»Back & Beyond«
Clannon Miller
Liebe
370 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
ungeschminkt, natürlich und fröhlich
Doktor Anna Lennarts
Archäologin mit Schwerpunkt Mittelalter
»Das heißt also, es ist aus.«
Anna, die trotz ihrer schlechten Erfahrung an die Liebe glaubt und sich tapfer jeder neuen Herausforderung stellt.
Die sehr sympathischen Figuren, mit denen man einfach mitleiden und -hoffen muss.
Auch in diesem Buch glänzt Cannon Miller mit einer flüssigen Sprache und Situationskomik.
Mit ihrem Doktortitel in Archäologie, Schwerpunkt Mittelalter, gibt es nicht gerade übermäßig viele Stellen für Anna. In ihrem Frust bewirbt sie sich als Hausmädchen auf eine Farm in Australien und wird prompt genommen. Dumm nur, dass sie gelogen hat. Sie kann weder kochen noch mag sie Kinder übermäßig, sie wollte einfach nur weg. Doch nun ist sie da, mit Witz und einer tüchtigen Portion Fantasie löst sie das Problem, dass sie nicht kochen kann. Aber genügt das, um bleiben zu können?
„Die Bleiche und der Edle“, so hatte Paul einmal den Unterschied zwischen ihnen beschrieben. Sie war die Bleiche, die niemals ans Tageslicht kam, die in trockener Materie herumwühlte, die alte, längst ausgestorbene Sprachen fließend beherrschte und jede Tonscherbe beim Vornamen kannte. Und er war der Edle, der schon in Ägypten, auf Kreta und in der Türkei bei Ausgrabungen mitgeholfen hatte, der die Archäologie lebte wie ein Abenteuer. Er begriff nichts von den Zusammenhängen, aber er hatte in der sengenden Mittagssonne im Schatten der Cheopspyramide schon Tee getrunken, in der Ägäis nach Amphoren getaucht und wochenlang in einem romantischen Camp am Fuße des Ararat mit Kurden zusammengelebt.
Rührung, Mitleid aber auch herzhaftes Lachen
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»Earl of night«
Clannon Miller
Historisch
428 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
prickelnd vor unterdrückter Leidenschaft
John Sutton
der Earl von Dunlow
Madeleine Stewart
Tochter eines verarmten Landadels
Maddy trug die Hosen und die viel zu großen Stiefel ihres Bruders, als der Advokat von Sutton kam, um sie abzuholen.
Madeleine mit ihrer Lebensfreude, aber auch Sutton mit seinem versteckten Edelmut.
Die Szene, als der Earl glaubt, Madeleine aufklären zu müssen. Auch die Spielchen des Earl haben ihren Charme, der durch ihre Reaktion darauf nur noch verstärkt wird.
Angenehm zu lesen. Das wird nicht das letzte Buch dieser Autorin für mich sein 🙂
Madeleines Vater ist der Trunk- und Spielsucht erlegen und häuft immer mehr Schuldscheine auf sein Anwesen. Als es nichts mehr zu verspielen gibt, spielt er um die Hand seiner Tochter und verliert.
In einem letzten Versuch, die Ehre der Familie zu retten, ist Madeleine bereit die Spielschulden ihres Vaters auszulösen und den Earl zu heiraten, der sie samt ihrem Anwesen gewonnen hat, obwohl man sich über den Mann Schreckliches nachsagt. Er sei ein böser, übellauniger Geselle, der obendrein die Familie seines Bruders ausgelöscht habe, um selbst den Titel des Earls zu erringen.
Madeleine ist beunruhigt, doch unerschrocken genug, um selbst die Wahrheit herausfinden zu wollen.
„Soll ich mich etwa hier drin umziehen?“
„Und diese stinkenden Kleider und Schuhe werden umgehend aus der Kutsche entfernt.“
„Aber ich sitze hier im Licht und Ihr im Dunkeln“, maulte sie. „Wie kann ich sicher sein, dass Ihr wegseht, während ich mich ausziehe?“
„Ich werde nicht wegsehen. Im Gegenteil, ich beabsichtige, genau hinzusehen.“ Seine herrische Stimme schickte ihr ein ängstliches Kribbeln den Rücken hinunter.
„Aber das … das ist unschicklich. Ich habe mich noch nie vor einem Mann ausgezogen.“
„Das hoffe ich doch sehr, aber nun werdet Ihr damit anfangen.“
An einigen Stellen hat mich das Buch zum Lachen gebracht. Die Autorin versteht es einfach, Situationen zu kreieren, die zu komisch sind.
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»Lord of Secret Affairs«
Clannon Miller
Historisch
546 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
voller Spannung durch die gegensätzlichen Charaktere der beiden Protas.
LadyAmber Kipling
frisch verwitwet
Sir William Blackstone
Geheimagent der Königin
»Susette erwartet Sie im Salon Bleu, Sir«, sagte der Hausdiener zur Begrüßung und deutete auf eine Tür am anderen Ende der Empfangshalle.
Blackstone, dem das Schicksal so übel mitspielt.
Dazu Amber, die eine entzückende Mischung aus Unschuld, theoretischer Aufgeklärtheit, Unerschrockenheit und ständig plapperndem Mäulchen ist.
Die Szene mit der gefesselten Amber in Williams Büro. Ich hätte mich wegschmeißen können!
Mitleid mit William. Wie er fürchtete ich mich ständig, in welche neuen Schwierigkeiten Amber ihn hineinreiten würde. Besonders während des Besuchs bei der Königin schwante mir das Schlimmste. Äußerst amüsant fand ich, wie Amber den Geheimagenten mit ihrem Plappern in den Wahnsinn treibt.
So gut geschrieben, dass auch die unpersönliche Dritte Person-Perpektive nicht verhindern konnte, dass ich völlig in dem Buch gefangen war.
Bei der Vorarbeit zu dem Mord an Lord Kipling ist Geheimagent Blackstone entgangen, dass besagter Lord verheiratet war. Eine junge Frau, die der unangenehme Zeitgenosse vor allen geheim gehalten hatte und die den als Selbstmord getarnten Tod ihres Mannes sofort als Mord entlarvt. Also muss auch sie ausgeschaltet werden. Dummerweise ist sie nicht bereit, sich so einfach ins Jenseits schicken zu lassen.
„Gideon?“
„Ich habe Ihren Diener Gideon genannt. Er mag den Namen viel lieber als Ferret, nicht wahr, Gideon?“
Ferret nickte.
„Er heißt Ferret, nicht Gideon.“
„Gideon klingt schöner“, beharrte Lady Amber. „Und Gideon schummelt. Immer, wenn er denkt, ich schaue nicht hin, verstellt er die Figuren. Ihr Diener ist ein Gauner, Sir.“
Aus Ferrets Kehle rumpelte ein leises Lachen heraus und Williams Kiefer klappte vor Staunen herab bis auf den Krawattenknoten. Was war in seinem Haus geschehen, während er nicht einmal fünf Stunden weg gewesen war? Ferret hatte noch nie gelacht.
„Verdammt noch mal!“, brauste William auf und fuhr Ferret an. „Warum ist sie nicht in ihrem Zimmer eingesperrt?“
Ferrets Lachen erstarb. Er zuckte betreten die Schultern und zeigte auf Lady Amber, als wollte er sagen: „Das war ihre Schuld.“
„Das kann ich Ihnen genau erklären, Sir“, sagte die Lady. „Ich habe Gideon mein Ehrenwort gegeben, dass ich nicht fliehen werde, und ihm versprochen, dass ich einen Grießkuchen backe, wenn er mich aus diesem dunklen, stickigen Raum herauslässt.“
„Einen Kuchen?“, rief William und versuchte die Fassung zu wahren, aber seine Stimme bebte vor Ärger.
Hatte er Ferret nicht eine klare und einfache Anweisung erteilt? Er solle sie auf keinen Fall aus dem Zimmer herauslassen und nicht mit ihr reden. Letzteres hatte er zwar nicht wirklich ernst gemeint, schließlich konnte Ferret nicht sprechen, aber irgendwie musste diese verflixte Frau es geschafft haben, den Dummkopf mit ihrem unaufhörlichen Geplapper zu hypnotisieren. Was war an einem Kuchen denn so verlockend, dass der Mann dafür seine Befehle missachtete?
„Es ist ein Grießkuchen mit viel Butter, Sahne und Honig. Wollen Sie vielleicht mal kosten?“ Sie fasste mit ihren gefesselten Händen an ihre rechte Seite und nahm von dort einen Teller, der mit Kuchenschnitten beladen war. „Nehmen Sie ein Stück, Gideon und Hundi lieben den Kuchen, aber ich habe den beiden gesagt, sie sollen noch etwas für Sie übrig lassen.“
„Hundi?“ William verschluckte sich beinahe an seinem eigenen Speichel.
„Ihm gefällt der Name. Er wackelt mit dem Schwanz, wenn ich ihn so nenne. Nicht wahr, Hundi?“ Sie säuselte Grendel in süßlicher Stimme an, als würde sie mit einem Baby sprechen, und der knurrte zur Antwort und ließ seinen Schwanz allenfalls ein klein wenig zucken. „Sehen Sie? Er hat mit dem Schwanz gewedelt. Ihm gefällt der Name.“
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»Silberblut«
Clannon Miller
Götter
567 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
Du darfst nicht aufgeben!
Miri
Tochter der Memora (Bewahrerin des Wissens)
Sin Kisha
Anführer der Kriegsdämonen
Kyros
ein Elohim (Gott)
Das letzte Stück musste man an einer steilen Mauer fast zehn Ellen hoch hinaufklettern.
Miri, die sich nicht scheut, Verantwortung zu übernehmen und durchhält, auch wenn sie lieber weinend zusammenbrechen will.
Kyros, der zwar ein egomaner Stinkstiefel ist, aber dennoch ein gutes Herz hat.
Sin, dessen Sehnsucht nach Erlösung ihn so sympathisch macht.
Wie harmonisch es der Autorin gelingt, High-Tec-Elemente mit einer antiken Welt zu verbinden.
Ich konnte vor lauter Spannung nicht aufhören, zu lesen. Clannon Miller entwickelt hier eine komplexe Welt, die sich dem Leser erst nach und nach enthüllt. Dazu hat mir die »Schafs-Flucherei« immer wieder ein Schmunzeln entlockt.
mitreißend geschrieben
Miris Heimatstadt wird von Kriegsdämonen belagert, denn der erbarmungslose und unbesiegbare Dämon Sin Kishar will die Memora, Miris Mutter, in seine Gewalt bringen. Das darf auf keinen Fall passieren. Als die Stadt fällt, gelingt es Miri und ihrer Schwester Tokessa, die inzwischen das Memora-Erbe ihrer Mutter angetreten hat, zu fliehen. Doch Sin setzt ihnen hinterher.
Sie hörte sich selbst weinen und begriff nicht, was mit ihr los war. Sie verspürte keine Freude oder gar Erleichterung, sondern Schmerz. Sie hatte etwas vollbracht, was keinem Menschen bisher gelungen war: Sie hatte den Kishar getötet, und trotzdem tat es ihr leid. Es fühlte sich so an, als wäre auch ein Stück von ihr selbst in diesen Abgrund gestürzt. Irgendwo hinter ihr regte sich Tala und rief ihr etwas Hysterisches zu.
Sie hörte Tokessa ächzen und wusste, sie sollte sich eigentlich um die beiden kümmern und nachsehen, was die Schwarze Bestie ihnen angetan hatte. Aber sie konnte nicht. Sie konnte sich nicht von der Schlucht wegbewegen und ihren Blick nicht von der Dunkelheit abwenden, die dort unten, Hunderte von Ellen tiefer, den Boden des Abgrunds bildete.
»Gute Götter, was habe ich nur getan? Was habe ich nur getan?«, murmelte sie.
»Ach, verfickte Scheiße, jetzt jammerst du ja schon wieder herum«, sagte jemand, und wäre sie gerade nicht so erschüttert, hätte sie beim Klang seiner Stimme gelacht. Kyros, seines Zeichens Stinker und Nervensäge, war da. Sie wandte sich auf schlotternden Beinen langsam zu ihm herum, aber ihr Blick war von Tränen verschleiert und sie erkannte nur seine Statur, die vor ihr aufragte, und irgendwie schien er die Arme vor der Brust verschränkt zu haben.
»Wie schön, dass du auftauchst, nachdem ich das Monster besiegt habe«, antwortete sie, aber was eigentlich zynisch hätte klingen sollen, klang leider weinerlich. »Ich hätte deine Hilfe dringend gebrauchen können.«
»Wie kommst du auf die Idee, dass ich Lust habe, dir zu helfen? Seh ich aus wie dein Diener oder dein Freund?«
»Warum bist du dann hier?«, fuhr sie ihn mit einem unterdrückten Schluchzen an. Sie hatte wirklich nicht die Nerven, um sich ausgerechnet jetzt auch noch von ihm veralbern zu lassen. Anstatt ihr zu antworten, nahm er sie am Arm und zog sie zu sich her.
»Komm weg vom Abgrund, bevor du dem Idioten in einem dämlichen Anfall von Verzweiflung auch noch hinterherspringst. Ihr seid doch beide zu nichts zu gebrauchen.«
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»Kiss me Doc«
Clannon Miller
Liebe
607 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
erfrischend unkompliziert
James Maxwell
Professor für humanoide Robotik
Willow
irische Tänzerin mit Sprechblockade
Molly Walkers Tanzschule stand lichterloh in Flammen.
Willow, die so tapfer kämpft, obwohl es das Leben wirklich nicht gut mit ihr meint.
Die Charaktere! Die sind so einzigartig und unververwechselbar. Da ist z.B. die Sprache von Attila, der in gewisser Weise genauso “behindert” in seiner Ausdrucksweise ist wie Willow.
Oder Elmar, die KI in Maxwells Villa, die in ihrer emotionslosen WAhrhaftigkeit Maxwell seine Unzulänglichkeiten vorhält.
Besonders amüsant fand ich auch, wie Maxwell, der super schlaue Professor einknickt, sobald “biochemische Fortpflanzungsalgorithmen und Horme” sein Gehirn fluten. 🙂
Clannon Miller ist ein Geheimtipp! Ihr Schreibstil ist malerisch und glänzt durch eindrückliche mitreißende Dialoge.
Mit Menschen kann Professor Maxwell nicht viel anfangen, mit Frauen noch weniger, aber er lebt für die Vermarktung und Weiterentwicklung seiner Roboter, die in der Pflege von alten und kranken Menschen eingesetzt werden. Doch dann passiert ein schrecklicher Unfall und Maxwell versiert zum meistgehassten mann Irlands. Die Produktion seiner “Killerroboter” wird gestoppt, er steht vor dem Aus.
Sabotage, das steht außer Zweifel, doch die Polizei tappt im Dunkeln. Als ein junger Kerl versucht sein Handy zu steheln, will Maxwell mit Hilfe des Diebes die Hintermänner und Drahtzieher der Verschwörung aufdecken. Doch dann entpuppt sich der Dieb als Frau, die von einem Zuhälter bewusstlos geschlagen wurde. Sein Beschützerinstikt regt sich und bald noch einiges mehr.
Während Willow quer über den Grand Canal Square rannte und in die Pearse Street abbog, gönnte sie sich zehn Sekunden der philosophischen Selbstkritik und fragte sich, wie sie innerhab von vier Tagen so tief hatte sinken können. Ihr Weg von der stillen und ehrbaren Tänzerin und Schneiderin von Tanzkostümen zur gejagten Kleinkriminellen war verdammt kurz gewesen. Jetzt konnte sie nur noch die Beine in die Hand nehmen und rennen, was das zeug hielt, denn sie wollte auf keinen Fall auch noch den Umweg über eine Gefängniszelle machen.
Rührung, Mitleid, Bewunderung für die Protagonisten und Begeisterung beim Lesen. Die Protas sind so lebensecht, tiefsinnig gezeichnet und gut durchdacht!
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»Harvestine«
Clannon Miller
Liebe
451 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
stellenweise rührend
Leon
der adlige Sohn
Max
sein Zwillingsbruder
Emma
das Unterschichtsmädchen
Emma hatte eine Schwäche für Namen.
Emma in ihrer unrettbar romantischen Weltanschauung.
Leon, der verzweifelt versucht, das Richtige zu tun und dabei alles falsch macht.
Wie Emma mit ihrer Fantasie und Lebensfreude allen in ihrer Umgebung gut tut. Dazu ihre Tapferkeit, sie ist ein äußerst liebenswürdiger Charakter.
Diesmal hatte ich etwas Schwierigkeiten, in das Buch hineinzukommen. Zu Beginn klang alles wie eine Erzählung, ich konnte nicht wirklich mit den Figuren mitfühlen, ich hörte nur etwas von ihnen. Knapp vor der Hälfte änderte sich das und nun war ich ganz in der Welt von Emma gefangen und fühlte mich den einzelnen Figuren nahe.
Emma lebt in schwierigen Familienverhältnissen. Dennoch schreibt sie Kapitel um Kapitel ihres Drachenromans und der Held ihrer Geschichte ist der Sohn des Barons, bei dem ihre Mutter arbeitet. Leon ist zwar nicht das, was man schön nennt – ein auseinandergegangener Computernerd – aber sie verliebt sich trotzdem heftig in ihn. Doch Leon geht fort, meldet sich nur gelegentlich und lebt seinen Computertraum. Als er zurückkommt, scheitert ihr Glück auf dramatische Weise.
Leon war alles andere als ein majestätischer Löwe. Er war eher ein Bär. Er war groß, beinahe einen Kopf größer als sein jüngerer Zwilling, und schwabbelig und blond und sah aus wie ein übergewichtiger Wikinger kurz vor dem Winterschlaf.
Mitleid mit Emma und die bange Hoffnung, dass sie doch bitte an ihrem schweren Schicksal nicht zerbrechen solle. Am liebsten hätte ich ihr zugerufen: »Halte an deinem Traum fest, liebe Emma, er ist zu schön, um ihn aufzugeben, gewiss wird er noch Wirklichkeit.«
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»Der Schatz von Akkad«
Clannon Miller
Love & Crime
378 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
spannend, mit einer Prise Humor
Troja Steine
Ex-Bundeswehr-Soldatin und neugebackene Privatdetektivin
Titus Conti
verwitweter Troubleshooter
Maxim
Leibwächter
Andreij Sorokin
kunstliebender Milliadär
Mittwoch ist ein guter Tag, um ein neues Leben anzufangen.
Maxim in seiner Brummigkeit und seinem Mut, zu seinen Gefühlen zu stehen
Die Charakter, die in der Geschichte auftreten, das Setting, die Wendungen und Trojas Merksätze für Detektive! Ich könnte mich wegschmeißen.
gekonnt, wie stets
In ihrer einzigartigen Mischung aus Optimismus und dem Mut der Verzweiflung überredet Troja den reichen Witwer Conti, sie als Mitbewohnerin zu wählen und baut sich ihr Geschäft als Privatdetektivin auf. Jetzt fehlen ihr nur noch die Kunden und die sind äußerst schwer zu rekrutieren. Zum Glück hilft ihr Conti und so kommt sie mit dem kunstliebenden Millionär Andrej Sorokin in Kontakt. Und mit dessen Leibwächter, für den sie bald mehr Gefühle hegt, als sie sich eingestehen will.
Die Wahrheit hingegen konnte anstrengend sein und wehtun. Sie konnte Freundschaften oder Beziehungen, ja, sogar Leben zerstören oder Herzen brechen.
Manchmal konnte die Wahrheit allerdings auch sehr geil sein.
Eine prachtvolle Erektion war zum Beispiel so eine Art Wahrheit. Sie war das ehrliche Kompliment eines Mannes. Ob es beabsichtigt oder gar willkommen war, spielte dabei ebenso wenig eine Rolle wie bei vielen anderen Wahrheiten.
Verliebtheit und Schmunzeln
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»King of Kings«
Clannon Miller
Love & Crime
406 Seiten
Ich-Erzähler, Vergangenheit
spannend, mit einer Prise Humor
Troja Steiner
frischgebackene Geschäftspartnerin von Conti
Titus Conti
verwitweter Troubleshooter
Maxim
Boss der Unterwelt
Unsere neue Auftraggeberin war dumm wie Brot und ihr Verlobter ein Außerirdischer.
Maxim, der den Mut hat, sich verletzlich zu machen
Wie sich Troja durchbeißt und aus ihren Fehlern und Missgeschicken stets das Beste macht.
In Maxim hat Clannon Miller einen Protagonisten geschaffen, der einfach nur zum Verlieben ist.
Da muss man bei Clannon Miller nicht mehr fragen 🙂
Conti hat Troja mit in seine Trouble-Schooter-Agentur aufgenommen und sie kümmern sich gemeinsam um ihren ersten Fall: einen Heiratsschwindler. Was sich zunächst als sehr einfachen Fall darstellt, wird bald ziemlich kompliziert, zumal die beiden gleichzeitig mit noch so manchen anderen Katastrophen fertig werden müssen, wozu draufgängerische kleine Mädchen, beratungswütige Schwiegermütter, ein ruheliebender Nachbar, ein adliger Großkotz, arabisches Klans und noch so einiges mehr gehört. Nicht zu vergessen, dass sich der Boss der Unterwelt in den Kopf gesetzt hat, Troja für sich zu gewinnen.
„Herr Conti ist ein bisschen merkwürdig, aber trotzdem lieb“, hatte ich zu ihr gesagt. „Er hat seine Frau und seine kleine Tochter verloren, und seither ist sein Herz gebrochen. Du musst also supernett zu ihm sein. Du darfst nicht nach seiner Frau und seiner Tochter fragen, denn das fühlt sich für ihn an, als würde man ihm ein Messer ins Herz stechen. Verstanden?“
„Ich hab mich auch mal gestochen, mit so einem Zahnstocherpikser. Das hat voll wehgetan.“
„Hast du verstanden, Toni? Kein Wort über Frau und Kind.“
„Jahaaaa!“
„Und du musst ihn immer mit Herr ansprechen und immer Bitte und Danke zu ihm sagen.“
„Aber bitte und danke ist doof. Das sagen nur Schwule.“
„Weißt du überhaupt, was Schwule sind?“ Gott, das Mädchen war noch nicht mal zehn.
„Das sind blöde Streber.“
„Wenn du Worte verwendest, die du nicht kennst, vergewissere dich vorher, was sie bedeuten, das kann sonst peinlich werden. Schwule sind Männer, die Männer lieben.“
„Ja, das weiß ich doch. Ich bin doch nicht blöhöd. Hatten wir schon in der Schule. Aber Schwule sind nicht schwul, nur Streber sind schwul, und Mia aus meiner Klasse ist schwul, und Frau Blickle, meine Klassenlehrerin, ist oberschwul, und die Frau vom …“
„Toni!“, hatte ich sie unterbrochen, denn ich entwickelte bereits eine große Sympathie für die gelegentlichen erzieherischen Ausraster meiner armen Schwester. „Du musst nett zu Herrn Conti sein und dich gut benehmen.“
„Mama sagt, dass der Kinderhasser in dich verliebt ist.“
„Da irrt sich deine Mama. Erstens ist er kein Kinderhasser, und zweitens ist er nicht verliebt. Er wird sich niemals wieder in jemanden verlieben, sein Herz ist gebrochen.“ Toni hatte plötzlich ein sehr ernstes Gesicht gemacht und stumm genickt, und tatsächlich, zu meiner größten Freude, hatte sie meine Worte beherzigt.
Bis gerade eben.
Ich hätte ihr auch das Springen von der Treppe verbieten müssen, und offenbar hätte ich ihr auch ausdrücklich verbieten sollen, sich Hundewelpen auf den Bauch zu binden, wenn sie olympische Sprungübungen veranstaltete.
Conti hatte gestern Abend nur einen Begrüßungssatz zu ihr gesagt, und dann war er in seinem Büro verschwunden und hatte die Tür von innen verriegelt. Nur zum Abendessen und zum Frühstück war er zum Vorschein gekommen, hatte aber kein Wort mit ihr gesprochen. Allerdings hatte er Antonia verstohlen beobachtet, immer wenn er dachte, ich würde es nicht bemerken.
„Antonia Steiner!“, rief er jetzt sehr streng. „Was um Himmels willen tust du da?“
Gute Frage.
Leider trommelte immer noch ein Verrückter gegen unsere Wohnungstür, also spähte ich durch den Türspion, während ich versuchte, nebenher so viel wie möglich von Contis Unterhaltung mit Toni mitzubekommen. Draußen stand ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte, attraktiv und schlank, Mitte vierzig, mit grau meliertem Haar und einem gepflegten Vollbart. Er war leger gekleidet in T-Shirt und Jeans und sah nicht aus wie einer von der Polizei oder vom Ahmadi-Clan. Wenn man seinen wütenden Gesichtsausdruck mal außer Acht ließ, wirkte er insgesamt eher ungefährlich.
„Wir spielen Abgrundspringen. Puma und ich, Herr Herr, bitte, danke“, antwortete Toni in ihrer typischen aufgeregten und schrillen Stimmlage.
„Was ist Abgrundspringen?“, wollte Conti wissen.
„Wir hauen vor den Komantschen ab und müssen über den Abgrund springen, sonst werden sie mich als Sklavin gefangen nehmen, und Puma werden sie killen und über dem Feuer am Spieß braten. Aber wenn wir über den Abgrund drüber sind, sind wir in Sicherheit.“
„Komantschen?“, fragte Conti.
„Ja, Herr Herr, Häuptling Gelber Bär ist uns voll auf den Fersen, bitte, danke.“
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»Das Bernsteinkomplott«
Clannon Miller
Love & Crime
351 Seiten
Ich-Erzähler, Vergangenheit
gefährlich, spannend
Troja Steiner
frischgebackene Geschäftspartnerin von Conti
Titus Conti
verwitweter Troubleshooter
El Cid
Boss der Unterwelt
Andreij Sorokin
kunstliebender Milliadär
Ich nahm immer zwei Stufen auf einmal, während ich mit der Pistole in der Hand die Treppe hinauflief.
Maxim in seiner aufrichtigen Schlitzohrigkeit, Alfas und Jazar mit ihrem absolut komischen Ghetto-Slang z.B.
»Schwester, du hast so Ehre! Ich küsse deine Seele, Habibi«, jubelte Alfas. »Die Hausaufgabe ist so brutal, Diggah, ich schwör, da wird mein Schwanz schlapp und mein Gehirn raucht wie durchgeschmorter Handyakku.«
Der Schluss. Einfach genial von der Autorin mit dem Schlusssatz noch mal so eben eine Fortsetzung in Aussicht zu stellen 🙂 Dazu schwärme ich für sämtliche mitspielende Personen. Sie sind so authentisch, liebevoll gezeichnet und jeder auf seine Art einzigartig!
Ich habe ja gezittert und gebibbert, dass Troja sich zu einer großen Dummheit hinreißen lässt, weil Jaro immer so fleißig dabei ist, ihre Gedanken zu vergiften. Und überhaupt musste man sich in diesem Band um ziemlich viele liebgewonnene Personen Sorgen machen. Genial auch, wie langsam Stück für Stück die Geschichte des Bernsteinzimmers aufgerollt wird.
Genial, wie immer. Clannon Miller besitzt meine Verehrung 🙂
Ein neuer Fall für Steiner & Conti mit absolut unsympathischen Auftraggebern hält Troja in Atem und bringt sie bald in Lebensgefahr. Dazu hat sie sich auf ein halbes Jahr Probebeziehung mit Maxim eingelassen, das aber recht abrupt beendet wird, als der Gangsterboss fliehen muss. Wenn ihr eigenes Liebesleben schon so kompliziert ist, dann soll doch wenigstens Conti glücklich werden. Leider ist es nicht so einfach, den prinzipientreuen Mann mit ihrer Schwester zu verkuppeln, obwohl die beiden durchaus Gefühle füreinander empfinden.
„Milaja!“ Der Kosename, der sonst so süß wie Honig von Maxims Lippen kam, klang dieses Mal mehr wie ein Knurren; gleichzeitig wanderte sein Weltuntergangsblick über mich, von oben bis unten. Oje. Jetzt würde er mir bestimmt auch noch eine Standpauke halten so wie Conti, nur eine, die lauter und wütender ausfiele. „Bist du verletzt?“
„Nein, gar nicht“, log ich. „Nur meine Hüfte tut ein bisschen weh.“
„Gottverdammt!“, fluchte er, dann preschte er auf mich zu, riss mich in seine riesigen Arme und küsste mich. Er küsste mich so verzweifelt, als hätte er mich bereits für tot gehalten, und dabei drückte er mich fest an sich. Am liebsten hätte ich vor Schmerzen aufgeheult, aber wenn ich auch nur einen einzigen verräterischen Laut von mir gegeben hätte, wäre Maxim ausgerastet. Also verkniff ich mir jedes Geräusch und schlang meine Arme um seinen mächtigen Oberkörper. Ich ließ mich von ihm küssen, als gäbe es kein Morgen, dabei drückte ich mich besänftigend gegen die harte Welle in seiner Hose.
Ja, er liebte mich wirklich mit Leib und Seele.
„Du ziehst so etwas nie wieder alleine durch“, sagte er mit höllendunkler Stimme, nachdem sich unsere Lippen endlich wieder voneinander gelöst hatten.
„Aber …“
„Ist das klar?“
O Mann, wir waren eigentlich ein gleichberechtigtes Paar und ich ließ mir von niemandem Befehle erteilen, aber in diesem Moment hätte ich nicht gewagt, das Wort „Nein“ auch nur zu denken.
„Klar“, sagte ich leise.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und bohrte seine Augen in meine. „Das nächste Mal, wenn du Verstärkung brauchst, rufst du mich oder Jaro an.“
„Jaro ist ein Arsch.“
„Irgendeiner meiner Leute wird immer für dich Zeit haben, egal wann oder wie. Verstanden?“
„Aber Maxim …“
„Kein Aber und kein Widerspruch. Wenn ich mir Sorgen um dich machen muss, kann ich nicht funktionieren.“ Er seufzte und starrte mir in die Augen, als könnte er mich zum Gehorsam hypnotisieren. „Ich kann nicht rund um die Uhr jemanden abstellen, nur um sicherzugehen, dass du keine selbstmörderischen Dummheiten begehst.“
„Und ich brauche keinen Babysitter“, zischte ich ihn an, was nicht wirklich cool wirkte, da mein Gesicht zwischen zwei riesigen Pranken gefangen war.
„Gib mir dein Wort.“
„Ja.“ Ich verdrehte die Augen.
„Milaja, ein richtiges Versprechen.“
„Ja, ich gebe dir mein Wort.“
„Gut.“ Maxim küsste mich noch einmal tief und hart, dabei drückte er mich fest an seinen Körper Marke Betonwand. „Bis morgen Abend“, brummte er und marschierte aus dem Wohnzimmer wie ein Eroberer.
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»Pygmalion«
Clannon Miller
Liebe
478 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
stellenweise rührend
Lisa
Cateringkraft
Henrik Henriksen
Chef einer Imageberatungsfirma
Eine Erbtante heißt deswegen Erbtante, weil sie sich durch verschiedene Kriterien von Nicht-Erbtanten unterscheidet.
Lisa, die so erfrischend unmöglich ist.
Die Erbtante, die bärbeißig aber nicht dumm ist 🙂 dazu die herrlich schrägen Situationen im Buch.
Angenehm zu lesen, wie alle Bücher von Cannon Miller.
Was tut man nicht alles, um der Erbtante zu gefallen, wenn es um ein milliardenschweres Erbe geht? Henrik Henriksen, durch die Lügengeschichten seines Bruders liiert mit einer erfundenen Verlobten, muss so schnell wie möglich eine rothaarige Superfrau an seiner Seite haben. Warum also nicht die Cateringkraft seiner Image-Firma? Ein graues Mäuschen, dem er kostenloses Coaching anbietet, damit sie sich ihren Freund zurückerobern kann, sofern sie für ein Wochenende seine Verlobte mimt. Dumm nur, dass Lisa nicht ganz so mitspielt, wie er sich das gedacht hat.
Großtante Olga war eine von diesen besagten Erbtanten. Ein Drache in Menschengestalt mit dem Humor einer Amöbe und der Übellaunigkeit eines Massenmörders.
Schmunzeln, Lachen aber auch Luft anhalten im Sinne von : »Oh weh, jetzt ist alles vorbei.«
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»Schwanengesang«
Clannon Miller
Götter
337 Seiten
verschiedene Ich-Erzähler, Gegenwart
voll unbekannter Gefahren
Lili
Königin und die älteste der acht Valkyria-Schwestern
Kara
die jüngste der Valkyria, die ohne Valkyrenkräfte auskommen muss.
Gunnarson, der Einäugige, weil er an sich selbst nicht den Anspruch hat, gut oder nett zu sein, und es dennoch manchmal ist.
Lilli, weil sie bereit ist, alles für ihre Schwestern zu tun. Am meisten hat mich ihr Umgang mit Anda beeindruckt. Lilis Verantwortungsgefühl strahlt über der Geschichte so hell wie ein Licht.
Ich schreckte aus dem Schlaf hoch und starrte zum offenen Fenster hinüber. Der Rabe war wieder da.
Lilis Kampf und Schwur im Kerker. Dazu Gunnars Lachen, das Lili so aufgebracht hat.
Faszination, Mitgrübeln, Spannung
Hervorragend wie immer!
Vor allem, wenn du noch ein Kind bist und niemand da ist, der dir sagen könnte, was du als Königin tun musst. Liligrim Streitaxt geht trotzdem ihren Weg, gepflastert mit Selbstzweifeln, aber stets bereit, alles für ihre Schwestern zu geben und sie mit ihrem eigenen Leben zu beschützen. Dumm nur, dass sich ihre Schwestern ihren weisen Entscheidungen widersetzen und Kara, die jüngste und wehrloseste unter ihnen in die Hände eines Jungfrauen-Mörders spielen, um an den Brückenbauer heranzukommen, den sie unbedingt brauchen. Um ihre Schwester retten zu können, heuert sie selbst bei dem Mörder als Leibwächter an und der Strick um den Hals der Valkyria zieht sich immer enger zusammen.
Ich kann kaum fassen, was ich sehe, als ich in Meiers Büro komme und ihn dabei ertappe, wie er sich Überwachungsvideos von Lili Wagner anschaut. Er macht nicht die herkömmlichen Stichproben und Standardchecks, nein, er geilt sich gerade ausgiebig an einem Video von ihr auf. Ich kann leise sein und völlig unbemerkt bleiben, wenn ich es will, und in dem Moment will ich es. Meier merkt gar nicht, dass ich mich hinter ihn stelle und ihm zusehe, wie er die gleiche Stelle des Videos immer wieder ansieht. Die Rothaarige zieht sich aus. T-Shirt, Hose, Unterhose, BH, und dann schiebt sie ihre Finger zwischen ihre Beine.
Meier hat eine Beule in seiner Hose so groß wie ein Saurier-Ei, und ich überlege kurz, ob ich ihm beim Wichsen zusehen soll oder ob ich mich bemerkbar mache, bevor es zu peinlich für ihn wird. Der Mann ist ansonsten kein Kindskopf und kein Weiberhengst, und ich habe wahrlich Wichtigeres zu tun, als mit ihm zu spielen, also räuspere ich mich vernehmlich in dem Augenblick, als er an seinen Hosenbund fasst.
Na bitte, manchmal kann ich doch nett sein, oder?
Meier springt wie ein Gummiball aus seinem Schreibtischstuhl und feurige Schamesröte schießt seinen Nacken hinauf und in seinen blonden Haaransatz hinein. Er fährt herum, die Fäuste geballt und Mordlust im Blick, die sich allerdings in nacktes Entsetzen verwandelt, als ihm klar wird, dass nicht irgendein Kollege, sondern sein Boss direkt hinter ihm steht. Jetzt wird er weiß wie Ziegenkäse und seine Erektion schrumpft zu Nichts zusammen.
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»Elfensturm«
Clannon Miller
Götter
456 Seiten
verschiedene Ich-Erzähler, Gegenwart
geheimnisvoll, schicksalsträchtig verworren
Lili
die Valkyria-Königin
Loki
der geniale Wissenschaftler
Papa ist über einen Stadtplan von Berlin gebeugt und erklärt dem Kriegsrat unsere Angriffsstrategie.
Gunnarson, der Einäugige, weil er an sich selbst nicht den Anspruch hat, gut oder nett zu sein, und es dennoch manchmal ist.
Lilli, weil sie bereit ist, alles für ihre Schwestern zu tun. Am meisten hat mich ihr Umgang mit Anda beeindruckt. Lilis Verantwortungsgefühl strahlt über der Geschichte so hell wie ein Licht.
Lilis Kampf und Schwur im Kerker. Dazu Gunnars Lachen, das Lili so aufgebracht hat.
Hervorragend wie immer!
Die Lichtelben kontrollieren die Welt in unnachgiebiger Härte. Allein die Valkyria und der Fenriswolf mit seinen Gefolgsleuten leisten noch Widerstand. Auf verlorenem Posten.
Auch ihre Sache scheint verloren, gegen die militärresche Übermacht der Lichtalben haben sie keine Chance. Oder etwa doch? Genügen Liebe, Treue und Kampfeswille, um das Steuer doch noch einmal herumzureißen?
„Jahrhunderte?“ Ich schnappe nach Luft und springe auf die Beine. Die zweite Haut der Ruhe und Gelassenheit fällt sofort von mir ab, und ich spüre, wie mein Puls wieder anfängt zu rasen, wie Wut in mir aufkocht und die Verzweiflung mein Herz zusammenpresst. „Mal abgesehen davon, dass das Universum gerade den Bach runtergeht, hast du kapiert, dass ich meine Seelenhälfte in der Spiegelwelt zurückgelassen habe?“
„Dualseelen können sich nicht verlieren“, sagt er leise. „Das ist nicht dein erstes Leben mit Lohir und es wird nicht dein letztes sein. Deine Seele erinnert sich an ihn, und wenn du ihm in einem anderen Leben erneut begegnest, wirst du ihn wiedererkennen.“
Fiebern auf die Lösung des Wirrwars der Schicksalsfäden. Spannend, wie ein Gemisch aus Niederlagen und Sieg zu einem stimmigen Ganzen zusammenfinden.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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»First night«
Clannon Miller
Millionäre
428 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
erotisch angehaucht, spannend
Julia
Jurastudentin
Thomas Mahler
Mulitmillionär
Viertel vor drei am Morgen. Sie war heute schon wieder zu spät dran und Frau Bunke hatte ihr gestern bereits klipp und klar gesagt: Noch eine Verspätung bei der Arbeit und sie konnte sich eine neue Putzstelle suchen.
Julia, Thomas und Erik, alle drei 🙂
Die Sichtweise von Benni
Flüssig und angenehm zu lesen
Jurastudentin Julia hält sich und ihren Neffen Ben mit mehreren Nebenjobs über Wasser. Bei ihrem nächtlichen Putzjob begegnet sie einem onanierenden Mann in einem Klo. Sehr ungünstig, so schafft sie ihr Pensum nicht in der vorgeschriebenen Zeit und drei Stunden Schlaf braucht sie schon, bevor sie wieder zur Uni geht. Sie spricht den Mann an.
In der nächsten Nacht ist die Klowand mit Edding bekritzelt. Der onanierende Mann outet sich mit seiner E-mail Adresse und bittet sie, ihn anzuschreiben. Das tut sie tatsächlich und es entspannt sich ein erotisch angehauchtes Geplänkel. Julia kann ja nicht wissen, dass es sich bei dem Mann hinter der Klotür um Thomas Mahler, den knallharten Multimillionär des Unternehmens handelt, in dem sie demnächst ihr Praktikum absolvieren wird.
„Entschuldigung, ich möchte wirklich nicht Ihre Masturbation stören, aber können Sie mir vielleicht sagen, ob es noch lange dauert? Dann würde ich zuerst die Toiletten auf der 11. Etage putzen und später noch mal kommen.“
Es wurde schlagartig still hinter der dunkelgrauen Tür und Julia überlegte kurz, ob sie vielleicht zu weit gegangen war.
Kerle fanden es zwar immer total lustig, wenn sie Frauen mit ihren schmierigen Sprüchen zutexten und in Verlegenheit bringen konnten, aber vermutlich fanden sie es nicht halb so witzig, wenn eine Frau dasselbe in die andere Richtung tat. Dabei hatte Julia absolut freundlich und mit ganz neutralem Tonfall gefragt, oder etwa nicht? Gar nicht schmierig, sondern eher wie ein besorgter Mitmensch.
Gott sei Dank war da eine verschlossene Tür zwischen ihnen. Der Mann konnte sie nicht sehen und sie ihn nicht. So blieb die ganze peinliche Situation immerhin einigermaßen anonym.
„Putzen Sie woanders!“, antwortete eine verärgerte Männerstimme. Sehr dunkel und aggressiv. Eine Stimme, wie sie sie dem mageren Nerd von der IT-Abteilung gar nicht zugetraut hätte.
„Ich bekomme Ärger mit meiner Chefin, wissen Sie. Und so eine Bürotoilette ist doch kein gemütlicher Platz zum … na ja, Sie wissen schon. Haben Sie denn kein Zuhause? Sie möchten wohl nicht, dass Ihre Frau das mitkriegt? Frauen machen das auch.“
„Ich lebe in Scheidung. Verschwinden Sie! Ich brauche keine Lebensberatung von einer Putze“, kam es aus der WC-Kabine. Der Mann hatte einen über den Durst getrunken. Er lallte schon ein wenig, dabei verschliff er die Endungen seiner Worte und das Wort Putze hörte sich an wie Pusse.
„Warum machen Sie nicht die Tür auf? Dann kann ich Ihnen helfen.“ Julia blieb von der „Putze“ unbeeindruckt. Sie war schon Schlimmeres genannt worden und wenn sie den Kerl nicht bald aus der Kabine lotsen konnte, dann würde sich die Bunke um das Problem kümmern und das wäre dann wirklich schlimm.
„Mir helfen?“ Er lachte kehlig. „Wie denn? Wollen Sie mir einen blasen? Wissen Sie überhaupt, wer ich bin?“
„Woher soll ich denn wissen, wer Sie sind, wenn Sie sich in dieser Kabine verstecken?“
Er war ganz still. Der Gedanke schien ihm zu gefallen, dass er anonym hinter der Klotür hockte und die Frau auf der anderen Seite nie erfahren würde, wer er war. Natürlich wusste Julia, dass es nur der IT-Freak sein konnte, aber sie musste die Situation ja nicht noch peinlicher für ihn machen, indem sie ihm das auf den Kopf zusagte.
„Wissen Sie, ich verliere meinen Job, wenn ich hier noch länger trödle. Ich putze zuerst die anderen Toiletten und Sie können hier in aller Ruhe Ihr, ähm, Yoga zu Ende bringen. Aber in einer halben Stunde komme ich wieder und es wäre sehr nett, wenn Sie bis dahin vielleicht fertig sind.“
Julia hatte sich schon umgewandt, als sich der Mann hinter der Klotür noch einmal meldete.
„Es stört Sie nicht, wenn ein Mann sich selbst befriedigt?“
„Na ja, wenn er’s nicht gerade mitten auf der Straße macht.“
„Und wenn Ihr Mann das tun würde? Wäre das nicht eine Art Betrug an Ihnen?“
Der Kerl hinter der Klotür wurde ihr langsam unheimlich. Jetzt fing er auch noch an, philosophisch zu werden.
„Wie war das mit der Putze und der Lebensberatung?“
„Sie klingen nicht wie eine Putze.“
„Und Sie nicht wie ein Wichser!“
Er lachte laut auf und dann wurde es schlagartig ganz still hinter der Tür.
„Ich muss jetzt wirklich arbeiten. Ich bin auf diese Stelle angewiesen.“ Julia nahm den Putzwagen und schob ihn zur Tür.
„Ich hatte seit neun Tagen keinen Sex mehr!“, rief der Unbekannte hinter der Klotür. Halb entschuldigend, halb gekränkt.
Neun Tage? Wow! Julia nahm an, das war eine lange Zeit für einen Mann. Aber er lebte in Scheidung, hatte er gesagt, und da war es ja wohl normal, dass der eheliche Geschlechtsverkehr weggefallen war. Sie hatte alle möglichen lustigen Antworten auf den Lippen. Ihr lag auf der Zunge zu sagen: Sie sind wohl nicht der Aufreißer-Typ? Oder Wohl kein Geld für den Puff übrig? Aber die geschlossene Klotür schaffte auch für sie eine angenehme Anonymität und das war vermutlich der Grund, warum sie leichthin sagte:
„Trösten Sie sich, ich hatte mein ganzes Leben lang noch keinen Sex!“
Und dann schob sie eilig den Putzwagen hinaus, bevor er noch mehr von seinen intimen Geheimnissen preisgab.
Rührung, Mitleiden, Spannung
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»First day«
Clannon Miller
Millionäre
386 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
erotisch angehaucht, spannend
Julia
die reiche unzugängliche Witwe
Amir
der verkappte Alkaida-Kämpfer
Zehn Anzeichen dafür, dass du deinen Job an den Nagel hängen solltest.
Julia, Thomas und Erik, alle drei 🙂
Die Sichtweise von Benni
Rührung, Mitleiden, Spannung
Flüssig und angenehm zu lesen
Jurastudentin Julia hält sich und ihren Neffen Ben mit mehreren Nebenjobs über Wasser. Bei ihrem nächtlichen Putzjob begegnet sie einem onanierenden Mann in einem Klo. Sehr ungünstig, so schafft sie ihr Pensum nicht in der vorgeschriebenen Zeit und drei Stunden Schlaf braucht sie schon, bevor sie wieder zur Uni geht. Sie spricht den Mann an.
In der nächsten Nacht ist die Klowand mit Edding bekritzelt. Der onanierende Mann outet sich mit seiner E-mail Adresse und bittet sie, ihn anzuschreiben. Das tut sie tatsächlich und es entspannt sich ein erotisch angehauchtes Geplänkel. Julia kann ja nicht wissen, dass es sich bei dem Mann hinter der Klotür um Thomas Mahler, den knallharten Multimillionär des Unternehmens handelt, in dem sie demnächst ihr Praktikum absolvieren wird.
„Entschuldigung, ich möchte wirklich nicht Ihre Masturbation stören, aber können Sie mir vielleicht sagen, ob es noch lange dauert? Dann würde ich zuerst die Toiletten auf der 11. Etage putzen und später noch mal kommen.“
Es wurde schlagartig still hinter der dunkelgrauen Tür und Julia überlegte kurz, ob sie vielleicht zu weit gegangen war.
Kerle fanden es zwar immer total lustig, wenn sie Frauen mit ihren schmierigen Sprüchen zutexten und in Verlegenheit bringen konnten, aber vermutlich fanden sie es nicht halb so witzig, wenn eine Frau dasselbe in die andere Richtung tat. Dabei hatte Julia absolut freundlich und mit ganz neutralem Tonfall gefragt, oder etwa nicht? Gar nicht schmierig, sondern eher wie ein besorgter Mitmensch.
Gott sei Dank war da eine verschlossene Tür zwischen ihnen. Der Mann konnte sie nicht sehen und sie ihn nicht. So blieb die ganze peinliche Situation immerhin einigermaßen anonym.
„Putzen Sie woanders!“, antwortete eine verärgerte Männerstimme. Sehr dunkel und aggressiv. Eine Stimme, wie sie sie dem mageren Nerd von der IT-Abteilung gar nicht zugetraut hätte.
„Ich bekomme Ärger mit meiner Chefin, wissen Sie. Und so eine Bürotoilette ist doch kein gemütlicher Platz zum … na ja, Sie wissen schon. Haben Sie denn kein Zuhause? Sie möchten wohl nicht, dass Ihre Frau das mitkriegt? Frauen machen das auch.“
„Ich lebe in Scheidung. Verschwinden Sie! Ich brauche keine Lebensberatung von einer Putze“, kam es aus der WC-Kabine. Der Mann hatte einen über den Durst getrunken. Er lallte schon ein wenig, dabei verschliff er die Endungen seiner Worte und das Wort Putze hörte sich an wie Pusse.
„Warum machen Sie nicht die Tür auf? Dann kann ich Ihnen helfen.“ Julia blieb von der „Putze“ unbeeindruckt. Sie war schon Schlimmeres genannt worden und wenn sie den Kerl nicht bald aus der Kabine lotsen konnte, dann würde sich die Bunke um das Problem kümmern und das wäre dann wirklich schlimm.
„Mir helfen?“ Er lachte kehlig. „Wie denn? Wollen Sie mir einen blasen? Wissen Sie überhaupt, wer ich bin?“
„Woher soll ich denn wissen, wer Sie sind, wenn Sie sich in dieser Kabine verstecken?“
Er war ganz still. Der Gedanke schien ihm zu gefallen, dass er anonym hinter der Klotür hockte und die Frau auf der anderen Seite nie erfahren würde, wer er war. Natürlich wusste Julia, dass es nur der IT-Freak sein konnte, aber sie musste die Situation ja nicht noch peinlicher für ihn machen, indem sie ihm das auf den Kopf zusagte.
„Wissen Sie, ich verliere meinen Job, wenn ich hier noch länger trödle. Ich putze zuerst die anderen Toiletten und Sie können hier in aller Ruhe Ihr, ähm, Yoga zu Ende bringen. Aber in einer halben Stunde komme ich wieder und es wäre sehr nett, wenn Sie bis dahin vielleicht fertig sind.“
Julia hatte sich schon umgewandt, als sich der Mann hinter der Klotür noch einmal meldete.
„Es stört Sie nicht, wenn ein Mann sich selbst befriedigt?“
„Na ja, wenn er’s nicht gerade mitten auf der Straße macht.“
„Und wenn Ihr Mann das tun würde? Wäre das nicht eine Art Betrug an Ihnen?“
Der Kerl hinter der Klotür wurde ihr langsam unheimlich. Jetzt fing er auch noch an, philosophisch zu werden.
„Wie war das mit der Putze und der Lebensberatung?“
„Sie klingen nicht wie eine Putze.“
„Und Sie nicht wie ein Wichser!“
Er lachte laut auf und dann wurde es schlagartig ganz still hinter der Tür.
„Ich muss jetzt wirklich arbeiten. Ich bin auf diese Stelle angewiesen.“ Julia nahm den Putzwagen und schob ihn zur Tür.
„Ich hatte seit neun Tagen keinen Sex mehr!“, rief der Unbekannte hinter der Klotür. Halb entschuldigend, halb gekränkt.
Neun Tage? Wow! Julia nahm an, das war eine lange Zeit für einen Mann. Aber er lebte in Scheidung, hatte er gesagt, und da war es ja wohl normal, dass der eheliche Geschlechtsverkehr weggefallen war. Sie hatte alle möglichen lustigen Antworten auf den Lippen. Ihr lag auf der Zunge zu sagen: Sie sind wohl nicht der Aufreißer-Typ? Oder Wohl kein Geld für den Puff übrig? Aber die geschlossene Klotür schaffte auch für sie eine angenehme Anonymität und das war vermutlich der Grund, warum sie leichthin sagte:
„Trösten Sie sich, ich hatte mein ganzes Leben lang noch keinen Sex!“
Und dann schob sie eilig den Putzwagen hinaus, bevor er noch mehr von seinen intimen Geheimnissen preisgab.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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