immer wieder so schnell den Standort von Riley und seinem Untergrundnetzwerk heraus? Die Wahrheit ist mehr als brandgefährlich und Garret reist Hals über Kopf zurück nach Amerika, um Ember zu warnen.

Zitat aus dem Buch:

Während er Riley einen prüfenden Blick zuwarf, umspielte ein Lächeln seine schmalen Lippen. »Mit mir haben Sie nicht gerechnet, oder, Ex-Agent Cobalt? Offen gesagt enttäuscht mich das. Der Chef der Basilisken meinte einmal, Sie wären sein begabtester Schüler. Sie hätten wissen müssen, dass Talon eine seiner größten Schatzkammern niemals unbewacht lassen würde.«
Mir rutschte das Herz in die Hose, trotzdem holte ich tief Luft und trat vor, was die Aufmerksamkeit dieses unfassbar alten Drachen ganz auf mich lenkte. »Wir brauchen diese Beweise«, sagte ich mit fester Stimme. Innerlich krümmte ich mich zusammen, als die silbrigen Augen mich ohne jede Gefühlsregung musterten. Mein Drache wich zurück und wollte, dass ich seinem Beispiel folgte, aber ich atmete nur noch einmal tief durch und rührte mich nicht vom Fleck. »Wir werden nicht ohne sie gehen, ganz egal, was Sie sagen. Aber da Sie uns noch nicht getötet haben, gehe ich davon aus, dass Sie auch etwas von uns wollen.«
Der Archivar lachte. »Du bist tatsächlich so widerspenstig und furchtlos, wie alle sagen, Nestling.« Irritiert runzelte ich die Stirn. »Aber es hat auch den Anschein, als hättest du Köpfchen. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wie es aussieht.«
Der nächste Schock – kannte er etwa meine Eltern? Ich wollte ihn schon danach fragen, doch als der Wyrm fortfuhr, blieben mir die Worte im Hals stecken.
»Ich könnte euch alle töten«, stellte er fest, woraufhin Garret und Riley sich sofort verkrampften. »Genau das würde Talon von mir erwarten, und keiner von euch wäre in der Lage, mich aufzuhalten. Ich könnte den Georgskrieger vernichten, den verbrecherischen Drachen und sein Netzwerk aus Einzelgängern zerquetschen und Miss Hill sicher in den Schoß der Organisation zurückführen. Das würde Talon gewiss gefallen, ebenso dem Großen Wyrm.«
Er unterbrach sich und beobachtete unsere Reaktion. Vermutlich bereitete es ihm eine diebische Freude, wie wir mit angehaltenem Atem warteten. Falls er sich dafür entschied, sich zu verwandeln und uns zu töten, konnten wir nicht das Geringste dagegen tun. Wie groß einer der legendären Wyrme werden konnte, wusste ich zwar nicht, aber dass unsere Pistolen bei einem Drachen dieser Größe ungefähr so wirkungsvoll waren wie Spucke, war mir klar. Uns bliebe höchstens die Möglichkeit, uns in dem labyrinthischen Tresor zu verteilen und zu beten, dass wir ihn irgendwie abhängen konnten. Vielleicht war er ja so groß, dass es ihm Probleme bereitete, sich hier drin zu bewegen – wie ein Mensch, der eine Maus in einem Holzhaufen fangen will. Allerdings war dieser Gedanke alles andere als beruhigend.

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»Talon 04 - Drachenblut« von Julie Kagawa

Titel:

»Drachenblut«

Autor:

Julie Kagawa

Genre:

Drachen

Seitenanzahl:

513 Seiten

Erzählperspektive:

mehrere Ich-Erzähler, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

bedrohlich

Charaktere:

Ember

Drachenmädchen mit Ausbildung zur Viper

Cobalt

abtrünniger Drache

Garret

ehemaliger St. -Georgs Ritter

Der erste Satz:

Sie war immer ihr Liebling.

Meine Lieblingscharaktere:

Garret, der liebt und die Liebe, die ihm entgegengebracht wird, freimütig annimmt.
Ember, die ihren Kampfesgeist nicht verliert, egal wie aussichtslos die Lage erscheint und mit ihrem Mut, das Richtige zu tun, so schwer es ihr auch fallen mag.
Cobalt, der das Wohl seines Lebenswerkes über seine eigene Befindlichkeit stellt.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie geistesgegenwärtig Jade die Eindringlinge vor dem Wächter gerettet hat. (s. Zitat)

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich bin vor Angst um die Protagonisten einige Male beinahe gestorben. Ihre Aktionen waren, so notwendig sie auch erschienen, mehr als riskant und ich habe immer wieder gestaunt, welche Lösungen sich die Autorin ausgedacht hat, um die Drachen in letzter Minute doch noch retten zu können.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Das Buch ist in den Aktionsszenen spannend geschrieben, mitunter wird es an einigen Stellen aber auch etwas langatmig. Die Autorin wiederholt z.B. in den Dialogen bestimmte Sachverhalte und zieht sie damit meiner Meinung nach unnötig in die Länge.

Meine Bewertung:

Ohne Risiko kein Sieg

Gerade eben wurde Ember Zeuge des schrecklichen Zweikampfes zwischen Garret und dem Patriarchen des Georg-Ordens, da muss sie auch schon wieder in den Kampf gegen Talon ziehen, denn die mächtige Organisation Talon rüstet sich zum endgültigen großen Schlag gegen die Ritter und die aufständischen Drachen. Ganz vorne mit dabei: Dante, Embers Zwillingsbruder. Gemeinsam mit dem rebellischen Drachen Riley, der weiter um ihr Herz kämpft, dringt Ember in Dantes Versteck vor. Was die beiden nicht ahnen: Dante erwartet sie bereits. Und in Talons finsteren Plänen spielt Ember eine tragische Hauptrolle.

Zitat aus dem Buch:

Doch als Riley die Zimmertür öffnete und nach draußen spähte, hörten wir Stimmen im Flur, sodass er sich hastig wieder zurückzog. Durch den schmalen Spalt sah ich zwei Personen, die von den Fahrstühlen her in unsere Richtung kamen: ein großer Mann mit Stiernacken und breiter Brust – einer der Bodyguards, die wir mit Miranda zusammen gesehen hatten. Und neben ihm ging eine kleine, zierliche Frau mit langen schwarzen Haaren … die nichts weiter am Körper trug als ein Badetuch.
Mein Gehirn brauchte einen Moment, um Schritt zu halten. Das war Jade, keine Frage … aber die Frau, die dort zusammen mit dem Wachmann auf uns zukam, hatte ungefähr so viel mit dem selbstsicheren, eleganten asiatischen Drachen gemein wie ein Huhn mit einem Schwan. Leise Gesprächsfetzen drangen an mein Ohr: Ich hörte, wie Jade dem Mann dafür dankte, dass er sie zu ihrem Zimmer begleitet habe, und wie dumm sie sich vorkam, weil sie sich ausgesperrt habe. Ihre Stimme klang schriller als sonst, sie kicherte immer wieder und lallte etwas. Außerdem schwankte sie beim Gehen, als wäre sie sturzbetrunken.
Der Bodyguard schenkte seiner Umgebung natürlich keinerlei Beachtung mehr, sondern war voll auf die schöne Asiatin fixiert, die nichts außer einem Handtuch am Leib hatte. Trotzdem saßen wir in der Falle, denn sie hielten direkt auf uns zu, und wenn wir jetzt losliefen, würde er uns garantiert bemerken.
Jade hob den Kopf, und für den Bruchteil einer Sekunde begegneten sich unsere Blicke. Sofort ging sie langsamer, hob die Hand und packte den Wachmann am Ärmel, sodass er mitten im Flur stehen blieb. Als er sich stirnrunzelnd zu ihr umdrehte, plapperte sie nahtlos weiter, stellte ihm irgendwelche Fragen und redete so schnell, dass man sie kaum noch verstehen konnte.
Das ist unsere Chance. Ich stupste Riley an, der knapp nickte und dann lautlos die Tür aufzog. Doch gerade als wir auf den Flur hinaustraten, entschuldigte sich der Bodyguard bei Jade und wollte weitergehen zum Zimmer. Mein Herz machte einen schmerzhaften Satz – jetzt musste er uns einfach entdecken. Hier konnten wir uns nirgendwo verstecken.
Jade ließ das Handtuch fallen.
Ich riss die Augen auf. Riley blieb stocksteif stehen. Der Bodyguard drehte sich abrupt um; jetzt bestand definitiv keine Gefahr mehr, dass er uns mit seiner Aufmerksamkeit behelligen könnte.

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»Talon 05 - Drachenschicksal« von Julie Kagawa

Titel:

»Drachenschicksal«

Autor:

Julie Kagawa

Genre:

Drachen

Seitenanzahl:

464 Seiten

Erzählperspektive:

mehrere Ich-Erzähler, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

dramatisch

Charaktere:

Ember

Drachenmädchen mit Ausbildung zur Viper

Cobalt

abtrünniger Drache

Garret

ehemaliger St. -Georgs Ritter

Der erste Satz:

Ich konnte mir definitiv Schöneres vorstellen, als stundenlang durch den Dschungel zu stapfen.

Meine Lieblingscharaktere:

Ember, die niemals aufgibt, wirklich niemals.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Dialoge zwischen Cobalt und Pearl. Die zwei sind sich ebenbürtig und es macht Spaß, ihren Schlagabtauschen zu lauschen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Die Stimmung vor der letzten großen Schlacht war sehr ergreifend. Ich habe so mit den Protagonisten mitgezittert!

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Spannend und mitreißend geschrieben

Meine Bewertung:

Wenn alles auf dem Spiel steht ...

Der letzte große Kampf gegen Talon steht bevor: Ember, Garret und der rebellische Riley brechen noch einmal zu einer gefährlichen Mission auf. Es gilt, die letzten mächtigen Drachen zu finden, die vielleicht bereit sind, es mit Talon aufzunehmen. Doch der Weg zu ihrem Versteck könnte die drei allzuleicht das Leben kosten. Sie haben nur eine Chance zu gewinnen: Wenn sie einander bedingungslos vertrauen! Und das umso mehr, wenn es zum letzten entscheidenden Kampf kommt.

Zitat aus dem Buch:

Ich holte verstohlen Luft, hob den Kopf und trat einen Schritt auf den zweitältesten Drachen der Welt zu.
»Ouroboros.« Ich zwang mich zur Ruhe. Wie sie es tun würde. »Was für ein Vergnügen, dich endlich kennenzulernen.«
Ouroboros lachte. Bei dem tiefen, dröhnenden Geräusch setzte mein Herz einen Schlag aus, und jeder Vogel in einem meilenweiten Umkreis flatterte wahrscheinlich erschrocken auf. Neben mir zuckte Riley zusammen, und Garret griff nach seiner Waffe, auch wenn er seine Hand einen Moment später wieder zurückzog. Gegen einen Drachen dieser Größe konnten wir nichts ausrichten. Wir hätten schon eine Rakete gebraucht, um seinen Schuppen auch nur einen Kratzer zuzufügen. Das hier war der König in seinem Reich, der unangefochtene Gott des Dschungels, und jeder hier wusste das.
Wenn schon Ouroboros von Schnauze bis Schwanz etwa fünfundzwanzig Meter maß, wie groß war dann erst der Große Wyrm?
Ein Furcht erregender Gedanke.
»Ah.« Ouroboros lachte und schüttelte den riesigen Kopf. »Sehr erfrischend, mit jemandem zu reden, mit dem man ein vernünftiges Gespräch führen kann«, verkündete er mit einer Stimme, die mir einen Schauder nach dem anderen über den Rücken jagte. »Meine Untertanen – die Menschen, denen ihr auf dem Weg

hierher begegnet seid – verbeugen sich immer nur und pressen die Gesichter in den Staub. Wenn sie sich überhaupt hinter diese Mauer wagen, dann wollen sie mir nicht mal ins Gesicht sehen. Ich hatte gehofft, die Tochter des Großen Wyrm und der berüchtigte Einzelgänger Cobalt wären nicht so leicht einzuschüchtern.« Er warf Riley einen Blick zu und legte den Kopf schief.
Riley zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, als ob auch er sich kurz sammeln müsse, bevor sich seine Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen. »Ich wollte nicht unhöflich sein«, sagte er und klang so herausfordernd wie immer. »Du hast dich gerade mit Ember unterhalten, und da wollte ich nicht unterbrechen. Könnte ja sein, dass hier in der Gegend auf so etwas die Todesstrafe steht.«
Ouroboros schnaubte, und eine Rauchwolke von der Größe eines Kleinwagens stieg in Richtung der Baumkronen auf. »Du bist also wirklich so, wie man sich erzählt«, meinte er zufrieden. »Ich verstehe, warum Talon dich so verabscheut. Vielleicht überlebst du ja tatsächlich das, was noch auf dich zukommt. Aber …« Seine Miene verdüsterte sich, eine unheilvolle Wolkenwand schien sich vor die Sonne zu schieben. »Als Erstes möchte ich eine Sache aus der Welt schaffen.«

Garret hatte sich bisher weder bewegt noch etwas gesagt, als der Wyrm seine Aufmerksamkeit endlich auf den Menschen richtete. »Heiliger Georg«, knurrte Ouroboros und ließ damit den Boden erzittern. »Die letzten Vertreter deines Ordens, die mir untergekommen sind, waren zwei Lanzen schwingende Ritter, die ich samt ihrer Pferde zermalmt habe. Jetzt jagt ihr uns mit Gewehren und Fahrzeugen und modernen Waffen. Ich habe mich zwar von Talon und dem Rest der Zivilisation losgesagt, aber ich weiß immer noch, was in der Welt los ist. Dein Orden hat viel Zerstörung und Tod über die Drachen gebracht. Ihr habt uns jahrhundertelang unerbittlich gejagt und alles darangesetzt, um uns auszurotten.« Der riesige Drache beugte sich vor, seine Klauen bohrten sich in den Stein, als er den Kopf senkte und den Soldaten mit glänzenden roten Augen musterte. »Drachen vergessen nicht, Heiliger Georg«, grollte er. »Und wir vergeben auch nicht. Hast du gedacht, du könntest das Territorium eines Wyrm betreten und es lebendig wieder verlassen?«
Mein Magen krampfte sich zusammen. Garret sah den Drachen ruhig und ohne Furcht, aber auch schicksalsergeben an. »Der Georgsorden war im Unrecht«, sagte er und bewegte sich nicht, als die mächtige Schnauze näher kam und ihn in Rauch hüllte. »Was wir deinesgleichen angetan haben …« Er warf mir und Riley einen Blick zu. »Es gibt keine Entschuldigung für das Gemetzel, das wir angerichtet haben. Aber ich gehöre nicht mehr zum Orden. Ich bin hier, weil ich das Kämpfen beenden will.«

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