Beatrix Gurian

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»Alabasterball - Der Fluch der letzten Küsse« von Beatrix Gurian

Titel:

»Alabasterball – Der fluch der letzten Küsse«

Autor:

Beatrix Gurian

Genre:

Götter

Seitenanzahl:

344 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Hüte dich!

Charaktere:

Amy

eingeladen zum weltberühmten Alabasterball

Matt

ebenfalls Gast auf dem Spektakel des Alabasterballs

Der erste Satz:

Amy blieb nicht mehr viel Zeit. Heute Abend oder nie, das spürte sie tief in ihrer Magengrube.

Meine Lieblingscharaktere:

Matt, der durch die Begegnung mit Amy zu seiner wahren Größe findet.

Das hat mir besonders gefallen:

Das Drama, in dem sich Amy immer mehr verstrickt, bis sie nur noch zwischen zwei gleichgroßen Übeln wählen kann.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Leider wird die Geschichte recht nüchtern erzählt, so dass nicht viele Gefühle induziert werden.
Die dramatische Szene am Leuchtturm z.B. wird so nüchtern erzählt, dass sie bei mir keine einzige Träne zum Fließen brachte, obwohl sie durchaus dazu geeignet gewesen wäre. Schade!

Kritik:

Die Götter-Hintergrundgeschichte scheint mir nicht wirklich bis zum Ende durchdacht zu sein. Vielleicht wird sie auch einfach nicht ausführlich genug erzählt, sie hat mich jedenfalls nicht wirklich überzeugt.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Die Story an sich hat mich mehr begeistert als der Schreibstil.

Meine Bewertung:

Tanz um dein Leben!

Als Amy eine Einladung zum sagenumwobenen Alabasterball auf der Insel Kallystoga bekommt kann sie es kaum fassen. Ist das die Chance, endlich aus dem Schatten ihrer jüngeren Schwester zu treten? Das beigelegte Kleid ist jedenfalls schon mal umwerfend. Doch dann stiehlt ihre Schwester ihr das Kleid und nimmt an ihrer Stelle an dem Wettbewerb teil. Danach ist sie spurlos verschwunden, schreibt Postkarten aus aller Welt, aber Amy weiß, dass irgendetwas an der Sache faul ist. Wild entschlossen ihre Schwester zu suchen, nimmt sie anstelle einer anderen Eingeladenen am nächsten Alabasterball teil und hofft, dass ihr Betrug nicht auffliegt. Eine äußerst gefährliche Mission, wie ihr bald klar wird.

Zitat aus dem Buch:

Da fiel ihr etwas ein. Etwas, das schließlich fast jeder konnte.
»Ich kann gut schwimmen«, sagte sie und fragte sich im selben Atemzug, warum sie ihr Licht immer so unter den Scheffel stellen musste. Selbst jetzt, selbst hier unter diesen Umständen. »Ich bin sogar wirklich super darin«, fügte sie deshalb mit neu erwachtem Kampfgeist hinzu.
Matt hob eine Augenbraue. »Schwimmen? Und was willst du damit machen? Hm. Lass mal überlegen … da müssen wir schon mit etwas ganz Außergewöhnlichem punkten. Oh!« Er grinste, breitete seine Arme aus und sah in den Himmel. »Ich empfange gerade eine Inspiration aus dem Universum …«
»Und, was sagt sie?«, fragte Amy.
»Dreh einen Film von Loreley im Wasser. Ganz deutlich.« Matt hielt inne und tat weiter so, als würde er jemanden belauschen. Dann grinste er frech. »Aber da, die Stimme offenbart noch etwas … Loreley sollte dabei so natürlich, so frei und unbekleidet sein, wie sie auf diese Welt gekommen ist.«
Amy konnte nicht anders, sie musste lachen, aber das würde sie ihm nicht so einfach durchgehen lassen. »Wie seltsam, meine Inspirationsquelle schlägt vor, dass wir das dann beide tun sollten, so ganz natürlich und so ganz nackt.«
Matt lachte schallend. »Jede Wette, das wäre der Knaller, denn das traut sich sonst niemand.«
»Wenn Lilja und Pepper zusammen wären, dann vielleicht schon«, sagte Amy jetzt wieder ernster. »Aber davon mal ganz abgesehen, brauchen wir natürlich auch eine Story.«
»Die kann ich in der Nachbearbeitung dann drauflegen.«
»Ach was«, meinte Amy mit übertrieben gespielter Bewunderung, »das machst du einfach so mit links in der Nachbearbeitung!«
Matt nickte. »Wir haben im Kunstunterricht in Dublin auch Videos gedreht. Wir durften uns damals in der National Gallery of Art ein Bild aussuchen und dazu einen Minifilm drehen.«
»Und welches Bild hast du genommen?« Amy war sehr gespannt. Was Matt wohl ausgesucht hatte? Eine Schlachtenszene? Eine Landschaft? Ein Porträt?
»Eins von Francis Burton, den kennt in Irland jedes Kind: Hellelil und Hildebrand, ein Liebespaar.«
»Nie davon gehört, aber es klingt romantisch.«
»Ist es aber nicht, es geht böse aus.« Matt zuckte mit den Schultern, sein Lächeln verschwand. »Der Klassiker: Die beiden Verliebten dürfen nicht zusammenkommen. Sie bezahlen ihre Liebe mit dem Tod.«
Amy musterte ihn überrascht. Da war ein Ausdruck in seinen Augen, den sie nicht deuten konnte – er wirkte ehrlich bewegt. Aber wegen eines Bildes?
»Bei uns ist es ja fast genauso dramatisch. Gewinnen oder verlieren«, versuchte sie es schließlich ein bisschen scherzhaft. »Lass uns einfach anfangen. Wir holen Badeklamotten und drehen im Wasser. Wie wäre es am Jachthaus? Vielleicht kommt uns die Idee dann, wenn wir loslegen.«
Amy reichte ihm ganz selbstverständlich Bendis’ Leine, als hätten sie das auch gerade so besprochen. Verdutzt nahm er sie ihr ab, doch als ihre Hände sich kurz berührten, huschte wieder dieser merkwürdige Ausdruck über sein Gesicht und dieses Mal hatte sie den Eindruck, es wäre Trauer.
Unsicher, wie sie damit umgehen sollte, drehte Amy sich um und stürmte zurück ins Schloss.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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