Als ich das Zimmer verlasse, steht Dusan bereits im Flur. Ich runzle die Stirn. Wie hat er in so kurzer Zeit all sein Zeug zusammengeräumt? Der Mann besitzt viel mehr Kleidung als ich und eine Menge Malutensilien, davon zeugen seine beiden prall gefüllten Taschen. Trotzdem könnte man meinen, er würde seit Stunden auf mich warten.
»Du bist eindeutig zu gut gelaunt«, stelle ich fest.
Nicht einmal eine Misere wie diese kann ihm sein sonniges Gemüt verhageln und dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Jeder braucht einen Dusan in seinem Leben.
»Schlechte Laune bringt niemanden weiter. Du hast zwar nicht die Wahl, ob du gehst, aber du hast die Wahl, auf welche Weise du das tust.«
»Wenn du noch mehr von diesen Weisheiten zum Besten gibst, muss ich anfangen dich dafür zu bezahlen.«
Sein ansteckendes Lachen hallt durch den Flur. Wir verlassen die Herberge, Dusan beschwingt, ich mit gemischten Gefühlen. Im Grunde genommen hat er recht, mit schlechter Laune wird das hier nicht besser. Aber ich schaffe es nicht, so zu tun, als wäre das, wovor ich mich seit Jahren gefürchtet habe, eine nette Herausforderung, an der ich wachse.