»Dämonenasche«
Jeaniene Frost
Himmel & Hölle
321 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
Nimm dich in acht!
Ivy
Auserwählte im Kampf des Himmels gegen die Dämonen
Adrian
Auserwählter der Dämonen
Ich bin erst zwanzig Jahre alt und habe nichts mehr zu verlieren.
Adrian, der Ivy vor sich selbst warnt und mehr Edelmut zeigt, als er sich selbst zutraut.
Die Stellen, an denen Ivy begreift, dass sie zu kurzfristig denkt und dass ihre Vorwürfe möglicherweise nur ihr Unverständnis für das große Ganze enthüllen.
Mir hat der Grundkonflikt sehr gut gefallen. Da ist der attraktive junge Mann, zu dem sich Ivy stark hingezogen fühlt, aber Adrians Bestimmung es ist, Ivy zu verraten und zu zerstören. Eine Rolle, die nur derjenige einnehmen kann, der einem nahe steht. Insofern sind Ivys Gefühle die Voraussetzung für seinen Verrat. Dennoch will Ivy an die Liebe glauben und der Leser will es mit ihr.
Zwischendrin handelt Ivy doch recht naiv. Sie hätte sich durchaus denken können, dass Adrian die ganzen Spiegel nicht umsonst zertrümmert.
Die Autorin versteht es, die Spannung aufrechtzuerhalten und Hintergrundinfos häppchenweise zu verabreichen, so dass der Leser geradezu danach lechzt, mehr erfahren zu können.
Es ist nie schlau, sich in einen Bad Boy zu verlieben. Erst recht nicht, wenn das Schicksal ihn zu deinem Todfeind bestimmt hat. Aber was soll Ivy tun, wenn sie Adrian nun mal braucht, um die legendäre Waffe zu finden, mit der sie ihre Schwester aus der Dämonenwelt befreien kann?
Und dann erstarrte ich vor Schreck. Auf dem Sofa, das eigentlich leer sein sollte, saß ein Mann. Sein Haar hatte die Farbe dunklen Honigs, und sein kraftvoller Körper nahm fast die ganze Sitzfläche ein. Mit seinen ausdrucksvollen Augenbrauen, der geraden Nase, den hohen Wangenknochen und diesem sinnlichen Mund sah er so umwerfend aus, dass sein Gesicht ohne Weiteres Reklameflächen hätte zieren können. Meine Anwesenheit schien ihn nicht im Geringsten zu überraschen. Im Gegenteil, wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich schwören können, dass er auf mich wartete.
Aber atemberaubend attraktive Typen verbrachten ihre Abende normalerweise nicht damit, auf mich zu warten. Daher war ich ziemlich sicher, dass er nur eine weitere Halluzination sein konnte, jedenfalls bis zu dem Moment, als er anfing zu sprechen. Bislang hatten meine Halluzinationen noch nie mit mir geredet.
„Hey“, sagte der Fremde. Ein leichter Akzent, den ich nicht einordnen konnte, färbte seine tiefe Stimme. „Es tut mir leid, dir mitteilen zu müssen, dass dir eine wirklich schlimme Nacht bevorsteht.“
Ich wusste, dass ich mich jetzt umdrehen, die Tür öffnen und wegrennen sollte, vorzugsweise lauthals schreiend. Das war die einzige logische Reaktion auf diese Situation, aber ich blieb stehen. Aus irgendeinem Grund hatte ich keine Angst vor dem Eindringling. Na toll. Meine Überlebensinstinkte hatten offenbar heimlich einen Selbstmordpakt geschlossen.
„Wenn du wüsstest, was für eine Woche ich hinter mir habe, wäre dir klar, dass, was immer du auch mit mir vorhast, nur eine Verbesserung sein kann“, hörte ich mich antworten. Okay, das war der Beweis, dass meine Stimmbänder den Todeswunsch teilten.
Andererseits hatte ich nichts als die Wahrheit gesagt. Meine Schwester? Spurlos verschwunden, nachdem sie mir letzten Montag „Hilfe!“ und „Bin gefangen!“ gesimst hatte. Meine Eltern? Bei einem Autounfall umgekommen – zwei Tage nachdem sie in Bennington angekommen waren, um nach Jasmine zu suchen. Und ich? Nun, abgesehen davon, dass ich meine gesamte Familie verloren hatte, war mir vorhin fast der Schädel eingeschlagen worden. Verglichen mit all dem war die Vorstellung, ausgeraubt zu werden, das reinste Zuckerschlecken.
Um die Lippen meines Einbrechers zuckte ein Grinsen. Offenbar hatte er nicht mit einer derartigen Reaktion gerechnet.
„Wenn ich gewinne, könnte das stimmen. Aber wenn ich verliere, dann wird alles noch viel, viel schlimmer“, beteuerte er.
„Worum geht es denn in dem Wettkampf?“, erkundigte ich mich, während ich mich gleichzeitig fragte, warum ich, um alles in der Welt, eine Unterhaltung mit diesem Eindringling führte. Hatte ich durch den Schlag auf den Hinterkopf womöglich einen Hirnschaden davongetragen?
Er stand auf. Trotz meines verblüffenden Mangels an Furcht zuckte ich leicht zusammen, als er näher kam. Er überragte meine knappen Einsachtundsechzig um mindestens dreißig Zentimeter, seine Schultern konnten mühelos einen Türrahmen ausfüllen, und kein noch so weiter Mantel war imstande, seine Muskeln zu verbergen. Noch atemberaubender als seine Figur waren jedoch seine Augen: ein tiefdunkles Blau, umgeben von einem Ring aus so hellem Grau, dass er beinahe leuchtete.
„Es geht darum, wer dich am Ende mitnimmt“, erwiderte er und ließ seinen silberblauen Blick über mich gleiten.
„Und wenn ich nirgendwo hinwill?“, gab ich zurück.
„Dazu ist es jetzt zu spät“, sagte er leise und streckte eine Hand nach mir aus. Erst jetzt fiel mir auf, dass er Lederhandschuhe trug.
Ich wich zurück. Zwar empfand ich noch immer keine Angst – wacht endlich auf, Überlebensinstinkte! -, aber ich würde mich trotzdem nicht von ihm festhalten lassen. Hastig schob ich mich an ihm vorbei und lief zum Bett. Er machte keinerlei Anstalten, mich aufzuhalten. Aber warum sollte er auch, dachte ich in einem Anflug verspäteter Einsicht und stöhnte innerlich auf. Schließlich stand er jetzt zwischen mir und dem einzigen Fluchtweg nach draußen.
Er kam auf mich zu, und mein Herz begann wie wild zu hämmern. Warum war ich nicht abgehauen, solange ich die Chance dazu hatte? Und warum schrie ich nicht endlich um Hilfe?
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Dämonenrache«
Jeaniene Frost
Himmel & Hölle
317 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
Zunehmend bedrängt und auf verlorenem Posten kämpfend.
Ivy
letzte Nachkommin von David
Adrian
letzter Nachkomme von Judas
„Brutus, was soll das?“, murmelte ich, während ich am Strand entlanglief.
Adrian, der nicht aufgibt und um das kämpft, was er gerne haben will.
angenehm zu lesen
Die Grenzen zwischen den Dämonenreichen und der Menschenwelt bröckeln. Immer mehr Dämonen dringen ein, verschleppen Menschen in ihre finsteren Welten, und versklaven sie. Nur der Stab von Mose kann die Tore für immer verschließen und die Menschheit retten. Ivy und Adrian machen sich auf, den Stab zu suchen, doch was ist, wenn die Heiligkeit des Stabes Ivy tötet?
Costa verzog den Mund zu einem harten Lächeln. „Ich weiß nur, dass du das hier so hinkriegen willst, dass niemand außer Dämonen und Lakaien zu Schaden kommt, und das ist unmöglich. Du hast deine Superausbildung sausen lassen und dein ganzes Leben umgekrempelt, um sie zu bekämpfen, aber du hast noch nicht akzeptiert, dass du vielleicht jeden hier im Bus opfern musst, um diesen Krieg zu gewinnen, und solange du das nicht getan hast, bist du nicht bereit, die Sache durchzuziehen.“
Wie Adrian und Ivy aus den ausweglosesten Situationen entkommen und weiterkämpfen. Sie sind so tapfer.
Zwischendrin ärgerte ich mich über Ivy, die entgegen jeder Vernunft Leute retten will, die längst verloren sind und damit die Rettung derjenigen aufs Spiel setzt, die gerettet werden wollten.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Dämonenglut«
Jeaniene Frost
Himmel & Hölle
329 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
spannend
Ivy
letzte Nachkommin von David
Adrian
letzter Nachkomme von Judas
Ich betrat das Museum Hand in Hand mit einem Halb-Dämon, während draußen beim Auto ein Gargoyle auf mich wartete.
Ivy, die sich dazu durchringt, ihr Schicksal zu erfüllen, obwohl sie weiß, dass sie das mit ihrem Tod bezahlen wird.
Dass sich Ivy immer wieder in dem Archonten Zach irrt und erst sehr viel später merkt, dass ihre Vorwürfe nicht gerechtfertigt waren. Irgendwie tröstlich, dass sie das große Ganze nicht durchschauen konnte, denn so geht es uns Normalsterblichen ja wohl auch 🙂
Vertrauen in das Schicksal. Ich war so gespannt, wie sich die Autorin aus der zunehmend verfahrenen Situation herauswinden wollte.
angenehm zu lesen
Um ihr Schicksal zu erfüllen muss Ivy einen letzten, tödlichen Schritt gehen. Sie muss die Lanzenspitze finden, die die Tore zu den Dämonenwelten für Menschen durchgängig macht, um den Gefangenen dort ein Entkommen zu ermöglichen. Doch all die auf der Erde verbliebenen Dämonen sind hinter ihr her und sie weiß, dass sie die Heiligkeit der Lanzenspitze nicht überleben wird. Sollte sie unter diesen gegebenen Umständen nicht lieber mit ihrem Schicksal brechen, so wie Adrian es auch getan hat?
Bevor ich die Glaskugel aus meiner rasant wirbelnden Schleuder schießen konnte, hielt sie Adrian wie einen Schild vor sich. Ihre blutroten Nägel streckten sich auf Messerlänge, und sie stieß sie Adrian in den Hals.
»Einen Schritt näher, Davidin, und ich reiße ihm die Kehle heraus«, schnurrte sie mit demselben unverwechselbaren Akzent, den auch Adrian hatte.
Ich verdrängte den Gedanken an weitere Gemeinsamkeiten. Sie war länger Adrians Geliebte gewesen, als ich lebte, und ich war nicht zu stolz, um zuzugeben, dass ich rasend eifersüchtig auf sie war. Aber nicht so sehr, dass ich Adrians Leben riskieren würde. Ich senkte die Schleuder und rührte mich nicht vom Fleck. Langsam ließ Obsidiana den Blick ihrer topasfarbenen Augen über mich gleiten.
»Ist das dein echtes Ich?« Fragend hob sie eine Braue.
»Höchstpersönlich.« Ich hob ebenfalls eine Braue.
Bei unserer letzten Begegnung war ich durch einen Archonten-Zauber getarnt. Das war jetzt nicht der Fall, und ihrer verächtlichen Miene nach zu urteilen, hätte man meinen können, ich hätte mich in eine tote Maus verwandelt, die ihr von einer streunenden Katze vor die Füße geworfen worden war. Nun ja, sie sollte sich gehackt legen. Wie ich ihr einmal gesagt hatte: Schönheit vergeht, aber böse Schlampe bleibt böse Schlampe.
»Ich fasse es nicht, dass du mich wegen der da verlassen hast«, sagte sie zu Adrian. »Ehrlich, Schatz, damit bestrafst du dich nur selbst.«
Am liebsten hätte ich ihr beide Stinkefinger gezeigt, aber das wagte ich nicht. Wenn Obsidiana über genug dunkle Energie verfügte, um den Boden zu verfluchen und in unserer Welt zu bleiben, dann war sie sehr viel mächtiger, als ich ihr ursprünglich zugestanden hatte. Was sie nur noch gefährlicher für Adrian machte.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Blutrote Küsse«
Jeaniene Frost
Vampire
417 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
gefährlich
Cat
Halbvampirin, die alle Vampire hasst und jagt
Bones
Meistervampir, Kopfgeldjäger
Als ich das Blaulicht hinter mir bemerkte, erstarrte ich. Ich hatte nämlich beim besten Willen keine Erklärung für das, was ich auf der Ladefläche meines Pick-ups spazieren fuhr. Ich fuhr rechts ran und hielt den Atem an, als der Sheriff an mein Autofenster trat.
Bones, dessen coole und trockene Bemerkungen mich oft zum Schmunzeln gebracht haben.
Dass Bones so unumwunden zu seinen Gefühlen steht.
Ich habe gelacht, geschmunzelt und vor Angst gezittert, wenn es mal wieder äußerst knapp wurde. Am Schluss musste ich mit Cat Tränen vergießen.
Humorvoller, genialer Schreibstil. Es macht Spaß, das Buch zu lesen.
Cat, eine Halbvampirin, ist das Ergebnis einer Vergewaltigung. Sie hasst Vampire und hat es sich auf die Fahnen geschrieben, jeden einzelnen, dem sie begegnet das Licht auszublasen. Das geht so lange gut, bis sie auf Bones trifft. Gegen den hat sie keine Chance. Er stellt sie vor die Wahl, entweder er tötet sie, oder sie hilft ihm dabei, die Vampire zu fangen, die er jagt. Denn sie hat ihm eines voraus: Sie riecht wie ein Mensch und sieht harmlos aus!
»Ist das dein Freund?«, flüsterte sie so laut, dass er es bestimmt gehört hatte.
Ich wollte schon verneinen, da kam mir ein Gedanke. Ein schlauer berechnender und opportunistischer Gedanke. Ich betrachtete Toni mit den Augen meiner Mutter. Er war ein lebender atmender junger Mann, einer, der 100 prozentig nicht tot war.
»Ja.« Das kam mir ganz unbekümmert und überzeugend über die Lippen. »Mom, darf ich vorstellen: mein Freund Timmi.«
Ich trat vor ihn, so dass sie seinen verdutzten Gesichtsausdruck nicht sehen konnte und gab ihm einen leidenschaftlichen Schmatzer auf die Wange. »Bitte mach mit«, flüsterte ich ihm flehentlich ins Ohr, während ich ihn umarmte. »Ist er nicht einfach wundervoll?«
Sie kam näher und musterte ihn von oben bis unten.
Timmi sah sie erst mit großen Augen an und reichte ihr dann zitternd die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen Misses …«
»Du hast mit ihm geschlafen und er weiß nicht einmal, wie du mit Nachnamen heißt?«, erkundigte sich meine Mutter mit finsterem Blick.
Ich verdrehte die Augen zum Himmel, dann zwickte ich Timmi, der gerade wieder zurückweichen wollte. »Mach dir nichts draus, Liebling, manchmal weiß sie einfach nicht, was sich gehört. Mom, soll Timmi dich Justina nennen oder Misses Crowfield?«
Sie sah mich noch immer mit ihrem: »Wie konntest du nur?« Blick an, aber er war schon weniger eisig.
»Justina bitte. Schön, dich endlich kennenzulernen, Timmi. Kristina hat mir schon erzählt, dass du ihr geholfen hast, diese Dämonen auszurotten. Ich bin froh, dass es da draußen noch jemanden gibt, der die Welt von ihnen befreien will.«
Timmi sah aus, als wollte er jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. »Komm wir holen Kaffee«, sagte ich und schob ihn praktisch zur Tür, bevor er Einwände erheben konnte. »Bleib du hier, Mom, wir sind gleich zurück.«
Kaum in Timmis Wohnung angekommen, zog ich ihn dicht zu mir und senkte die Stimme: »Meine arme Mutter. An manchen Tagen geht es ihr gut, an anderen weniger. Ihre Medikamentendosis soll angepasst werden, aber man weiß nie, wann wieder so ein Schub kommt. Sie hat sich mit Leib und Seele der Pfingstbewegung verschrieben. Glaubt, dass der Heilige Geist in sie fährt und so ein Zeug. Nicke immer schön und versuche garnicht darauf einzugehen.«
»Aaaa…aber« Timmi hätte die Augen unmöglich noch weiter aufreißen können. »Warum hast du mich als deinen Freund ausgegeben. Warum weiß sie nichts von deinem echten Freund?«
Das war eine gute Frage. Ich zermarterte mir das Hirn nach einer Antwort. Irgendetwas musste mir doch einfallen! »E…er ist Brite«, sagte ich schließlich aus Verzweiflung, »und Mom, Mom hasst Ausländer.«
Sie blieb eine Stunde. Als sie ging, war ich ein Nervenbündel und Timmi ging es nicht besser. Er hatte so viel Kaffee getrunken, dass er sein Zittern nicht einmal im Sitzen unter Kontrolle hatte. Ich hatte veruscht die Unterhaltung auf das College zu lenken, die Plantage, meine Großeltern, eben irgendetwas, in dem das Wort Vampir eben nicht vorkam. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit zog ich hinter ihrem Rücken mitleidige Grimassen, oder tippte mir an die Stirn. Timmi tat sein Bestes, wenn meine Mutter wieder einen »Schub« bekam. »Genau, Justina«, sagte er mehr als einmal. »Wir schlagen diese Dämonen nieder und bezwingen sie mit der der Kraft Jesu. Halleluja! Höre ich ein Amen?«
Er legte solche Begeisterung an den Tag, dass sie mich auf dem Weg zur Tür beiseitenahm und mir zuflüsterte, er sei zwar ein lieber Kerl, in religiöser Hinsicht aber vielleicht etwas fanatisch.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Kuss der Nacht«
Jeaniene Frost
Vampire
367 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
riskant
Cat
Halbvampirin, Leiterin der Vampirjäger
Bones
Meistervampir, Kopfgeldjäger
Ich wartete vor Liam Flannerys großem vierstöckigen Anwesen in Manhasset. Unser Treffen sollte kein Kaffeekränzchen werden, das sah man schon an meiner Aufmachung.
Bones, dessen Liebe zu Cat unerschütterlich ist. Ich liebe es, wenn er sie »Kätzchen« nennt.
Wie Bones seine Karten ausspielt und damit alle zwingt, nach seinen Vorstellungen zu spielen.
Ich wollte einfach immer nur weiterlesen. Ich liebe Cat und Bones, habe sie gern um mich und versinke in ihre Abenteuer 🙂
angenehm zu lesen
Cat jagt im Auftrag der Regierung Untote. Bones, ihren ebenso verführerischen wie gefährlichen Exfreund hat sie schon lange nicht mehr gesehen – schließlich ist Bones ein Vampir und damit eigentlich ihre Beute. Doch als ein Unbekannter ein Kopfgeld auf Cat aussetzt, ist Bones ihre einzige Chance, lebend aus der Sache herauszukommen. Aber kaum steht sie ihm gegenüber, lodert das Verlangen wieder in ihr auf – und so wird Cat beinahe zu spät klar, dass Bones ganz eigene Pläne für sie hat …
Seine Nasenlöcher blähten sich. Ich fluchte innerlich. Wie ich mich auch abmühte, ein Pokerface zu machen, Bones war ein Vampir. Seine Nase sagte ihm, welche Wirkung er auf mich hatte.
»Vielleicht hast du mich ja doch vermisst«, bemerkte er leise. Grüne Pünktchen erschienen in seinen Augen.
Ich tat, als bemerkte ich es nicht. »Bilde dir bloß nichts ein; du bist nur ein guter Tänzer. Felicity fand das anscheinend auch.«
»Mein Flirt mit Felicity war das Mindeste, was du verdient hattest. Ich musste ja auch die ganze Zeit mit ansehen, wie dieser menschliche Teddybär dich angeschmachtet hat«, erwiderte Bones knapp. »Ehrlich, Kätzchen, was hast du dir dabei gedacht? Gegen den ist ja sogar deine Mutti ein ganzer Kerl.«
»Noah kann durchaus seinen Mann stehen«, schoss ich zurück, dann wurde ich rot. Als ob ich das wüsste. Und, du liebe Zeit, hatte ich das gerade wirklich gesagt?
Bones schnaubte, wirbelte mich im Kreis und zog mich dann mit einem Ruck an sich. »Ach so. Kein Wunder, dass du bei mir so leicht in Wallung gerätst. Hast es dir wohl lieber selbst besorgt, als ihn ranzulassen. Muss ganz schön unbefriedigend sein.«
Während er spottete, rieben seine Hüften sacht an meinen. Wut stieg in mir auf und überlagerte die Lust. Auf keinen Fall würde ich zugeben, dass ich noch nie mit Noah geschlafen hatte und, oh Schande, seit Bones auch mit keinem anderen. Unbefriedigend? Das beschrieb die Lage nicht einmal annähernd.
Aber ich würde es ihm mit gleicher Münze heimzahlen. Ich schlang Bones ein Bein um die Hüften und presste mich mit einer kreisenden Bewegung an ihn, woraufhin seine Augen vollkommen grün wurden.
»Offenbar bin ich nicht allein unbefriedigt, Mr. Optische Erektion. Pass mal besser auf deine Augen auf, die sind ganz schön auffällig.«
Bones schloss die Lider, dann umfasste er meine Taille mit den Händen und beugte sich vor, bis sein Mund mein Ohr berührte.
»Vorsicht, Schatz. Ich bin vielleicht sauer auf dich, aber deshalb begehre ich dich nicht weniger. Mach das noch einmal, und ich falle hier und jetzt über dich her. Und wer zusieht, ist mir dann völlig schnuppe.«
Sein hartes Geschlecht machte mehr als deutlich, dass das keine leere Drohung gewesen war. Es machte mir Angst … und erregte mich auf eine Art und Weise, über die ich gar nicht genauer nachdenken wollte. Bones atmete tief ein. Ich schauderte und war mir bewusst, dass er den verräterischen Geruch meiner Begierde in sich aufnahm, denn Vampire atmeten gewöhnlich nicht.
»Oh, Kätzchen …«, seine Stimme wurde tiefer. »Du willst mich doch nur wieder herausfordern, nicht wahr?«
Mir blieb die Antwort – oder Schlimmeres – erspart, als eine neue Energie den Raum erfüllte. Auch Bones hatte es gespürt, viel stärker als ich. Er erstarrte und öffnete jäh die Augen. Sie waren jetzt nicht mehr grün, sondern kalt und braun.
»Sie sind da.«
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Gefährtin der Dämmerung«
Jeaniene Frost
Vampire
409 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
Die unbekannte Gefahr rückt immer näher.
Cat
Halbvampirin, Leiterin der Vampirjäger
Bones
Meistervampir, Kopfgeldjäger
Der Mann lächelte, und ich ließ kurz sein Gesicht auf mich wirken. Seine Augen hatten einen hübschen eisblauen Farbton, der mich an Huskyaugen erinnerte. Aber der Mann neben mir war kein Tier. Ein Mensch allerdings auch nicht.
Vlad, der Cat aus ihrer dunkelsten Stunde herausholt.
Dass weder Cat noch Bones lange fackeln, wenn es zum Kampf kommt.
Ich habe stets voller Spannung die nächste Katastrophe erwartet, die meine schlimmsten Befürchtungen dann aber regelmäßig noch übertraf.
spannend
Bones arbeitet jetzt mit Cat und zusammen schützen sie die Menscheit vor bösartigen Vampiren. Da fliegt ihre Tarnung auf und Cat wird selbst zur Zielscheibe der Blutsauger. Gleichzeitig wird Bones von der Vergangenheit eingeholt. Cat bleibt nur eine Möglichkeit, Bones und sich selbst zu retten – sie muss sich ihrem vampirischen Erbe stellen!
Vor mir stand Tate. Tiefblaue, grün umrandete Augen sahen mich voll unterdrücktem Kummer an. Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Es war erst kurz nach Mitternacht, seine Verwandlung lag also erst knapp einen Tag zurück.
»Er hat seinen Durst so weit unter Kontrolle, dass wir ihn eine Weile frei herumlaufen lassen können«, erklärte Annette. Sie stand ein wenig abseits hinter ihm. »Wirklich bemerkenswert.«
Rosafarbene Tränen traten Tate aus den Augen, während er mich anstarrte.
»Ich werde mir nie verzeihen, Cat. Ich war es, der vorgeschlagen hat, Belinda als Lockvogel einzusetzen, und das hat dich fast das Leben gekostet. Es tut mir so verdammt leid.«
Ich wischte ihm die rosafarbenen Rinnsale vom Gesicht. »Es ist nicht deine Schuld, Tate. Niemand hat damit gerechnet.«
Er ergriff meine Hand. »Ich habe gehört, dass du Max in die Hände gefallen bist. Ich musste mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass du wohlauf bist.«
Tate packte mich und drückte mich so heftig an sich, dass ich auf jeden Fall ein paar Blutergüsse davontragen würde. Ihm selbst war das bestimmt nicht bewusst, weil er noch nicht viel Zeit gehabt hatte, sich an seine neu gewonnene Kraft zu gewöhnen.
Ich stieß ihn weg. »Tate … du erdrückst mich.«
Er ließ mich so hastig los, dass ich beinahe ins Stolpern geraten wäre. »Oh Gott, ich kriege aber auch nichts richtig hin!«
Mir war nicht entgangen, dass meine drei vampirischen Leibwächter mir nicht von der Seite gewichen waren. Ihre Energien bauten sich auf, als wollten der helle, der dunkle und der Wildwest-Vampir jeden Moment losschlagen.
»Immer mit der Ruhe, Jungs«, beschwichtigte ich sie.
»Du solltest dich nicht so nahe bei einem jungen Vampir aufhalten«, erklärte mir Rattler. »Das ist riskant.«
Tates Augen wurden grün. »Wer zum Teufel sind die?«
»Meine Leibwache. Bones ist ein bisschen überfürsorglich. Sie sollen auf mich aufpassen, bis er nachher selbst herkommen kann.«
Annette merkte auf. »Nimmt Crispin sich heute Nacht Max vor?«
»Ja. Und er ist der Ansicht, ich würde es nicht ertragen, zu sehen, wie er den großen bösen Vampir spielt. Aber Cooper und meine Mutter durften mitkommen. Er hält sie wohl für weniger zart besaitet als mich.«
»Ich würde eher sagen, ihm ist es egal, was sie von ihm halten«, widersprach mir Annette.
»Klar, dass du dich wieder auf seine Seite schlägst«, ätzte ich.
Der weißblonde Zero rückte näher an Tate heran. Verärgert seufzte ich auf.
»Wie oft soll ich es denn noch sagen? Er wird mich nicht beißen, also mach die Mücke.«
»Dein Zorn und dein Duft erregen ihn«, erwiderte Zero in nüchternem Tonfall. »Er ist noch zu jung, um solchen Reizen lange widerstehen zu können.«
Ich warf noch einmal einen Blick auf Tate. Seine Augen glühten smaragdgrün, und seine Aura hätte bestimmt Funken gesprüht, wenn ich sie hätte sehen können. Vielleicht hatte Schneeweißchen doch nicht unrecht.
»Ich würde ihr nie etwas tun«, knurrte Tate.
Nun mischte sich Don ein, der in den letzten paar Minuten kein Wort gesagt hatte: »Dann geh zurück in die Zelle und beweise es.«
Tate war bei ihm, bevor er sich bremsen konnte. Tief und witternd sog er die Luft ein und stieß sie durch die Nase aus.
»Du hast recht. Jeder in diesem Raum, der einen Puls hat, fängt allmählich an, richtig appetitlich zu riechen. Okay. Zurück in die Box, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
Er rauschte an mir vorbei aus dem Zimmer und nahm noch einen langen, tiefen Atemzug. »Du riechst nach Milch und Honig, Cat. Ich werde versuchen, die ganze Nacht weiterzuatmen, für den Fall, dass noch etwas von deinem Duft an mir hängt.«
Oh Scheiße. Warum musste er solche Sachen sagen?
Tick Tocks Hand fuhr zu dem Messer an seinem Gürtel. Zero stellte sich vor mich und wäre mir dabei fast auf die Zehen getreten. Rattler schüttelte nur den Kopf.
»Du wirst ein zweites Mal sterben, wenn du weiter so redest, Junge.«
Tate warf ihm einen kühlen Blick zu. »Jetzt hab ich aber Angst.« Und damit machte er sich auf zu den Fahrstühlen ins tiefste Untergeschoss, in dem seine Arrestzelle lag.
Ich räusperte mich. »Na ja. Dann hätten wir ja alle Peinlichkeiten umschifft.«
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Der sanfte Hauch der Finsternis«
Jeaniene Frost
Vampire
401 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
brenzlig
Cat
Halbvampirin, Leiterin der Vampirjäger
Bones
Meistervampir, Kopfgeldjäger
Wenn es mich schnappt, bin ich tot.
Bones, der den Mut hat, Cat vor die Entscheidung zu stellen, die ihre Beziehung tötet oder eben rettet.
Cats neuerwachte Kräfte. Ich habe so mit ihr gelitten und gewütet.
In diesem Buch ging es um alles und ich habe so um Cat und Bones gebangt.
angenehm zu lesen
Cat & Bones sind verheiratet, sollte man meinen. Aber da taucht plötzlich ein sehr mächtiger Vampir auf und behauptet, dass er der rechtmäßige Ehemann von Cat ist und dass er alles notwendige tun wird, um sie zu sich zurückzuholen. Gregori kämpft mit allen Mitteln. Wird die Liebe zwischen Cat and Bones dem Druck auf Dauer standhalten?
»Was willst du?«, fragte Marie.
Ich musste lächeln, als sie genauso unverblümt zur Sache kam wie ich. »Du hast nicht mit Bones geschlafen und schleichst nicht um den heißen Brei herum. Wenn du nicht in Betracht ziehen würdest, Gregor gegen Bones zu unterstützen, könnte ich dich echt mögen.«
Sie zuckte mit den Schultern und nahm ihre Handarbeit wieder auf. »Ich mag Leute unabhängig davon, ob ich sie töten muss. Entweder ist es notwendig oder nicht.«
Ich schnaubte. »Du klingst wie Vlad.«
Die Stricknadeln hielten inne. »Noch ein Grund, sich Gedanken über dich zu machen. Vlad der Pfähler knüpft nicht leicht Freundschaften. Und auch der Traumräuber zeigt sich selten so fasziniert von jemandem. Du hast eine beeindruckende Liste von Eroberungen vorzuweisen, Gevatterin.«
Ich zog die Brauen hoch. »Wenn man eine Eroberung macht, heißt das, dass man darum gekämpft hat. Ich kenne Gregor nicht, Vlad ist nur ein Freund, und Bones ist der einzige Mann, der mir etwas bedeutet.«
Sie stieß ein kehliges Lachen aus. »Entweder bist du eine sehr gute Schauspielerin … oder sehr naiv. Gregor will dich zurück, und er trommelt Leute zusammen, die ihn in seiner Behauptung, er sei durch den Bluteid an dich gebunden, unterstützen. Vlad Tepesch sagt, du seist mit ihm befreundet. Und Bones, der es einst bei keiner Frau lange aushielt, hat dich geheiratet und zwei Kriege wegen dir angefangen.«
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Dunkle Sehnsucht«
Jeaniene Frost
Vampire
401 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
Verhindere den Krieg um jeden Preis!
Cat
Halbvampirin, Leiterin der Vampirjäger
Bones
Meistervampir, Kopfgeldjäger
Der Vampir zog an den Ketten, mit denen er an die Wand gefesselt war.
Vlad, der ein treuer Freund ist und alles auf sich nimmt, um die Vampire zu retten.
Cats letzter Satz, den sie über das Schlachtfeld brüllt, hihi. Es gibt also doch noch Hoffnung. Das Buch war absolut spannend und ich habe jede einzelne Seite mitgefiebert.
Ich habe geheult, wie ein Schlosshund.
angenehm zu lesen
Noch immer versucht der Guhl Apollyon, Cat zur Flagge zu machen, unter der er seinen Krieg gegen die Vampire führen will. Und seine Hasstiraden tragen reichlich Früchte. Wenn es Cat & Bones nicht gelingt, den Aufwiegler zu stoppen, werden bald Unzählige sterben. Doch Apollyon ist nicht aufzufinden, jedenfalls nicht mit den Kräften, die den Vampiren zur Verfügung stehen.
»Ghule können nicht fliegen, sodass Vampire, die über diese Fähigkeit verfügen, ihnen gegenüber einen großen Vorteil haben«, rief er zu mir empor. »Ich will, dass du fliegen kannst, bevor wir uns morgen Abend mit Marie treffen, falls wir uns schnell vom Acker machen müssen. Du bist schon zweimal geflogen, also kannst du es.«
»Ich bin nicht geflogen, nur sehr hoch gesprungen«, korrigierte ich ihn, mich noch immer aus Leibeskräften festklammernd. »Ich weiß nicht mal, wie ich es gemacht habe.«
»Der Stress hat deine Instinkte zutage gefördert. Ein Sturz aus dieser Höhe sollte das gleiche Maß an Stress verursachen und deine Instinkte ein zweites Mal hervorkitzeln«, antwortete er so gelassen, dass es schon fast unfair war. »Na los, Kätzchen, spring. Sonst werfe ich dich runter.«
»Wenn du das machst, blickst du einer äußerst enthaltsamen Zukunft entgegen, Bones!«
Dem Kräuseln seiner Lippen nach zu schließen, beeindruckte ihn das keineswegs. »Dann muss ich eben noch fleißiger daran arbeiten, dich umzustimmen, und du weißt ja, wie sehr ich meine Arbeit liebe. Und jetzt hör auf, Zeit zu schinden. Wenn du in fünf Minuten noch da oben stehst, schmeiße ich dich runter.«
Ganz langsam löste ich meine verkrampften Finger von der Verstrebung. Bones würde genau das tun, was er gesagt hatte, und wie ich ihn kannte, hatte er mit dem Countdown schon begonnen. Mein Verstand sagte mir, dass er recht hatte und ich wirklich fliegen lernen sollte – und draufgehen konnte ich bei dem Sprung ja wirklich nicht, selbst wenn ich bäuchlings in den Mississippi klatschte. Aber ich verfluchte Bones trotzdem, während ich von der Verstrebung, an der ich mich festgeklammert hatte, abrückte.
»Hinterhältiger, manipulativer, skrupelloser Blutsauger …«
Ein Kichern drang zu mir herauf. »Schon Bettgeflüster? Du machst mich noch hart, bevor wir zurück im Hotel sind.«
»Na ja, dann hoffe ich mal, du freust dich darauf, dir heute Abend allein einen von der Palme zu wedeln!«, zischte ich.
Er lachte nur noch lauter. »Wirklich, Süße, ich bin beeindruckt. Von wem hast du bloß so derbe Ausdrücke gelernt?«
Ich stand etwa einen Meter entfernt von der Verstrebung, an der ich mich festgeklammert hatte, nirgends gab es mehr einen Halt, und allein mein Gleichgewichtssinn verhinderte, dass ich in die dunklen Fluten unter mir stürzte. Junge, das war wirklich tief.
»Von Spade. Er hat Denise geholfen, ihr britisches Slang-Vokabular aufzupolieren.«
»Ach daher. Nur noch drei Minuten, Kätzchen.«
Ich konzentrierte mich auf die Lichter der Stadt, die mir von jenseits der Brücke her zuzwinkerten, und versuchte, mich zu beruhigen. Selbst in der Dunkelheit konnte ich die Gebäude am Ufer deutlich erkennen. Da und dort erspähte ich verschwommene Gestalten, Geister, die wie selbstverständlich durch die Mauern huschten und ihren gespenstischen Geschäften nachgingen. New Orleans war eine richtige Spukhochburg, in der es mehr fühlende Geister gab als an jedem anderen Ort, an dem ich bisher gewesen war. Immerhin war auch Fabian von hier.
»Letzte Minute, Süße. Schluss mit der Trödelei«, drängte Bones unbarmherzig.
Bastard. Ich straffte die Schultern, atmete tief durch, um Mut zu fassen, und stürzte mich dann wie von einem Sprungbrett in die Tiefe.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Verlockung der Nacht«
Jeaniene Frost
Vampire
378 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
gefährlich, spannend
Cat
Halbvampirin, Leiterin der Vampirjäger
Bones
Meistervampir, Kopfgeldjäger
Heinrich Kramer
ehemaliger Inquisitor, Gespenst
Ich zerknüllte die vor mir liegende Rechnung und warf sie nur deshalb nicht fort, weil der Geistliche auch nichts dafür konnte, dass mein Onkel noch immer im Diesseits weilte, nachdem wir seine Asche in geweihter Erde bestattet hatten.
Cat, die nicht aufgibt, für die Frauen zu kämpfen, die Kramer verbrennen will, obwohl sie gegen ein Gespenst nichts in der Hand hat.
Die Geistergeschichte. In Kramer müssen sich Cat & Bones einem Gegner stellen, gegen den ihr üblichen Waffen nichts ausrichten können. Sie müssen von Grund aus umlernen.
Ich bewunderte den Mut, mit dem die Vampire sich dem gleichermaßen grausamen, wie gerissenen Gespenst entgegenstellen.
angenehm zu lesen
Verbrecher gibt es nicht nur unter den Menschen und den Untoten, sondern auch unter den Geistern, wie Cat klar wird, als sie um Hilfe bezüglich Heinrich Kramer gebeten wird, der jedes Jahr an Halloween drei Frauen umbringt. Bereits zu seinen Lebzeiten hat er Hexen verbrannt und so macht er nach seinem Tode damit weiter. Dumm nur, dass sich Geister nicht so leicht bekämpfen lassen. Und dann haben es Cat & Bones hier auch noch mit einem besonders gerissenen, mächtigen und bösartigem Exemplar seiner Gattung zu tun.
»Wie hieß der Hexenjäger noch gleich?«, wollte Tyler wissen.
»Heinrich Kramer.«
»Heinriiich Kraaaaaaaaamer«, intonierte Tyler dramatisch. Er ließ sogar den Kopf in den Nacken kippen und schloss die Augen. »Wir rufen dich. Erhöre uns, Heinrich Kramer. Komm zu uns. Wir rufen durch den Schleier den Geist Heinrich Kramers …«
Dexter stieß einen schrillen Laut aus, der irgendwo zwischen Jaulen und Bellen lag. Tyler verstummte. Ich erstarrte, als ich wieder das Kratzen unsichtbarer Eiszapfen auf meiner Haut spürte. Bones fixierte einen Punkt über meiner rechten Schulter. Langsam drehte ich den Kopf in die Richtung.
Ich sah nur noch einen Wirbel aus Dunkelheit, dann flog das Ouija-Brett quer durchs Zimmer, und die kleine hölzerne Planchette bohrte sich mit der Spitze voran in Tylers Kehle.
Ich sprang auf und versuchte, Tyler zu fassen zu bekommen, wurde aber zurückgeschleudert, als hätte mich ein Dampfhammer getroffen. Verdutzt brauchte ich einen Augenblick, bis mir klar wurde, dass ich von dem Schreibtisch an die Wand gequetscht wurde, hinter dem sich die dunkle Wolke befand.
Der Geist hatte das Möbelstück erfolgreich als Waffe gegen mich eingesetzt. Hätte ich die Tischkante nicht schmerzhaft in der Magengegend gespürt, hätte ich es selbst nicht geglaubt.
Bevor ich mir selbst helfen konnte, schleuderte Bones den Schreibtisch mit solcher Wucht von mir, dass er an der gegenüberliegenden Wand entzweiging. Dexter sprang kläffend durch die Gegend und wollte die anthrazitschwarze Wolke beißen, die gerade dabei war, die Gestalt eines großgewachsenen Mannes anzunehmen. Tyler gab einen entsetzlich gurgelnden Laut von sich und hielt sich die Kehle. Blut drang zwischen seinen Fingern hervor.
»Bones, kümmere dich um ihn! Ich knöpfe mir das Arschloch vor.«
Dexters Bellen übertönte die Laute, die Tyler ausstieß, als Bones sich mit den Fängen die Handfläche aufschlitzte, sie Tyler auf den Mund presste und gleichzeitig die Planchette aus seiner Kehle zog.
Schreibtischsplitter verwandelten sich urplötzlich in Geschosse, die auf uns einhagelten. Bones wirbelte herum, um Tyler abzuschirmen, während ich mich schützend über den Hund warf. Ein jämmerliches Aufjaulen zeigte mir, dass mindestens eins der Geschosse Dexter getroffen hatte, bevor ich bei ihm war. Tylers Gurgeln ging in ein krampfhaftes Husten über.
»Junge, jetzt hast du einen richtig großen Fehler gemacht«, fauchte ich und schnappte mir ein Stück des demolierten Schreibtisches. Dann stand ich auf, aber so, dass ich den Hund weiter vor etwaigen Geschossen des Geistes schützen konnte. Der hatte sich inzwischen so weit materialisiert, dass ich ein zerfurchtes Gesicht umgeben von wirbelndem weißem Haar ausmachen konnte. Kramer war bei seinem Tod nicht mehr jung gewesen, doch sein Rücken unter der dunklen Tunika war nicht vom Alter gebeugt. Arrogant und breitschultrig stand er da, und in dem bohrenden Blick seiner grünen Augen lag nichts als Verachtung.
»Metze«, murmelte der Geist auf Deutsch, bevor seine Hand durch meine Kehle fuhr und zudrückte, als wollte er mich erwürgen. Ich spürte ein stärker als übliches Prickeln, aber ich zuckte nicht mit der Wimper. Wenn dieser Wichser dachte, er könnte mir mit so einem billigen Jahrmarktstrick Angst einjagen, würde er bei dem, was ich gleich aus dem Ärmel schütteln würde, mächtig Augen machen.
»Heinrich Kramer?«, fragte ich, nur um mich zu vergewissern. Wenn er es nicht war … auch egal, er würde seine Tat bereuen, aber ich wollte wenigstens wissen, wem ich gleich in den Arsch treten würde.
»Sprich mich mit Inquisitor an«, antwortete der Geist mit ausgeprägtem Akzent. Wenigstens sprach er Englisch; ich konnte kein Wort Deutsch.
Ich schenkte ihm ein fieses Lächeln. »Weißt du noch, die Hexerei, die du angeblich ausrotten wolltest, als du noch am Leben warst? Ich bin randvoll davon.«
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.
»Betörende Dunkelheit«
Jeaniene Frost
Vampire
350 Seiten
Ich-Perspektive, Vergangenheit
dramatisch
Cat
Vampirin
Bones
Meistervampir, Kopfgeldjäger
Madigan
bösartiger Geheimagent
Ein Gespenst zu ignorieren ist viel schwieriger, als man gemeinhin denkt.
Bones, der alles für Cat tut.
Wie es die Autorin schafft, im letzten Augenblick doch noch das Allerschlimmste abzuwenden, so dass die Reihe mit einem Happy End ausklingt.
Ich habe mit Cat geschluchzt und geweint.
mitreißend geschrieben
Als Madigan Cats Freunde für tot erklärt, weiß sie, dass sie losgehen muss, um sie zu retten. Dabei kommt sie dem Geheimnis Madigans auf die Spur und plötzlich muss sie selbst um ihr Leben bangen und der Krieg zwischen Vampiren und Guhlen scheint unabwendbar.
»Wir haben nicht gesagt, dass du ihn foltern sollst!«, rief ich, als mein Onkel erneut aufschrie und Gewissensbisse mich überkamen.
»Ich habe euch versprochen, dass dieser Geist eure Fragen beantworten wird, und ich halte stets mein Wort. Je länger du wartest, deine Fragen zu stellen, Gevatterin, desto länger leidet dein Onkel.«
Weitere Argumente waren zwecklos. Jetzt konnte nur noch Don der Sache ein Ende setzen. Ich trat an ihn heran und sah ihn flehend an.
»Sag uns, was du über Madigan weißt. Bitte.«
Sein Körper krümmte sich und bebte, während die Gestalten ihm unbarmherzig weiter zusetzten. Bones wandte den Blick ab, die Lippen fest zusammengepresst. Er wusste nur zu gut, was mein Onkel jetzt durchmachte.
»Wie konntest du mir das antun, Cat?«
Der gequälte Vorwurf zerriss mir das Herz. Hätte ich gesagt ›Das war nicht meine Absicht!‹, hätte es schal geklungen. Andererseits hatte Don zugegeben, dass er gewillt war, Tate und die anderen dem sicheren Tod zu überlassen, obwohl ich nicht gewollt hatte, dass er so leiden musste. Hätte er uns nur die Wahrheit gesagt, wäre ihm das alles erspart geblieben.
»Tut nichts zur Sache«, zwang ich mich zu sagen. »Beantworte die Frage, oder die Restwesen reißen dich in Stücke, bis nur noch Ektoplasma von dir übrig ist.«
Das war eine Lüge. Was bereits tot war, konnte man nicht töten, wie ich so oft bedauert hatte, als ich hinter Kramer hergewesen war, aber Don wusste das nicht.
»Dann sterbe ich eben«, krächzte er mit aufgrund der Schmerzen abgehackten Worten. »Besser … so.«
Selbst jetzt wollte er sein Geheimnis nicht preisgeben? Frustriert biss ich mir in die Unterlippe, damit ich ihn nicht anbrüllte. Ich hatte nicht gespürt, wie meine Fänge hervorgekommen waren, aber ich schmeckte Blut, also waren sie da.
»Sei kein Narr«, mischte Bones sich in strengem Tonfall ein. »Restwesen nähren sich von Schmerz, mit deinem Leid wird also auch ihre Kraft stärker, dir Qualen zuzufügen.«
»Neeeein.«
Mein Onkel heulte das Wort so verzweifelt, dass ich die Beherrschung verlor. Ich ertrug es nicht, ihn so zu sehen, und der Sache ein Ende setzen konnte ich auch nicht, wie Maries versteinerte Miene mir in Erinnerung rief.
»Sag mir, was zum Teufel Madigan getan hat, Don! Sofort!«
»Genexperimente!«
Mir klappte der Kiefer runter. Don auch, bevor ein weiterer Schrei seinen Mund zu einer gequälten Grimasse verzerrte. Neben dem Schmerz huschte auch noch eine andere Emotion über seine Züge. Überraschung, als könnte er selbst nicht fassen, dass er mir gerade die Wahrheit gesagt hatte.
»Genexperimente mit wem oder was? Menschen?«, wollte Bones wissen.
Ein Stöhnen gefolgt von einer Schimpftirade war alles, was er zur Antwort bekam. Wieder merkte ich, dass ich mir vor Frust in die Lippe biss. Dons verdammte Sturheit.
»Antworte ihm«, fuhr ich ihn an.
»Nicht nur mit Menschen«, platzte Don heraus und machte dann abermals ein verdutztes Gesicht. Marie begann, in sich hineinzulachen. »Ah, ich verstehe.«
Ich verstand nichts. Ich hatte Geistern nur meinen Willen aufzwingen können, als Maries Grabesmacht noch durch meine Venen geflossen war, aber die war mir längst ausgegangen.
»Dürfen wir auch mitlachen?«, fragte ich säuerlich.
Ihr Blick wirkte gleichermaßen ungeduldig wie amüsiert. »Warum haben so viele meiner Art dich gefürchtet, naiv wie du bist?«
Bevor ich ihr eine Antwort entgegenschnauzen konnte, fuhr sie fort. »Er ist gestorben, als meine Kräfte noch in dir waren, nicht wahr? Und du hast geweint, als seine Seele seinen Körper verlassen hat?«
Ihr Ist-das-nicht-offensichtlich?-Tonfall gefiel mir nicht. »Weint nicht jeder, wenn ein geliebter Mensch stirbt?«
»Mambos nicht«, sagte sie, das Wort gebrauchend, mit dem sie mich bezeichnet hatte, als ihr klar geworden war, dass ich die Fähigkeiten anderer übernahm, wenn ich untotes Blut trank. »Nur wenn sie wollen, dass der Betreffende bleibt.«
»Aber er ist nicht geblieben«, sagte ich mit vor Wut und Schmerz scharfer Stimme. »Er ist gestorben.«
»Und doch ist er hier«, antwortete Marie mit einem Fingerschnippen in Richtung Don. »Als Geist. Oder besser gesagt, dein Geist.«
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
Verpasse keine neue Rezension, melde dich hier zum Newsletter “Götterfunkeln” an.