Anna Winter

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»Fesseln der Dunkelheit 1 - Schattenherz« von Anna Winter

Titel:

»Schattenherz«

Autor:

Anna Winter

Genre:

Vampire

Seitenanzahl:

333 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

Arrangiere dich mit den Gegebenheiten!

Charaktere:

Elise

18-jährige menschliche Waise im Hause ihrer Vampir-Tante

Konstantin

schwerreicher mächtiger Vampir

Meine Lieblingscharaktere:

Elise, die sich entfaltet, kaum dass die dunklen Schatten vergangen sind, die auf ihr lagen.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie feinfühlig die Autorin jene dunkle und grausame Welt schildert, in der ganz unverhofft ein Farbklecks erblüht, der Hoffnung mit sich bringt. Dazu sind die Dialoge zwischen Vampir und Menschenfrau köstlich. Es macht Freude zu lesen, wie sie sich gegenseitig foppen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe mit Elise dem Himmel gedankt, der ihr im letzten Augenblick ein grausames Schicksal erspart und ihr stattdessen reines Glück schenkt.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Winter entwirft hier eine dystopische Zukunftsvision, in der Vampire die Herrschenden sind, während Menschen auf den Status von Tieren rutschen, rechtlos, versklavt. Das Buch kommt ohne große Dramen aus, es lebt von der feinfühligen Darstellung der Beziehung zwischen dem mächtigen Vampir und der rechtlosen Menschenfrau.

Meine Bewertung:

versklavt und verkauft

Als Elises Tante sie an einen alten geilen Vampir verkaufen will, sieht die Jungfrau nur noch einen Ausweg: Sie muss sich das Leben nehmen. Leider ist das gar nicht so einfach mit einer verstauchten Hand. Der Versuch scheitert und Elise muss in ihr neues Zuhause ziehen. Wie überrascht ist sie, dass es noch ein zweiter, sehr viel jüngerer Vampir auf ihr Jungfernhäutchen abgesehen hat. Er hat sie gekauft und bietet ihr scheinbar die Welt, aber kann sie ihm denn trauen?

Zitat aus dem Buch:

Er streckt seine flache Hand nach vorn, um mich zu beruhigen, und kommt langsam näher. Ich verschmelze mit der Wand in meinem Rücken, lege mich wie eine Tapete an sie. Ich habe nicht gelernt, jemandem zu vertrauen. Trotzdem ist es ungewohnt, dass er nicht einfach zupackt, wenn er mir wehtun will. Als er bei mir angelangt, halte ich den Atem an.
»Lass mich das sehen«, murmelt er und zeigt auf meine Wange.
Reflexartig nehme ich meine Hand hoch und verdecke sie.
Er grollt: »Wer hat das gemacht?«
»Was gemacht?«
Er war doch eben dabei.
Sein Finger berührt meinen geschwollenen Daumen und ich zucke zusammen. Nicht aus Schmerz. Der Kontakt lässt mich schaudern.
»Shhh«, beruhigt er mich. »Woher hast du das?«, fragt er noch einmal.
Seine Stimme ist leise und unaufdringlich. Ich weiß nicht, was er mit seiner Fürsorge beabsichtigt, aber ich weiß, dass Vampire nicht uneigennützig sind.
»Das darf ich nicht sagen.«
»Wieso nicht?«
»Weil ich im Moment noch Tylandora gehöre und sie es mir nicht gestattet, schlecht von Vampiren zu reden.«
Er deutet auf meine Hand. »War sie das auch?«
Ich schüttele den Kopf und versuche, sein Gesicht zu erkennen. Doch mir ist flau und schwindlig und ich schaffe es nicht, mich genügend zu konzentrieren, um in der silbernen Schwärze des Raumes zu sehen. Mein Blick ist verschwommen und das ist der Moment, in dem ich bemerke, dass ich wieder zu weinen angefangen habe. Die Schwere des Tages drückt mich nieder.
Ich will nicht daran denken, dass ich den Besitzer wechsele und ein alter Vampir mich in sein Bett mitnehmen wird, bevor die Nacht vorbei ist. Ich presse meine Beine zusammen und fühle mich wie versteinert. Keine der Personen, die meine Fäden in der Hand hält, meint es gut mit mir. Tylandora hat mich einem furchtbaren Schicksal ausgeliefert.
Ich wäre gerne allein in meinem Zimmer, sehne mich danach, noch einmal meine Spieluhr zu hören. Tränen kullern über mein Gesicht und ich schniefe. Ich möchte ein letztes Mal die Fotografie meiner Eltern sehen und an meiner Babydecke riechen. Ich will allein sein mit einer Rasierklinge. Nicht zulassen, dass mir noch etwas geschieht. Die Vorstellung ist unaussprechlich. Trauer überwältigt mich und ich weine vor diesem Fremden. Er ist in meiner dunkelsten Stunde bei mir und ich kenne weder seinen Namen noch sein Gesicht. Möglicherweise ist es diese Anonymität, die mich ihn ertragen lässt, obwohl auch er ein Mann ist.
Er nimmt meine Hand und dreht sie in seiner. »Die ist verstaucht.«
»Ja.«
»Tut es weh?«
Alles tut weh.
»Nein.«
Er bleibt still. Diese ganze Begegnung fühlt sich nicht echt an. Meine Haut ist mir eigenartig fremd. Taub, und doch spüre ich seine Hand ganz genau. Sie ist warm und stark. Hält mich, obwohl ich keinen Halt mehr habe. Wie sinnlos alles scheint. Was für eine Ironie, dass ich am Ende meiner Existenz noch einmal Nähe erleben darf.
Ich erinnere mich daran, wie meine Mutter mich oft hielt und in den Schlaf sang. Sie hatte eine wunderschöne Stimme. Mir fällt ein, wie mein Vater mich durch die Luft wirbelte, als wäre ich ein Vogel. In einer Welt voller Käfige war ich frei. Und dann war ich es nicht mehr.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Fesseln der Dunkelheit 3 - Tränenschloss« von Anna Winter

Titel:

»Tränenschloss«

Autor:

Anna Winter

Genre:

Vampire

Seitenanzahl:

334 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

Habe den Mut, wahrhaftig zu sein!

Charaktere:

Maribella

ehemalige Geliebte des Milliardärs Konstantin

Desmodan

Chauffeur von Konstantin

Meine Lieblingscharaktere:

Marcellus, der so scharfsinnig ist, die Wahrheit herauszufinden, bevor sich auch nur irgendwer dazu bekannt hat.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie Desmodan von dem Geschmack ihres Blutes überwältigt wird. Ihre Erpressung war das Beste, was ihm je passieren konnte, hihi.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich hoffte die ganze Zeit, dass Maribella den Mut finden würde, die Wahrheit zu sagen, auch wenn ich bei ihrer Vergangenheit verstehen kann, dass sie auf Verstellung setzt.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Schenk mir die Freiheit!

Auf der Flucht vor ihrer grausamen Familie wird Maribella ausgerechnet vom Chauffeur ihres ehemaligen Liebhabers enttarnt. Es leid, sich ständig verstecken zu müssen, zwingt Maribella den attraktiven Playboy zu einer Hochzeit. Als verheiratete Frau kann ihre Familie keine Ansprüche mehr auf sie anmelden. Dummerweise stellt nun Desmodan Ansprüche an sie.

Zitat aus dem Buch:

»Natürlich. Du wirst mir einen Gefallen tun.«
Er lacht. »Warum sollte ich?«
Gespielt gemütlich setze ich mich auf seine Couch. »Ich nehme an, du hast mein Foto schon verschickt.«
»Na klar. Nachdem du so bemüht warst, mich daran zu hindern, konnte ich nicht widerstehen.«
»Tja, du wolltest nicht hören und das verändert dein Leben genauso wie meines. Fair ist fair.«
Sein Blick wird schmal. »Was meinst du?«
»Oh, du und ich, wir sind beide in Las Vegas. Es ist nicht Gretna Green, aber man kann auch hier ganz unkompliziert heiraten.«
Er lacht laut auf, bricht dann abrupt ab und starrt mich an. »Das war doch ein Scherz, oder?«
Ich betrachte meine Fingernägel und schüttele den Kopf. »Für eine hübsche Maniküre habe ich leider keine Zeit mehr, Schatz.« Das letzte Wort betone ich wie ein Schimpfwort. »Aber für dich wird’s schon reichen.«
»Ich heirate dich auf keinen Fall! Bist du noch ganz dicht?«
»Ich bin mir sicher, du änderst deine Meinung.«
Er schüttelt ungläubig den Kopf und scheint sich zu fragen, ob er halluziniert. »Ich sage dir mal, was jetzt passiert: Du nimmst deinen kleinen Koffer und verlässt mein Hotelzimmer durch diese Tür. Ich werde sie sogar für dich öffnen.«
Er schwingt sie auf und eine Bedienstete mit Putzwagen sieht irritiert zu uns herein.
»Nein, ich sage dir, was passieren wird«, korrigiere ich ihn ungerührt. »Du hast es nicht gut sein lassen und dich stattdessen in mein Leben eingemischt. Und dafür wirst du mir noch heute Nacht einen Ring an den Finger stecken. Andernfalls wird deine Schwester ganz traurig sein. Sie hat Marcellus doch geheiratet, oder nicht?«
»Und?« Seine Kiefer mahlen. Beim Thema Familie war er schon immer empfindlich.
»Na ja. Marcellus lebt bisher auf freiem Fuß, aber Mord an einem Vampir ist strafbar. Und die Geschichte von damals würde ihn ganz schnell ins Gefängnis bringen.«
Mit steinernem Gesicht macht er die Tür wieder zu. »Wovon zum Teufel redest du?«
Ich lächele ihn kalt an. »Ach, hat deine süße Schwester vergessen, es zu erwähnen? Marcellus hat Callistus ermordet. Ich mache das gerne publik. Das wirft ein schlechtes Licht auf ihn, deine Schwester, deinen Boss … so ziemlich alle, die du gern hast.«
»Das ist … gelogen.«
»Nach dem Wort hast du aber lange gesucht. Ruf doch bei ihr an. Sie wird es dir bestätigen.«
Seine Haut wirkt einen Ton blasser. »Wenn das wahr wäre, warum solltest du es tun?«
»Du hast meine Deckung auffliegen lassen, ich mache gerne dasselbe mit deinem Schwager.«
»Was für eine Deckung? Du warst doch einfach nur abgetaucht.«
Es muss schön sein, so arglos zu sein. »Das hat sich sowieso erledigt. Kläre lieber die Sache mit deinem Schwager.« Ich untermale meine Forderung, indem ich meinen Finger über die Kehle streiche, um ihn an den Mord zu erinnern.
Er schluckt hart. »Das muss Unsinn sein.«
»Ruf an!«, wiederhole ich und mein kalter Blick trifft ihn.
»Du würdest nicht wirklich einen Mörder erpressen, oder?«
»Du bist ja keiner.«
»Aber ich könnte Marcellus auf dich ansetzen.«
Sieh an, er wird vorwitzig.
»Falls ich sterbe, erfährt es die ganze Welt. Dann werden meine Beweise durch meinen Anwalt freigegeben.« Ich stehe auf und gehe auf ihn zu. Ich muss ein ganz klein wenig zu ihm aufblicken, doch ansonsten halte ich die Trümpfe in der Hand. »Willst du dieses Spiel wirklich spielen?«

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Fesseln der Dunkelheit 2 - Nachtkuss« von Anna Winter

Titel:

»Nachtkuss«

Autor:

Anna Winter

Genre:

Vampire

Seitenanzahl:

333 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

Erobere die Frau, die du begehrst!

Charaktere:

Lindana

Erzieherin, Vampirin ohne Dates

Marcellus

Sicherheitsvampir eines Millionärs

Meine Lieblingscharaktere:

Marcellus, der sich von Lindanas Abweisung nicht entmutigen lässt.

Das hat mir besonders gefallen:

Die frechen Schlagabtausche, die sich die beiden Protagonisten liefern.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe mit Marcellus die Luft angehalten, als er sich nackt präsentiert. Er wagt alles, wenn vielleicht auch nicht ganz freiwillig, und ich bewundere ihn für seinen Mut, für das zu kämpfen, was er haben will, egal wie unmöglich es zu erreichen scheint.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Anna Winter versteht es bewundernswert, zarte Liebesszenen zu schreiben, die vor Erotik nur so prickeln.

Meine Bewertung:

Alles, bloß kein Date!

Lindana hat es nicht leicht. Sie ist unsterblich in ihren Arbeitgeber verliebt, doch der ist glücklich mit einer Menschenfrau liiert und würdigt sie keines Blickes. Dazu kommt ihre Mutter, die sie unbedingt mit irgendwelchen braven Männern verkuppeln will. Ganz zu schweigen von Marcellus, dem ungehobelten und muskelbepackten Vampir, der für den gleichen Arbeitgeber arbeitet und deutlich zu viel Gespür für ihre Schwächen besitzt. Wie kann sie sich den Kerl bloß vom Hals halten?

Zitat aus dem Buch:

»Lindana, halt mal eine Sekunde still«, fängt er an und ich nutze die Steilvorlage, um ihn zu ärgern.
»Wow, länger brauchst du nicht?«
»Sehr witzig. Ernsthaft, du bist Single, ich bin Single. Es ist für uns beide eine Weile her. Die Umstände passen. Was spricht dagegen? Eine Frau wie du sollte nicht so lange allein sein.«
»Eine Frau wie ich?«
Der Kerl lässt mich argwöhnen, dass eine Gemeinheit folgt. Seine Hand wandert in mein Haar und streicht behutsam hindurch.
»Eine Frau, die so sinnlich ist wie du. So schön.«
Ich schnaube abfällig. Auf den Umstand, dass es hier drinnen stockfinster ist, gehe ich nicht mal ein.
»Guckst du dir die Leute eigentlich an, bei denen du deine Glücks-Keks-Sprüche anwendest?«
»Hey!«, meint er und zieht mich energisch an sich. »Du siehst verdammt gut aus und wenn andere Männer zu blind sind, das zu sehen, lasse ich mich nicht zweimal bitten. Mich stört es bestimmt nicht, wenn ich dich für mich habe.«
Andere Männer, die zu blind sind, so wie Konstantin. Wir wissen es beide.
»Ich kann dich nicht mal leiden!«, schimpfe ich.
»Bist du dir da sicher?«
»Unbedingt.«
Unbedingt sollte ich über seine Frage nachdenken.
»Das ist gewiss nur ein temporäres Problem«, beschwichtigt er mich und fängt erneut an, meinen Hals mit Küssen zu bedecken. Hält er eigentlich alles für vorübergehende Schwierigkeiten?
»Das Gespräch ist noch nicht vorbei.«
»Rede ruhig weiter, ich hör dir zu.« Er sagt es so geistesabwesend, dass ich es ihm nicht glaube.

Das Buch bei Amazon:

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