»Wolf Diaries 1 – gezähmt«
G. A. Aiken
Gestaltwandler
284 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
wölfisch ungehobelt
Sarah
eine junge Frau mit schmerzenden Narben
Zach
ein Gestaltwandler
»Er steht auf der Liste.«
Zach, weil er sich gar keine Mühe gibt, nett zu sein.
Sarah, weil sie noch kämpft, obwohl sie längst am Boden liegt.
Sarahs Instinkte, die ihr den Weg weisen und dass sie klug genug ist, um auf sie zu hören.
Angenehm zu lesen, erotisch angehaucht, mit vielen Schimpfwörtern und grobem Umgangston.
… greift Sarah zum Alkohol. Von Narben entstellt und humpelnd ist es mit Männern, die ihr hinterherpfeifen, nicht weit her. Zum Glück hat sie zwei Freundinnen, die dafür sorgen, dass ihr Leben trotzdem nicht langweilig ist. Miki mischt die Menge mit ihren spitzen Bemerkungen auf und Angelina mit ihren Wahnsinnsbeinen, die jeden Mann zum Sabbern bringen. Die drei stehen füreinander ein. Das ist auch gut so, denn im betrunkenen Zustand ist Sarah nicht mehr ganz zurechnungsfähig. Sie wirft sich einem Fremden an den Hals und will ihn auf der Stelle vernaschen.
Er scheint auch nicht abgeneigt zu sein. Aber er ist nicht, was er zu sein vorgibt und er öffnet Sarah die Augen für die gefährliche Welt, in der sie schon die ganze Zeit lebt und von der sie dennoch keine Ahnung hatte.
Jetzt lächelte sie ihn an und sagte: »Du bist auch hübsch.« Wow, sie war wirklich sehr betrunken. Plötzlich zu Kräften gekommen, knallte sie Zach an die gegenüberliegende Wand. »So einen Hübschen wie dich habe ich noch nie gesehen.«
Zach war in seinem Leben schon einiges genannt worden, aber »hübsch« war nicht dabei gewesen. Gleichzeitig knurrend und lächelnd – äh, nein –, anzüglich grinsend, lehnte sie sich an ihn; ihre Brüste drückten durch das T-Shirt gegen seine Brust und erschreckten ihn mit der Hitze ihres Körpers.
Schmunzeln über die verrückten Freundinnen, Freude an der Welt der Gestaltwandler und ihre Verbundenheit zu erleben, aus der heraus sie Sarah beschützen, obwohl sie nicht zu ihrer Meute gehört.
Freude, Sarah dabei zu beobachten, wie sie in eine fremde Welt hineinwächst.
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»Wolf Diaries 2 – besiegt«
G. A. Aiken
Gestaltwandler
320 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
erotisch angehaucht
Miki
die superschlaue Freundin von Sarah aus dem ersten Band
Connal
ein riesenhafter Gestaltwandler
Miki riss die Augen auf und merkte, dass sie die Hand schon um die Flinte gelegt hatte, die an ihrem Nachttisch lehnte.
Conall, weil er von Anfang an von Miki angetan war und trotz erbittertem Widerstand ihrerseits immer weiter um sie kämpft.
Mikis Fähigkeiten, die sie für das FBI Interessant machen.
Angenehm zu lesen
Ein wenig Schadenfreude, weil weder Miki noch Conall der körperlichen Anziehung widerstehen können, die der jeweils andere auf sie ausübt.
Was machst du, wenn dir dein Verstand sagt, dass du die Finger besser von diesem gutaussehenden Gestaltwandler lässt, dein Körper aber auf jede Berührung von ihm reagiert? Genau, du hältst Abstand. Dumm nur, wenn deine Freunde intervenieren und dafür sorgen, dass du deiner letzten Versuchung nicht aus dem Weg gehen kannst.
Wird Kratzbürste Miki in dem »Wikinger« Conall ihren Meister finden?
Ihr Duft zog ihn an, als zöge man ihn an einer Leine, er trottete zu ihr hinüber, so nahe, dass seine Nase nur Zentimeter von ihrem Nacken entfernt war.
Wie der Blitz drehte sie den Oberkörper, ein massives Jagdmesser in der Hand. Da verwandelte er sich und blockte ihren Arm mit seinem ab. Glück gehabt. Sie hätte ihm mit dem Ding die Kehle von Ohr zu Ohr aufschlitzen können.
Als sie ihn erkannte, weiteten sich ihre Augen. Dann schaute sie an ihm herab, und ihre Augen wurden noch größer. »Warum müsst ihr eigentlich immer nackt herumrennen?«
Er liebte es, wie verärgert sie klang. »Das ist ein Gestaltwandler-Ding.«
»Faszinierend. Aber wenn du nicht sofort was anziehst, muss ich anfangen, nach allem zu hacken, was vorsteht.« Und er wusste, dass sie Ernst machen würde.
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»Wolf Diaries 3 -erlegen«
G. A. Aiken
Gestaltwandler
368 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
humorvoll, katzenmäßig verspielt
Angie
die eiskalte Freundin von Sarah aus dem ersten Band
Nik
ein sibirischer Tiger
»Ich verstehe jetzt, warum sie auf der Liste stehen.«
Nik, in seiner Kombination aus gefährlich und verspielt
Nik und seine Familie, der liebevoll grobe Umgang miteinander.
Angenehm zu lesen
Ich will auch einen Tiger haben! 🙂
Das muss Angie sehr schnell lernen, als sie von Tigern entführt wird und in dem prachtvollen Haus von Nikolai Vorislav wieder zu sich kommt. Der will sie eigentlich so schnell wie möglich wieder loskriegen, aber die Wolfsmeute ist beschäftigt, Miki zu beschützen und kann sie nicht abholen. Also vergnügt sich Angie derweil mit den Tigern und findet immer mehr Gefallen an ihnen. Ich meine, wer kann einer dreihundert Kilogramm schweren Raubkatze schon widerstehen?
Sie entriss ihm ihre Arme. Sie hasste es, berührt zu werden. Schon immer. Und seine Berührung fand sie besonders unerfreulich. Seine Stimme dagegen, mit ihrem verflixten Südstaatenakzent, ließ ihren Puls durch den ganzen Körper rasen wie ein außer Kontrolle geratenes Buschfeuer. »Mir geht’s gut. Und nenn mich nicht Süße!« Sie ging bis zur Mitte des Schlafzimmers. »Und jetzt, Landei?«
Er zuckte die Achseln, ein irritierendes Lächeln spielte um seine Lippen. Dann ging er zum Nachttisch, nahm ein schnurloses Telefon und warf es ihr zu. Sie fing es mit einer Hand, aber sie wusste nicht, was er von ihr erwartete. Wollte er, dass sie jemanden anrief, damit er eine Lösegeldforderung stellen konnte? Oder sollte sie es ihm einfach in seinen knackigen Hintern schieben? Eher Letzteres, bevor sie Sara dazu brachte, diesem Bastard auch nur einen verdammten Cent für ihre Freiheit zu zahlen.
»Was zum Geier soll ich damit anfangen?«
»Tja, Süße, das nennt man Telefon. Es gibt diese unglaubliche neue Erfindung …«
»Ich weiß, was das ist, du …« Sie knirschte mit den Zähnen und schluckte ihre Beschimpfung hinunter. Hätte sie ihre Raserei mit voller Wucht losgelassen, hätte sie hier gestanden und ihn die nächsten zweiundsiebzig Minuten verflucht.
Sie versetzte dem Telefon einen Schlag.
»Ich werde keine Lösegeldforderung überbringen!«
»Lösegeld.« Er lachte. »Wer würde schon Lösegeld für dich zahlen?«
»Du schleimiger kleiner …!«
»Ich gebe dir das Telefon, damit du deine Freunde anrufen und ihnen sagen kannst, dass sie deinen knochigen Hintern hier abholen sollen. Heute noch.« Auf ihr verwirrtes Stirnrunzeln hin fügte er hinzu: »Glaub mir. Ich habe dich nicht gekidnappt. Das waren meine idiotischen Brüder. Dachten, sie täten damit etwas Gutes. Ich persönlich hätte dich dort gelassen. Sollen sich die Hunde doch um dich kümmern.«
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»Dragonkiss«
G. A. Aiken
Drachen
432 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
humorvoll, erotisch, faszinierend
Annwyl
die Blutrünstige
Fergus
der Zerstörer
Rhiannon
die Drachenprinzessin
Bercelac
der Große
Er hörte die Kampfgeräusche schon eine ganze Weile.
Bercelac, der schon immer wusste, was er wollte und daran glaubte, es auch zu bekommen.
Wie Liebe und Leidenschaft den Hochmut der Drachen brechen und sie in mitfühlende Wesen verwandeln.
Gekonnt! Vor allen Dingen die Sex-Szenen sind gut geschrieben und kommen völlig ohne abgedroschene Floskeln aus.
Eigentlich kümmern ihn die Kämpfe der Menschen nicht, aber dass sie direkt vor seiner Höhle lärmen, stört ihn. Missmutig schaut er nach und begegnet Annwyl, der Blutrünstigen. Obwohl bereits schwer verletzt, kämpft sie mit letzter Kraft und beeindruckt ihn damit. Das war wohl der Grund, wieso er sie gesund pflegte. Doch sie raubt ihm seine geliebte Drachenruhe und bald raubt sie ihm noch mehr.
»… Die Furcht vor Drachen betrifft Junge und Alte. Die Sterbenden und die Starken. Du hättest um dein Leben rennen müssen oder auf die Knie fallen und um Gnade flehen.«
»Ich falle für keinen Mann auf die Knie«, blaffte sie ohne nachzudenken.
Er brach in Lachen aus. Ein tiefer, angenehmer Laut. Wie seine Stimme, wenn er sprach. Ein Jammer, dass sie einem Monster gehörte.
Schmunzeln an vielen Stellen und ein dauerhaftes Lächeln, wenn sich die Liebenden mal wieder ein Wortgefecht liefern.
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»Dragondream«
G. A. Aiken
Drachen
452 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
erotisch, humorvoll
Talaith
die Nolwenn-Hexe
Briec
der arrogante Drache
»Komm mit!«, befahl er.
Talaith mit ihrem trockenen Humor.
Éibhear, der kindlich unschuldige, verträumte blauhaarige Drache.
»… Die Furcht vor Drachen betrifft Junge und Alte. Die Sterbenden und die Starken. Du hättest um dein Leben rennen müssen oder auf die Knie fallen und um Gnade flehen.«
»Ich falle für keinen Mann auf die Knie«, blaffte sie ohne nachzudenken.
Er brach in Lachen aus. Ein tiefer, angenehmer Laut. Wie seine Stimme, wenn er sprach. Ein Jammer, dass sie einem Monster gehörte.
Der trockene Humor von Talaith mit dem sie ihr freudloses Dasein erträgt und ihre ausweglose Situation kommentiert. Die Verknüpfung der einzelnen Ereignisse, die im Nachhinein die Geschichte erst möglich machen.
gut lektoriertes Buch
Nolwenn-Hexen finden kein Glück in ihrem Leben, damit müssen sie sich abfinden. Wen wundert es da, dass sich Talaith schließlich mit einem Strick um den Hals wiederfindet, der Scheiterhaufen brennt schon und ihr eigener Ehemann beginnt den Sprechchor, der den Steinhagel einläuten soll. Aber dann scheint es, als solle sie doch die Mahlzeit eines Drachen werden. Dagegen hat sie entschieden etwas.
Zu oft hatten er und Gwenvael denjenigen Schmerzen zufügen müssen, die Éibhears Gutmütigkeit ausnutzen wollten. Oder ihn verhöhnten, weil er so freundlich war. Aber Talaith ließ ihn so nett sein, wie er wollte und machte sich weder lustig, noch versuchte sie, ihn auszunutzen.
Jetzt war die Frage, wie er Talaith dazu bringen konnte, sich mit ihm genauso wohlzufühlen, aber ohne diese mütterlichen Gefühle.
An einigen Stellen musste ich lachen und konnte mich kaum mehr einkriegen. Der trockene Humor, der in dieser Geschichte immer wieder durchblitzt, ist wirklich ergötzlich.
Im Allgemeinen liebe ich die phantasievollen Sexszenen dieser Autorin, in diesem Buch waren es mir aber fast zu viele.
Bei den vielen kurzen Szenen im Schlussteil verlor ich etwas den roten Faden.
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»Dragontouch«
G. A. Aiken
Drachen
512 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
amüsant
Gwenvael
der Schöne Drache
Dagmar
die Bestie, eine intelligente junge Frau aus edlem Haus
Es war nicht das erste Mal, dass er um sein Leben rannte.
Gwenvael, der ein so charmanter Schwätzer ist und seinen Scharfsinn und seine Feinfühligkeit hinter provozierenden Worten verbirgt.
Dagmar, die aufgrund ihrer Konstitution eigentlich unterlegen sein müsste, ihren Kopf aber immer wieder mit Schlauheit und Witz aus der Schlinge ziehen kann.
Die Dialoge und wie Dagmar den schönen Drachen immer wieder auflaufen lässt.
Sehr angenehm zu lesen. Trotz der dritten Person ist man als Leser ganz nahe am Geschehen dran.
Dagmar trägt ihren Spitznamen »Bestie« mit Fassung. Dabei ist sie im Gegensatz zu ihren Brüdern kein mordender muskelbesetzter Fleischkloß, sondern nur eine gnadenlose Taktikerin, deren spitze Zunge den Gegnern genau dann den Todesstoß versetzt, wenn sie am wenigsten damit rechnen. Das muss Gvenveal der golden Drache auch bald an eigenem Leib spüren, als er in die Nordlande geschickt wird, um ein Bündnis auszuhandeln.
Es war nicht das erste Mal, dass er um sein Leben rannte. Und es würde höchstwahrscheinlich auch nicht das letzte Mal sein. In den vergangenen Jahrzehnten war er allerdings meistens vor wütenden Vätern geflohen, die ihn an Orten vorgefunden hatten, wo er ihrer Meinung nach nicht hätte sein sollen.
Doch heute rannte Gwenvael vor seiner eigenen Verwandtschaft davon. Nicht, dass das in irgendeiner Form neu gewesen wäre, aber es war schon eine Weile her, seitdem das zum letzten Mal hatte sein müssen.
Es stimmte schon, dass er den Mund hätte halten sollen. Dabei war es eine durchaus legitime Frage gewesen. Wie immer hatte seine Sippe aber alles unverhältnismäßig aufgebauscht und ließ ihre deplatzierte Wut jetzt an ihm aus.
Warum gaben sie nicht einfach zu, dass sie neidisch waren? Denn er war Gwenvael der Schöne. Drittgeborener Sohn und viertgeborener Nachkomme der Drachenkönigin, ehemaliger Hauptmann der Streitkräfte der Drachenkönigin im Norden und meistgeliebtes männliches Wesen im gesamten Gebiet der Dunklen Ebenen: Gwenvael war prachtvoll, großmütig und liebevoll.
Und seine Sippe hasste ihn dafür.
Schmunzeln, Lachen und einfach Freude über die verrückte Drachen-Königsfamilie, deren Mitglieder jeder auf seine Weise so liebenswert ist.
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»Dragonfire«
G. A. Aiken
Drachen
400 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
voll falschem Schein, der durchschaut werden muss
Keita
die Drachenprinzessin, von der alle Männer träumen
Ragnar
der Listige, Drachenprinz aus den Nordlanden
Sollte er tot sein?
Keita in ihrer absoluten Loyalität.
Ragnar, in seiner bedachten, zielstrebigen Art.
Die Szene mit den Kylwic-Hexen, sowie das Wiedersehen mit all den bereits bekannten Figuren.
Mitleid mit Keita und Kopfschütteln über Eibhaer.
In diesem Buch wechseln die Perspektiven ziemlich oft, da mehrere Handlungsstränge erzählt werden.
Ragnar ist alles andere als begeistert, dass er den jüngsten Spross der Drachenkönigsfamilie beim Rückweg in seine Heimat begleiten soll. Und als er unterwegs auch noch die Schwester des Prinzen, die verwöhnte Drachenprinzessin Keita aufgabelt, tut er sich mehr als leid. Bis ihm aufgeht, dass er sich von Keita hat täuschen lassen.
Hinter seinen Männern ging Baron Bampour in den hintersten Winkel des Kerkers. Seine Männer hatten ein paar Fuß vor der Zelle dieser Schlampe angehalten und rührten sich nicht.
Voller Vorfreude drängte er sich ungeduldig an ihnen vorbei. Die kleine Hure hatte ihnen den Rücken zugewandt, und er rief aus: »Nun, Mylady …«
Erschrocken, mit weit aufgerissenen Augen, wirbelte sie herum, immer noch kauend, während ihr ein langer Schwanz aus dem Mund hing.
Baron Bampour und seine Männer schauten auf die Stelle, wo normalerweise der bösartige Straßenköter saß, den sie hielten, um diesen Abschaum im Zaum zu halten. Seine Kette war noch da, das letzte Kettenglied war aufgebogen. Gleichzeitig blickten Bampour und seine Männer die Frau an. Immer noch kauend, hob sie einen Finger und bedeutete ihnen zu warten. Seine Männer machten einen Schritt rückwärts, aber Bampour sah sich die Zelle an. Ein zerrissenes Lederhalsband lag vor ihren zierlichen nackten Füßen. Und die Mörder, Vergewaltiger und Diebe, die die Zelle mit ihr teilten, waren in eine Ecke zurückgewichen. Mit großen Augen, allesamt vor Angst zitternd, drängten sie sich aneinander – einer von ihnen versuchte sogar, sich mit den bloßen Händen einen Weg durch die Zellenwand zu graben.
Bampour sah sie wieder an. Sie sog den Schwanz in den Mund wie eine nasse Nudel und schluckte. »Lass mich erklären …«, begann sie.
Bampour schüttelte den Kopf. »Zurück!«, befahl er seinen Männern.
»Warte! Ich habe deinen Vater nicht umgebracht! Ich war das nicht!«
»Zurück!«, befahl er wieder.
»Und niemand wollte mir etwas zu essen geben. Und der Hund … wie viele Jahre hätte er überhaupt noch zu leben gehabt? Ich bin mir sicher« – sie hüstelte – »das ist ein Missverständnis, das wir« – noch ein Hüsteln – »ganz einfach aufklären können. Wenn du mich nur erklären lässt …«
Sie hörte auf zu reden, presste die Hand auf den Magen, hustete … hustete wieder, dann würgte sie.
Ein ziemlich großer Schädel − perfekt sauber, als wäre er in Säure gewaschen worden, mit langen geschlossenen Reißzähnen und einem langen Kiefer und einer Nase, die die Schnauze erahnen ließen, an deren Spitze vorher eine feuchte Nase gewesen war − flog aus dem Mund der Frau, landete auf dem Boden und hüpfte mehrmals auf, bevor er vor der verschlossenen Zellentür liegen blieb.
Die darauf folgende Stille schmerzte fast körperlich, und Bampour sah, wie kleine weiße Zähne sanft an einer prallen Unterlippe nagten, bevor die Frau schließlich sagte: »Das kann ich auch erklären …«
Bampour gab ihr keine Chance dazu. Er schrie. Götter im Himmel, er kreischte wie eine Frau und rannte davon. Er rannte, und seine Männer direkt neben ihm, während der kriminelle Abschaum, der zurückbleiben musste, um Gnade schrie und bettelte, aus der Zelle gelassen zu werden.
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»Dragonsin«
G. A. Aiken
Drachen
442 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
Herausforderungen, die niemand bezwingen kann
Vigholf
Drachenprinz aus dem Norden
Rhona
Drachin aus dem Cadwaladr-Clan
Sie sah, wie sie sich zwischen den Bäumen bewegten.
Vigholf in seiner Unbeholfenheit, die er durch pure Entschlusskraft wieder wettmacht.
Rhona, die so klaglos tut, was getan werden muss und in ihrer Nüchternheit so viel Liebe gibt.
Die Szene in der die magisch begabte Tochter von Briec ihm die machtvolle Rune schickt. Rhian ist ein sehr faszinierender Charakter.
Faszinierend gut geschrieben. Man ist einfach völlig im Geschehen gefangen.
Vigholf, der Blitzdrache aus den Nordlanden hat von Anfang an ein Auge auf die Soldatin Rhona, die Furchtlose geworfen. Doch sie nennt ihn nur »die Pest« und versucht ihm aus dem Weg zu gehen. Mit Männern, die meinen, Frauen könnten nicht kämpfen und müssten beschützt werden, will sie nichts zu tun haben. Und schon gleich gar nicht, wenn er sie »Babysitterin« nennt, nur weil sie Mutterstelle an ihren Geschwistern vertreten musste und noch immer muss.
Ich dachte, Vigholf hat nie eine Chance, Rhona für sich zu gewinnen. Die Lage stellte sich für ihn auch mehr als schwierig heraus. Sicher ist Vigholf ein liebenswerter Drache, doch so gar nicht der Geschmack von seiner Angebeteten!
»Wir könnten es endlich hinter uns bringen.«
»Es gibt nichts, was wir hinter uns bringen müssten.«
»Wir wissen beide, dass du mich am Ende küssen wirst, Sergeantin. Ich bin schließlich unwiderstehlich.«
»Ich widerstehe dir schon seit fünf Jahren.«
»Weil du stur und unvernünftig bist. Ich dachte, das hätten wir schon geklärt.«
Die Drachin rollte sich auf den Rücken, damit sie ihm in die Augen sehen konnte, und warnte ihn: »Pass bloß auf, wo deine Hände sind, und lass deine Lippen und dein Ding …«
»Wann war denn die Rede von meinem Ding?«
»… weit weg von mir, oder ich benutze die Axt, die mir mein Vater gegeben hat, und hacke dir das eine oder andere ab.«
»Schon gut, schon gut. Kein Grund, meine wichtigsten Körperteile zu bedrohen.«
»Wir haben noch eine lange Reise vor uns. Ich glaube, wir sollten klare Grenzen zwischen uns ziehen.«
»In Ordnung. Grenzen. Eine lange Reise miteinander – allein.«
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»Dragonfever«
G. A. Aiken
Drachen
480 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
gefährlich
Eibhaer
der blaue Drache und jüngste Spross des Königshauses
Izzi
Tochter von Talaith und Briec
Der Befehl ihrer Königin war direkt und unmissverständlich gewesen: Verhindert, dass die Eislanddrachen sich neu formieren und die Nordlanddrachen an deren Küste angreifen.
Eibhaer, der endlich lernt, zu seinen »unangemessenen« Gefühlen zu stehen.
Die Szene, in der die beiden Protagonisten zum ersten Mal intim werden. Eine Entladung dessen, was sich über so viele Bände zuvor angebahnt hat. Dazu die Schlussszene, in der Eibhaer Izzi angreift und glaubt, auf Leben und Tod mit ihr kämpfen zu müssen, aber sie steckt ihr Schwert einfach nur weg.
Nach dem ersten Kapitel hatte ich schon gedacht, dass Eibhaer all das verloren hätte, was ihn einst ausgemacht hat und war der Autorin schon böse, dass sie seinen Charakter verändert hat, aber dann stellte sich heraus, dass die ganze harte Zeit bei den Min-runach ihn nur außen hart gemacht hat, während er innerlich immer noch der liebenswerte Kerl geblieben ist, der er schon immer war.
In diesem Buch wechselt die Autorin die Perspektive manchmal schon nach ein paar Sätzen, ein Hin und Herspringen, das ich ziemlich anstrengend fand.
Zehn Jahre ist Eibhear nun schon bei den Mi-runach in den Eislanden, als er nach Hause geschickt wird, um einen Besuch bei seiner Familie abzustatten. Gemeinsam mit Izzi, die inzwischen Generalin mehrere Legionen geworden ist, zieht er in die Südlande, um einen gefährlichen Götterkult aufzuhalten. Wen wundert es, dass es zwischen den beiden immer noch knistert? Wird sich Eibhear seine Gefühle für Izzi jetzt endlich eingestehen? Und was, wenn es mittlerweile zu spät ist?
»Ich gehe nicht zurück nach Garbhán, Éibhear.«
»Nicht?«
»Wenn es wichtig wäre, hätte Annwyl Boten nach mir geschickt. Also werden meine Mutter und Rhi das selbst lösen müssen oder warten, bis ich hier fertig bin.«
»Bis du womit fertig bist?«
Izzy konzentrierte sich auf die Karte, die sie auf dem Tisch ausgebreitet hatte, und suchte nach Orten, wo sich der Feind womöglich versteckte. »Die Königin will, dass diese Region von Ogern gesäubert wird. Und das werde ich tun.«
»Also gut.«
Doch statt zu gehen, zog der große Mistkerl seinen Fellumhang aus und warf ihn über einen Stuhl. Dann begann er, die vielen Waffen abzunehmen, die er an seinen Körper geschnallt trug.
Fasziniert – Götter, zog er sich aus? Und würde es ihr etwas ausmachen? – ging Izzy um den Tisch herum und lehnte sich mit dem Hintern daran, die Arme vor der Brust verschränkt. Éibhear legte den Großteil seiner Waffen ab, bis er sich schließlich so weit befreit hatte, dass er sich auf ihr Bett fallen lassen und die Arme hinter dem Kopf verschränken konnte, die unglaublich langen Beine an den Knöcheln gekreuzt.
Als er die Augen schloss und ein erschöpftes Seufzen ausstieß, fragte sie ihn schließlich ausdruckslos: »Was zur Schlachtenscheiße tust du da?«
»Ich?«
»Ja. Du.«
»Ich bin ein Mì-runach. Ich ruhe nicht, bis ich meine Aufgabe erledigt habe.«
»Was bedeutet das genau?«
»Dass ich hier bei dir bleibe, bis du bereit bist zu gehen. An deiner Seite. An dir haftend, bis ich dich auf Garbhán abliefern kann.«
»An mir haftend?«
»Aye.«
»Wie ein Parasit?«
»Ich ziehe ›treuer Kamerad‹ vor. Aber keine Sorge.« Er lächelte zu ihr auf. »Du wirst dich an mich gewöhnen.«
Irgendwie bezweifelte Izzy das.
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