»Sturmtochter 1 – Für immer verboten«
Bianca Iosivoni
Meereswesen
481 Seiten
Dritte Person, Vergangenheit
bedroht von magischen Kräften
Ava
letzte Überlebende des »Wasser-Clans«
Lance
Avas Kampfpartner
Reed
Avas Lebensretter
Lance, der nicht den Kopf verliert, auch wenn es brenzlig wird.
Die Kussszene beim Schloss 🙂
Ich fand es mutig von der Autorin, eine Protagonistin zu wählen, die von sich selbst sagt, dass sie nicht nett ist und auch so von ihrer Umgebung eingeschätzt wird. Die Verlockung der Macht ist wirklich gut dargestellt und als Leser kann man nur Bangen und Hoffen.
angenehm zu lesen
Ihr ganzes Leben lang wurde Ava über ihre wahre Herkunft belogen. Als die Elementarmagie in ihr erwacht, kämpft sie mit allen Mitteln darum, die Oberhand zu gewinnen. Denn wenn sie es nicht schafft, ihre Magie zu kontrollieren, wird andersherum die Magie sie kontrollieren. Damit würde Ava genau zu den Wesen, die sie schon seit Jahren jagt.
Ein, zwei Sekunden lang konnte ich ihn nur anstarren. Heute trug er eine Jeans im Used-Look und einen schwarzen Rollkragenpullover. In den Sachen könnte er problemlos in die Stadt fahren oder auch Elementare jagen. Aus irgendeinem Grund traf seine Anweisenheit einen Nerv bei mir. Aber noch mehr dieser unbeteiligte Gesichtsausdruck, den er aufgesetzt hatte, während mich sein Auftauchen eiskalt erwischte.
»Was machst du hier?«, brachte ich schließlich hervor.
»Brianna hat mich angerufen.«
Ohne mich vorzuwarnen? Ich drehte mich zu meiner besten Freundin, die alles dafür tat, wie die Unschuld in Person zu wirken, während ich sie in Gedanken erwürgte. Langsam und qualvoll. Dieses kleine Biest.
Ich sah wieder zu Lance. »Ich will deine Hilfe immer noch nicht.«
Nicht von diesem Kerl, der so tat, als würden wir uns gar nicht kennen, als hätten wir nicht ein Jahr lang unzählige Nächte damit verbracht, gemeinsam auf die Jagd zu gehen, als hätten wir nicht Rücken an Rücken gestanden und um unser Leben gekämpft.
Er wirkte völlig unbeeindruckt. »Nein, aber du bekommst sie trotzdem. Und du wirst sie bitter nötig haben, weil du nicht so einfach in das Archiv reinkommst.«
Ich hasste es, wenn er recht hatte und ich nicht. Ich hasste es allein schon aus Prinzip, völlig egal, ob es sich dabei um versteckte Archive, um Elementare oder um eine Matheaufgabe handelte, die er schneller an der Tafel löste als ich. Was bisher nur einmal vorgekommen war. Doch das war einmal zu viel.
Trotzig reckte ich das Kinn vor. »Und du kennst einen anderen Weg ins Archiv?«
»Nein. Aber Brianna und ich können die Sturmkrieger ablenken, während du dich hineinschleichst.«
Fassungslos blickte ich von ihm zu Brianna und wieder zurück. Echt jetzt? Deswegen hatte sie ihn über diese ganze Aktion informiert? Damit er für Ablenkung sorgen konnte?
Ich kniff die Augen zusammen. »Und was hast du davon?«
Er seufzte. »Vielleicht spiele ich einfach gern den Retter in der Not. Schon mal daran gedacht?«
»Jeder Mensch will irgendetwas. Du bildest da keine Ausnahme, Lancelot.«
Bei der Erwähnung des Spitznamens zuckten seine Mundwinkel. Es war eine so winzige Bewegung, dass ich sie beinahe übersehen hätte, denn gleich darauf hatte er wieder eine distanzierte Miene aufgesetzt.
»Steigt ein.« Er deutete hinter sich.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Wer hat gesagt, dass wir deinen Wagen nehmen?«
»Niemand«, erwiderte er gedehnt. »Aber die hundertzwanzig PS sprechen dafür.«
Ich presste die Lippen aufeinander, denn – verdammt! – Lance hatte recht. Mein alter Jeep mochte noch einiges auf dem Kasten haben, aber für eine so lange Fahrt wie nach Edinburgh und zurück war er nicht gemacht. Sein Geländewagen sah dagegen deutlich neuer aus und war leider auch schneller.
Hier findet ihr die Autorin im Netz.
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